Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Tag des offenen Denkmals 2016Diese zehn Orte in und um Köln sollten Sie sich ansehen

Lesezeit 4 Minuten
Schloss_Benrath_Jan2012 A Savin

Schloss Benrath

Am Tag des offenen Denkmals geht es darum, die Liebe der Bürger zum baulichen Erbe zu wecken – in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“.

Es ist wahrlich kein ungetrübtes Vergnügen, durch unsere Städte zu spazieren. Hässliche Ecken gibt es dort genug, gerade in Köln hat der Krieg schmerzliche Wunden ins Stadtbild geschlagen. Aber es gibt eben auch zahllose architektonische Trostpflaster aus Stein, Stahl und Glas, die man nicht nur, aber gerade auch am Tag des offenen Denkmals besichtigen kann.

Von mittelalterlichem Rittergut über Lustschlösser bis zur Betonburg

Das Spektrum der Gebäude reicht dabei  abermals vom mittelalterlichen Rittergut über das barocke Lustschloss bis zur Betonburg der Nachkriegsjahre.

So verschieden die Bauten und Anlagen auch sind, eines haben sie gemeinsam: Ohne das Engagement der Bürger stünden die  Denkmalbehörden oft genug auf verlorenem Posten. Das Motto des diesjährigen Denkmaltages „Gemeinsam Denkmale erhalten“  ist deswegen keinesfalls banal, sondern ewig jung und nach der leichten Absetzbewegung der NRW-Landesregierung vom Denkmalschutz dringlicher denn je.

Der hohe Wert des Denkmalschutzes

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn tut als Koordinatorin des Denkmaltages das ihrige dazu, den Einsatz für unser bauliches Erbe nicht zur  sauren Bürgerpflicht verkommen zu lassen. Sie öffnet uns Türen und Tore zu Denkmalen, die oftmals eine helle Freude sind und unsere Liebe allemal verdienen. Im Idealfall trifft der interessierte Bürger an diesem Wochenende auf zahlreiche Landespolitiker, die sich selbst vom hohen Wert des Denkmalschutzes überzeugen  wollen.

Zu den zehn Highlights am Tag des offenen Denkmals

Schloss Benrath (Düsseldorf)

Schloss_Benrath_Jan2012 A Savin

Schloss Benrath

Der französische Architekt Nicolas de Pigage entwarf dieses Lust- und Jagdschloss als Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartenbau. Gedacht war die prachtvolle Anlage zudem als Witwensitz der Kurfürstin Elisabeth Augusta – welch ein Trostpflaster.Benrather Schlossallee 100-106, So. 11-18 Uhr, Führungen 11, 12.30, 13.30, 14, 15, 16 und 17 Uhr

Münster (Bonn)

1280px-Bonner_Münster

Das Bonner Münster

Seit 1956 darf sich das Bonner Wahrzeichen kleine Basilika nennen, eine päpstliche Auszeichnung für besonders bedeutende Kirchen. Aber auch ohne diese Weihe würde der romanische Bau großen Eindruck machen – sein Kreuzgang ist der einzig gut erhaltene dieser Art nördlich der Alpen.Münsterplatz, So. 13-18 Uhr, Führungen 13.15, 14.15, 15.30 und 16.30 Uhr

Schlosspark Gracht (Erftstadt)

schloss-gracht-gebaeude-wp-2_32ed3e0ecbd68d721075d025ef83501a

Schlosspark Gracht in Erftstadt

Auch Gärtnern ist eine Kunst, jedenfalls wenn man es im großen Stil betreibt. Der Anfang des 18. Jahrhunderts angelegte barocke Schlosspark wurde von Reichsgraf Johann Ignaz Wolff Metternich später teilweise auf englisch getrimmt – die Bergmammutbäume kamen zum Glück ungeschoren davon.Fritz-Erler-Straße, Sa. und So. ganztags geöffnet, Führungen So. 10-12 Uhr, halbstündig

Easa-Direktion (Köln)

NW_Köln_EASA-Direktion-sky_2 © Commerz Real, Fotograf Ralph Richter (1)

Easa-Direktion Köln

Mitunter ähnelt Denkmalschutz einem Kulissenspiel: Hinter der neoklassizistischen Fassade des von 1906 bis 1913 errichteten ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Rheinischen Eisenbahnen ist wenig so geblieben wie es einmal war. Aus der historischen Eingangshalle führen nach dem Umbau alle Wege in einen komplett neu entstandenen Kern. Konrad-Adenauer-Ufer 3, Sa. 14-18 Uhr

Sankt Gertrud (Köln)

Sankt Gertrud

Aus dem finsteren Tal ins helle Licht – das passt auf Gottfried Böhms grandiosen Kirchenbau nun gerade nicht. Am eindrucksvollsten wirkt dessen Inneres nämlich in schwach erleuchteter Düsternis, wenn sich die Konturen von Böhms markantem Betonbau aus dem Halbdunkel schälen können.Krefelder Straße 57, Sa. und So. 9-18 Uhr, Führung So. 14 Uhr

Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Bonn)

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bekennt sich zur ungeliebten Nachkriegsmoderne und bewohnt einen äußerlich ziemlich ernüchternd wirkenden Bau von Sep Ruf, dem Schöpfer des Kanzlerbungalows. Im Inneren zeigt die ehemalige Bayerische Landesvertretung dann aber Stil und eine nüchterne Eleganz, in der man es sehr gut aushalten kann.Schlegelstraße 1, So. 13-17 Uhr, Führung 14 Uhr

Haus Orr (Pulheim)

Haus-Orr-5020b-by W_Claus

Haus Orr in Pulheim

Im Jahr 1833 übernahm Ernst Friedrich Zwirner die Bauleitung des Kölner Doms und fand erstaunlicherweise nebenbei noch Zeit, 1838 in Orr ein neugotisches Herrenhaus zu errichten. Im späteren Jahrzehnten kam eine Parkanlage (nicht von Zwirner) hinzu, heute ist das einstige Rittergut ein Veranstaltungshaus mit Imkerei und Brennholzverkauf.Haus Orr 3, So. 13-18 Uhr, Führungen 14, 16 Uhr

Sankt Pantaleon (Köln)

Sankt Pantaleon in Köln

Alte Gebäude haben nicht selten eine lange Geschichte aus An- und Umbauten. Auch das im 10. Jahrhundert entstandene Benediktinerkloster war längst nicht mehr rein ottonisch, als es im Weltkrieg beschädigt wurde. Bei der Restaurierung ging es dann um die Frage: Was ist hier eigentlich original?Am Pantaleonsberg 4, Sa. 9-12.30 Uhr, So. 12-17 Uhr, Führung So. 14.30 Uhr

Refraktorium (Bonn)

NW_Bonn_Refraktorium_(c)_Stefan Knauf_2016

Refraktorium in Bonn

Als die Astronomen der Bonner Universität um 1899 ein neues Fernrohr anschafften, war das für die alte Sternwarte zu groß. Flugs wurde auf demselben Gelände ein Kuppelbau errichtet. Heute wird der Ausguck in den Sternenhimmel als Veranstaltungsort, Bibliothek und Ausstellungsraum genutzt.Poppelsdorfer Allee 47, So. 10-17 Uhr,Führungen 10, 14 Uhr

Fritz Thyssen Stiftung (Köln)

Fritz Thyssen Stiftung Köln

Der Innenhof zwischen dem ehemaligen Amerikahaus und dem ehemaligen British Council ist eine kleine, durch gläserne Türen erreichbare Oase der städtischen Nachkriegs-Architektur. Umschlossen wird sie heute vom Kölnischen Kunstverein und der Fritz Thyssen Stiftung, die sich um die Förderung der Wissenschaft verdient macht.Apostelnkloster 13-15, Führungen Sa. 11, 13 Uhr