Bulgogi und BierDas koreanische Restaurant „Youns“ kocht scharf und frisch

Garnelen, Schweinefleisch und Gemüse – scharf mariniert.
Copyright: Michael Bause
Köln – „Alle meine Essen passen super zu Bier und Alkohol!“ Sie-Hoon Youn, Geschäftsführer, Namensgeber und Koch des „Youns High Quality Soulfood“, füllt koreanischen Soju-Schnaps in mein Glas, darauf koreanisches Bier. Dann sticht er mit einem Löffel hinein, Bläschen steigen auf – und es schmeckt viel besser als beides solo. Youn rühmt sich für seine Soju-Auswahl, auch Biere aus Korea stehen zur Auswahl. „Wir sind eine koreanische Kneipe!“

Hier gibt es traditionellen Soju-Schnaps und koreanische Biere.
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Bei Youn hängen koreanische Pop-Plakate an den Wänden, die Musik ist einen Tick lauter als anderswo. Früher residierte hier eine Edel-Currywurstbraterei – ein Trend, der so schnell verschwand, wie er kam. Youns eröffnete letzten Oktober, für den Test habe ich mir Unterstützung in Form meiner halbkoreanischen Yoga-Lehrerin mitgebracht. Sie urteilt sehr schnell: Daumen hoch.
Feiner Geschmack – ohne künstliche Zusatzstoffe
Was mir gleich auffällt: Es gibt keine der in vielen asiatischen Restaurants üblichen Geschmacksverstärker-Exzesse. Ich spreche Youn darauf an; wenn der Laden nicht überfüllt ist, nimmt er sich gern Zeit für seine Gäste. „Meine Mutter hat mich so erzogen, dass nie Geschmacksverstärker in meinen Körper kommen.“ Gut, die Mutter.
Buchingae, ein köstlicher koreanischer Gemüsepfannkuchen mit Schnittlauch, Zucchini, Karotten und Zwiebeln ist überraschend crunchy. „Eher Tempura-Style als klassisch“, sagt meine Begleitung, und gibt mir den Tipp, das Omelett nur kurz in die Sauce zu dippen, statt es sich vollsaugen zu lassen. „Mandus“, die traditionellen Teigtaschen, gibt es in vielen Variationen. Mit Kimchi und Schweinefleisch bieten sie sowohl angenehme Würze wie feine Säure.

Puristisch im Stil und ohne Trickserei auf dem Teller: Restaurantchef Sie-Hoon Youn serviert unverfälschte koreanische Küche.
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Scharfe Tiger-Garnelen mit Schweinefleisch und Gemüse
Wie gut Youn mit Schärfe umzugehen weiß, zeigt er beim Seau Yeyuk Bokkum, einer heißen Pfanne mit Tiger-Garnelen, Schweinefleisch, Zucchini und Chinakohl, die es in sich hat. Wobei die Schärfe frisch wirkt und sich nicht mit jedem Bissen brennend am Gaumen addiert. Genauso überzeugend fällt das Pa So Bulgogi aus mit sehr zartem Rindfleisch und einem tiefwürzigen Geschmack. Ebenfalls empfehlenswert sind der scharfe Eintopf Sundubu Jjigae – auch dank guten Seidentofus, und das Dubu Bibimbap mit intensiver, bieranimierender Spezialsauce (unbedingt tüchtig verrühren!).
Ein Wermutstropfen zum Schluss war, dass es leider aktuell keinen Nachtisch gab, sonst wohl koreanisches Eis. Trotzdem geriet das Ende des Tests nicht süßsauer sondern vollends positiv. Eigentlich hat das Youns nachmittags bis 15 Uhr geöffnet, wir hatten uns total verquatscht und saßen eine Stunde länger da. Überhaupt kein Problem für Youn.
Fazit: Deftig-würzige Küche, die perfekt zum Bier passt und ganz ohne Geschmacksverstärker auskommt.
Brabanter Straße 42, 50672 KölnTel.: 0176/82402176
Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 15 Uhr, So 11.30 bis 15 Uhr, Di bis Do und So 18 bis 00.00 Uhr, Fr und Sa 18 bis 03.00 Uhr
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Das haben wir gegessen

Garnelen, Schweinefleisch und Gemüse – scharf mariniert.
Copyright: Michael Bause
Buchingae – Koreanische Gemüsepfannkuchen // 9,50 Euro
Mandu Kimchi – Gedämpfte Teigtaschen mit Kimchi und Schweinefleisch (4 Stück) // 6 Euro
Sundubu Jjigae (scharf) – Koreanischer Eintopf mit Seidentofu, Schweinefleisch und verschiedenen Gemüse // 15 Euro
Dubu Bibimbap – Koreanischer Tofu mit saisonalem Gemüse, Ei, Reis und hausgemachter Spezial-Soße // 12,50 Euro
Pa So Bulgogi – Koreanisch mariniertes Rindfleisch // 18 Euro