Kunst in NRW5 Ausstellungen, die einen Besuch wert sind, bevor sie bald enden

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Monet Rebell und Genie Multi-Media-Ausstellung im Visiodrom, Wuppertal

Monet Rebell und Genie Multi-Media-Ausstellung im Visiodrom, Wuppertal

Von aussterbende Berufe bis zur Multi-Media-Kunstschau und alten Meistern: Fünf bunte Ausstellungstipps.

„Die letzten ihrer Art,“ Bundeskunsthalle, Bonn

Teigwaage, Kastenbackformen, Gärkorb, Teigroller - auch der Bäcker-Beruf stirbt aus.

Teigwaage, Kastenbackformen, Gärkorb, Teigroller - auch der Bäcker-Beruf stirbt aus.

Im Laufe der Geschichte entstanden und verschwanden unzählige Berufe - vorangetrieben durch Globalisierung und Digitalisierung. Eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle widmet sich fünf gefährdeten Berufen, anhand derer die Auswirkungen der Transformation im Arbeitsleben deutlich gemacht werden. Berufe wie Drechseln, Porzellanmalerei oder Seidenweberei gehören zu den fast vergessenen Berufszweigen, die die Unesco zur Liste des immateriellen Kulturerbes zählt.

Die Ausstellung „Die letzten ihrer Art“ stellt diese und weitere selten gewordenen Professionen vor. Persönliche Geschichten zeigen, mit welchen Herausforderungen viele Menschen in ihren Berufen täglich konfrontiert sind - mit Fokus auf der Revitalisierung aussterbender Handwerksberufe. Aktuelle Lebenseinstellungen wie Do-it-yourself-, Repair- und Recycling-Workshops, aber auch die Nachhaltigkeitsdebatte spielen dabei eine Rolle.

Bis 2.4., Museumsmeile Bonn, Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn, Eintritt 13/6,50 Euro (Erw./erm.), Di, Do-So 10-19 Uhr, Mi 10-21 Uhr, www.bundeskunsthalle.de

„Between the Trees“, MAKK, Köln

Im Rahmen der Ausstellung wurden auch drei Apfelbäumen am MAKK gepflanzt.

Im Rahmen der Ausstellung wurden auch drei Apfelbäumen am MAKK gepflanzt.

Gleich zwei Ausstellungen gehen in Kürze im Museum für Angewandte Kunst zu Ende. Susanna Taras „Blumen, Flowers, Fleurs“ verwandelt Teile der Wände des Museums in einen farbenprächtigen Blumengarten. Aus eingefärbten Wollfäden werden großformatige Blumenreliefs, die poetische Räume schaffen. Sie vereinen Malerei, Bildhauerei und Textilkunst. Zu sehen bis zum 26. März. Die zweite Ausstellung „Between the Trees“ befasst sich mit dem Baum als materielle, funktionelle und ästhetisch-formgebende Inspiration für Designer, Kunsthandwerker, Architekten und Künstler. Es geht um den Baum und seine fundamentale Bedeutung im urbanen Raum. Die Ausstellung bündelt die wichtigsten Konzepte und Aspekte rund um Bäume.

Bis 16.4. Between the Trees, bis 26.3. Susanna Taras „Blumen, Flowers, Fleurs“ im  MAKK, An der Rechtschule 7 50667 Köln, Eintritt frei für Susanna Taras, 5/2,50 Euro (Erw./erm.), Di- So 10–18 Uhr

„Monet - Rebell und Genie“, Visiodrom im Gaskessel, Wuppertal 

Multi-Media-Kunstschau „Monet, Rebell und Genie“ im Visiodrom, Wuppertal

Multi-Media-Kunstschau „Monet, Rebell und Genie“ im Visiodrom, Wuppertal

Wer kennt sie nicht, die weißen Seerosen auf einem stillen Teich: Claude Monets Meisterwerk widmet das Visiodrom im Gaskessel Wuppertal eine Ausstellung in Form eines Multi-Media-Erlebnisses. Mithilfe von Laser-Projektionen wird eine 360-Grad-Show mit über 250 Werken des französischen Meisters auf die Leinwand gebracht. Besuchende bewegen sich durch Monets lebendige Bilder – die Verbindung von Bild- und Soundwelten lässt dabei einen impressionistischen Traum entstehen. Seite an Seite mit Monets „Frau mit Sonnenschirm“ spaziert man über Mohnblumenwiesen oder erlebt das pulsierende Leben am Bahnhof Saint-Lazare. Eine interaktive Kunstschau. Hinweis: Aufgrund des hohen Besucherandrangs, wird ein Besuch eher Donnerstag oder Freitag empfohlen. 

Bis 16.4.: Visodrom, Mohrenstraße 3, 42289 Wuppertal, Eintritt 14/10/8 (Erw./erm./Ki.) Familientickets 30 Euro. www.visiodrom.de

„Image. Max Ernst im Foto“, Max Ernst Museum, Brühl

Max Ernst Museum in Brühl von außen.

Max Ernst Museum in Brühl von außen.

Neben Pablo Picasso und Andy Warhol gehört Max Ernst zu den meist fotografierten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Das Museum in Brühl zeigt 150 ausgewählte Fotografien, Schnappschüsse, Porträtfotos oder inszenierte Szenen, die zusammen ein buntes Bild von der schillernden Persönlichkeit zeichnen und Blicke in sein Leben zulassen. Im Rahmen der Ausstellung findet ein großes Rahmenprogramm statt mit Führungen und Gesprächen sowie einer interaktiven Fotoaktion „Museumsgäste im Foto“. Hierbei können sich die Gäste fotografieren lassen, anschließend werden die Aufnahmen digital verfremdet und Teil einer Gästegalerie. Nächste Termine: So 26.3, 16 Uhr und 10.4 (Ostermontag), 14-17 Uhr – ohne Anmeldung.

Bis 23.4. Max Ernst Museum Comesstraße 42, 50321 Brühl, Di-So 11-18 Uhr, Eintritt: 11/7 Euro (Erw./erm.), maxernstmuseum.lvr.de

„Mehr Licht“ Kunstpalast, Düsseldorf

Florian Illies, Buchautor, Kunsthistoriker und Kurator, steht im Museum Kunstpalast vor seinem Lieblingsbild „Baumkronen mit Hausecke“ (1850) des Künstlers Oswald Achenbach.

Florian Illies, Buchautor, Kunsthistoriker und Kurator, steht im Museum Kunstpalast vor seinem Lieblingsbild „Baumkronen mit Hausecke“ (1850) des Künstlers Oswald Achenbach.

Als eine der größten Revolutionen in der Kunst des 19. Jahrhunderts widmet sich erstmals eine Ausstellung der sogenannten Ölstudien. Vor allem das Flüchtige in der Natur wurde dank der neuen Technik schnell erfasst. Ölstudien, das waren schnell auf kleinformatige Pappen gemalte Naturereignisse.

Künstler malten sie wie Schnappschüsse in Öl, um den Moment festzuhalten – vom beeindruckenden Sonnenuntergang bis zum dramatischen Wolkenbruch, Wellen, Wind und Licht. Später dienten sie als Vorlage für Auftragsarbeiten. Gezeigt wurden sie jedoch nie. Erstmals haben 170 Werke der Düsseldorfer Malerschule und anderen Größen eine Bühne bekommen – ein wertschätzender Blick auf die Natur im Zeitalter der Romantik.

Bis 7.5.: Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, Di-So 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr, Eintritt: 12/9 Euro (Erw./erm.), www.kunstpalast.de

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