Gartenkalender und TippsWas im Mai im Garten zu tun ist
Der Frühling kann so rasant sein. Wo sich gerade das erste Rosengrün zeigte, finden sich kurz darauf schon armlange Triebe. Kaum ist der Rasen gemäht, wachsen die Halme schon wieder in die Höhe. Die Akeleien haben innerhalb weniger Tage lange Stiele und Blüten bekommen, und die Johannisbeeren zeigen schon erste grüne Früchte. Die Bärlauch-Zeit ist vorbei, auch die Waldmeister-Ernte habe ich verpasst. Kaum war das Kraut gewachsen, setzte es auch schon Blüten an.
Dafür erfreuen wir uns jetzt am Flieder, der in diesem Jahr besonders opulent ist. Zu seinen Füßen stehen weiße Hasenglöckchen und blühender Bärlauch, auch einige letzte dunkelviolette Tulpen sind dazwischen. An vielen Stellen bereichert der Günsel mit seinen tiefblauen Blütenkronen den Garten.
Der Giersch scheint auf dem Vormarsch, besonders an den Stellen, an denen ich im letzten Jahr den Bronze-Felberich zurückgenommen habe. Offenbar hatte der Felberich, kräftig wie er ist, das Kraut im Zaum gehalten. Immerhin weiß ich noch, wo die Hosta steht und lege sie frei – klein, aber gesund und merkwürdigerweise ganz unbehelligt von Schnecken, die die großen Blätter sonst lieben. Der grüne Verwandte des Bronze-Felberich, der Gilbweiderich, breitet sich ebenfalls aus und tritt an immer neuen Stellen auf, wo ich ihn herausnehme.
Was sonst im Mai alles im Garten zu tun ist, erklärt Gärtnermeisterin Ursula Gerke.
Ziergarten
- Sommerblumen, aber auch Zwiebel- und Knollenblumen wie Dahlien und Montbretien kommen in die Erde.
- Kamelien, Hanfpalmen, Zypressen und andere mediterrane Gehölze wachsen gut an, wenn sie im Mai gepflanzt werden.
- Mandelbäumchen, aber auch Zierpfirsiche, Forsythien und Zierquitten sind nun verblüht und können zurückgeschnitten werden.
- Zwiebelpflanzen nach der Blüte stehen lassen, bis ihr Laub getrocknet ist.
- Bei neu gepflanzten Rosen die Spitzen entfernen, um die Verzweigung zu fördern. Bei Kletterrosen die Triebe anbinden.
- Mulch lässt wenig Unkraut aufkommen und hält die Erde feucht.
- Den Boden lockern.
- Weißlicher Belag auf den Blättern von Rosen und Ziergehölzen kann auf Mehltau hinweisen. Befallene Triebe zurückschneiden, Pflanzen mit Stärkungsmittel behandeln.
- Blattläuse und Raupen absammeln. Notfalls die Pflanze mit Mitteln behandeln, die Nützlinge schonen.
Gemüsegarten
- Paprika, Kürbis, Auberginen und Gurken, werden jetzt vorgezogen, sie gedeihen im Gewächshaus.
- Gemüse wie Möhren, Chicoree, Salat, Mangold und Radieschen säen und dann im Zwei-Wochen-Rhythmus nachsäen.
- Zucchini, Paprika und Gurken, aber auch Jungpflanzen von Kohlrabi, Salat, Sellerie und Lauch kommen nach den Eisheiligen ins Freie.
- Schädlinge wie Schnecken, Raupen, Läuse und Käfer absammeln, mit Wasser abspritzen oder mit biologischen Spritzmitteln behandeln.
Obstgarten
- Bei stark wachsenden Bäumen kann ein später Rückschnitt im Mai das Wachstum bremsen.
- An Beerensträuchern und Obstbäumen sind jetzt Schädlinge zu finden – regelmäßig kontrollieren.
- Raupen, Spinnmilben, Blut- und Blattläuse, Kirschfruchtfliege und Knospenwickler bekämpfen. Apfel- und Birnenblätter kontrollieren. Gegen den Apfel- und Pflaumenwickler Wellpappengürtel um die Stämme anlegen.
- Bäume, die im Vorjahr krank waren, jetzt mit Stärkungsmitteln behandeln.
Das könnte Sie auch interessieren: