Ausflüge rund um KölnMärchenhafte Wanderungen zu sagenhaften Orten im Bergischen Land

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Ruine der Wasserburg Eibach: Tour 10 aus dem Buch Märchenhaft Wandern im Bergischen Land

Ruine der Wasserburg Eibach: Tour 10 aus dem Buch Märchenhaft Wandern im Bergischen Land

Von Wuppertal bis ins Windecker Ländchen: Sechs besondere Wandertouren im Bergischen, mit Karten und GPX-Daten zum Herunterladen.

Das Bergische Land ist auch über die Grenzen hinaus bekannt als märchenhaftes Wanderland. Die beiden Autorinnen Nikola Hollmann und Andrea Slavik, beides Wanderführerinnen im Deutschen Wanderverband, haben sich in der Region zwischen Leichlingen, Wuppertal und Solingen bis Hückeswagen weit ins Oberbergische auf alte Wege begeben, wo sich einst Legenden abspielten. In ihrem neuen Wanderführer „Märchenhaft wandern - Unterwegs zu sagenhaften Orten im Bergischen Land“ beschreiben sie 12 Wanderungen auf märchenhaften Spuren rund um Schloss Burg, den Altenberger Dom, Schloss Lehrbach, die Wahnbachtalsperre, Schloss Gimborn bis zur Burg Windeck. Sie ergänzen dabei jede Tour mit einem passenden Märchen, das sie neu interpretieren. Wir stellen sechs märchenhafte Wanderungen im Bergischen Land als Anregung vor. Alle Wanderungen sind mit dem ÖPNV erreichbar.

Karten zu den Touren als Download: 

Sollte sich die Download-Seite bei Ihnen nicht korrekt öffnen, können Sie alternativ diesen Link nutzen (hier klicken).

Die GPX-Daten zu den Touren finden Sie unter klartext-verlag.de/gpx-daten

Buchtipp: Alle Wanderungen sind aus dem Wanderführer: „Märchenhaft Wandern - unterwegs zu sagenhaften Orten im Bergischen Land“ von Nikola Holtmann und Andrea Slavik, erschienen im Klartext Verlag, September 2022, 18,95 Euro, ISBN 978-3-83752479-6

Hinweis: Ebenfalls in der Reihe „Märchenhaft wandern...“ erschienen, ist ein Buch mit 12 sagenhaften Wanderungen in der Eifel. Hier stellen wir sechs sagenhafte Orte und Touren daraus durch die Eifel vor, samt Karten zum Herunterladen.

1. Einmal im Leben schweben

Von Gruiten nach Vohwinkel, 10,2 km

Schwebebahn in Wuppertal.

Schwebebahn in Wuppertal. (Bilder aus dem Buch Tour 1)

Wer die Wuppertaler Schwebebahn noch nicht erlebt hat, sollte das schnell nachholen - zum Beispiel im Rahmen dieser rund dreistündigen Wanderung durch das Tal der Düssel. Hier ist die Schwebebahn nämlich Ziel der Tour. Doch nur die letzten Meter der Strecke sind städtisch. Vorher geht es ganz idyllisch am Fluss entlang durch das hübsche Fachwerkdorf Gruiten und vorbei an zwei Burgen, darunter die ungewöhnliche Bauernburg „Haus Am Quall“. Der erste Teil des Weges verläuft auf dem Neanderlandsteig. Besonderheit: Dies ist eine Streckenwanderung. Die Rückfahrt vom Ziel bis nach Gruiten dauert nur vier Minuten. Die RB 48 und die S8 fahren auch an Wochenenden mehrmals pro Stunde. Fazit: Eine schöne Familienrunde mit viel zu sehen und krönendem Abschluss: dem 130 Jahre alten Zeitzeugnis, dass zugleich noch heute als modernes öffentliches Verkehrsmittel gilt. 

Länge/Dauer: 10,2 km/ ca. 2.45 Std. // Start/Ziel: Bahnhof Haan-Gruiten/Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel // Weg: überwiegend Natur- und Wanderpfade  // Parken: P+R Haan-Gruiten Bahnhof  // ÖPNV: Gruiten und Vohwinkel Bahnhaltestellen.

2. Über die Wupper

Von Solingen Gräfrath zum Wuppertaler Burgholz, 10 km

Das idyllische Fachwerkdorf Gräfrath

Das idyllische Fachwerkdorf Gräfrath

Im wilden Tal der Wupper, zwischen Solingen und Remscheid, geht es auf schmalen Pfaden teils steil bergauf und bergab. Auf dieser rund 10 km langen Tour, mit Start in dem bergischen Kleinod Gräfrath, sind es daher auch gut 375 Höhenmeter, die zu meistern sind. Steile Hänge und die tief ins Mittelgebirge eingeschnittene Wupper prägen die Natur hier. Doch auch historisches liegt auf dem Weg: Vorbei gehts am Kremershammer, wo Mauerreste auf einen von vielen Betrieben hinweisen, die die Kraft des Wassers nutzten, um die Mühlen anzutreiben, somit den Grundstein für die Eisenindustrie legten und für den Aufstieg der Werkzeug- und der Klingenmacherei sorgten. Im Solinger Klingenmuseum wird an die Geschichte der Region mit seinen vielen Hammer- und Schleifmühlen erinnert. Vom höchsten Punkt Solingens gibt es vom freien Feld aus einen herrlichen Blick auf die andere Seite der Wupper, Cronenburg und Remscheid. Fazit: Steile An- und Abstiege, dadurch aber auch eine sehr abwechslungsreiche Tour mit schönen Aussichten.

Länge/Dauer: 10 km/ ca. 3 Std. // Start/Ziel: Gräfrather Mark, 42653 Solingen-Gräfrath // Weg: kleine Asphaltwege am Anfang und Ende, schmale Waldpfade, die Trittsicherheit erfordern  // Parken: Gerberstraße 14 oder 45, „ Am Brandteich“,  // ÖPNV: Bushaltestellen Solingen-Gerberstraße oder Deutsches Klingenmuseum.

3. Der Gesang des Wassers

Durch die Bachtäler bei Leichlingen, 12 km

Aus dem Buch Märchenhaft wandern im Bergischen von Nikola Hollmann und Andrea Slavik, Tour 4, Leichlingen

Aus dem Buch „Märchenhaft wandern im Bergischen“ von Nikola Hollmann und Andrea Slavik, Tour 4, Leichlingen

Es plätschert nur so auf dieser schönen Runde quer durch gleich mehrere Bachtäler rund um Leichlingen. Kurz nach dem Start geht es vorbei an der Ruine Motte Zoppesmur, wo sich mitten im Wald, oberhalb des Dorfes Leysiefen, die Überreste einer alten Burg aus dem 13. Jahrhundert erkennen lassen, um die sich bis heute einige Sagen und Räubergeschichten halten. Nach etwa einem Drittel des Weges liegt der Ort Rüden, der zur ersten Pause einlädt: Gleich mehrere Ausflugslokale an der Wupper, warten hier unter anderem mit bergischer Waffeltafel auf. Fazit: Romantische Bachtäler, schützenswerte Buchenwälder und immer wieder auch herrliche Aussichten - bei klarem Wetter bis in die Eifel und ins Rheintal - prägen diese Tour.

Länge/Dauer: 12 km/ ca. 3.30 Std. // Start/Ziel: Grundschule Bennert, Oberschmitte 11, 42799 Leichlingen // Weg: kurze Asphaltstrecken am Anfang und Ende, danach Forst- und Waldwege // Parken: Oberschmitte, Leichlingen  // ÖPNV: Bushaltestelle Oberschmitte

4. Elfentanzplatz über der Bever

Rundwanderung bei Hückeswagen, 11 km

Bevertalsperre, aus dem Buch„ „Märchenhaft Wandern Bergisches Land“

Bevertalsperre, aus dem Buch„ „Märchenhaft Wandern Bergisches Land“

Wer sich auf diese gut dreistündige Tour im Oberbergischen Land macht, sollte wissen, dass wer Lust hat, auch doppelt so viel Zeit einplanen kann. Denn besonders reizvoll im Sommer ist unter anderem ein Sprung ins kalte Nass der Bevertalsperre, die auf etwa der Hälfte der Strecke liegt. Hier gibt es ausgewiesene Badestellen. Ein kurzes Stück nach der Talsperre befindet sich am Wegesrand in einer Senke links der märchenhafte Elfenweiher, um den sich bis heute Sagen und Legenden drehen, die von engelsgleichen Wesen erzählen und wie sie in mondhellen Nächten um den Weiher tanzten. Eines dieser Märchen erzählen die Autorinnen in ihrem Wanderführer. Am Ende der Tour wartet in Hückeswagen ein hübsches bergisches Altstädtchen unter anderem mit einem schönen Schloss, das heute das Heimatmuseum beheimatet. Fazit: Malerische Tour auf überwiegend breiten Wegen mit herrlichen Fernsichten und Abkühlungsmöglichkeiten im Beversee.

Länge/Dauer: 11 km/ ca. 3.15 Std. // Start/Ziel: Wanderparkplatz Mühlenweg, 42499 Hückeswagen // Weg: breite Forst- und Feldwege, kurze Passagen auf Asphaltswegen // ÖPNV: Bushaltestelle Hückeswagen-Wupperbrücke oder Bahnhofstraße

5. Zeitreisen

Von Schloss Gimborn zur Ruine der Burg Neuenberg, 8,5 km

Wasserburg Eybach, auf der Tour „Zeitreisen“

Wasserburg Eibach, auf der Tour „Zeitreisen“

Wahrhaftig märchenhaft geht es auf dieser rund zweieinhalb stündigen Wanderung zwischen Schloss Gimborn und der Burgruine Neuenberg zu, die passendereweise auf dem „Sagenweg“ (A1) startet. Von Burg Neuenberg sind zwar nur noch Reste der Wehrtürme und Mauerteile übrig, doch diese lassen erahnen, wie groß und mächtig die Wall- und Grabenanlage einmal gewesen sein muss. Weitere Höhepunkte unterwegs sind die Ruine der Wasserburg Eibach aus dem 14. Jahrhundert und die Zwergenhöhle. In der Kalksteinhöhle, die nur zwei Meter hoch, fünf breit und sieben Meter lang ist, wurden prähistorische Gefäße entdeckt. Einer Legende nach sollen hier aber auch Zwerge gelebt haben, die einst von Menschen vertrieben wurden. Fazit: Märchenhafte Tour auf meist breiten Wegen. Neben Ruinen, Burgen und Schlössern lädt auch die Natur zu einer Zeitreise ein und zeigt sich im Wandel nach dem großen Fichtensterben, die die Region hart getroffen hat.  

Länge/Dauer: 8,5 km/ ca. 2.30 Std. // Start/Ziel: Schloss Gimborn, Marienheide-Gimborn // Weg: breite Forst- und Feldwege, Waldpfade, kurze Passagen auf Asphaltswegen // ÖPNV: Bushaltestelle Gimborn

6. Im Windecker Ländchen

An der Sieg zur Burg Windeck

Blick auf Dreisel von der Siegbrücke:

Blick auf Dreisel von der Siegbrücke: Tour 12 rund um Burg Windeck aus dem Buch.

Die Markierung der Strecke „Erlebnisweg Sieg“ macht ihrem Namen alle Ehre. Denn was für den Norden des Bergischen Landes die Wupper ist, ist für den Süden, die Sieg. Schon bald nach dem Start in Schladern geht es vorbei am sechs Meter hohen Siegfall, der im Rahmen des Baus der ersten Eisenbahnstrecken um 1857 entstand, da die Sieg damals umgelegt wurde.  Heute findet in den Siegauen dafür besonders viel Renaturierung statt. Immer wieder führt die Wanderung zurück ans Flussufer - bei sommerlichen Temperaturen, bieten sich hier wunderbare Abkühlungen an. Spätestens am Ende der Wanderung, denn in Schladern gibt es eine offizielle Badestelle. Weitere Höhepunkte: Museumsdorf Altwindeck mit Heimatmuseum und der beeindruckenden Burgruine Windeck, die erstmals 1174 erwähnt wurde. Fazit: Abwechslungsreiche Tour an der Sieg, mit schönen Wegen durch Auen und Obstgärten, Abkühlungen und Kulturstätten am Wegesrand.   

Länge/Dauer: 11 km/ ca. 3.10 Std. // Start/Ziel: Bahnhof Schladern, 51570 Windeck // Weg: breite Forst- und Feldwege, schmale Pfade, kurze Passagen auf Asphaltswegen // ÖPNV: Bahn- und Busbahnhof Schladern

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