Ohne MassentierhaltungHier gibt es gutes Fleisch in Köln und der Region

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Eine Kuh grast auf der Weide.

Köln – Für Verbraucher und Verbraucherinnen werden Aspekte wie Tierwohl und Nachhaltigkeit beim Fleischkauf zunehmend wichtiger. Doch wie findet man wirklich tier- und umweltgerecht produziertes Fleisch? Zunächst einmal gilt: Fleisch aus dem Discounter oder dem Supermarkt stammt zum größten Teil aus einer Tierhaltung, die nur die gesetzlichen Mindeststandards einhält. Hier zählt vor allem die Masse, nicht das Wohl der Tiere. Ein guter Anfang ist biologisch erzeugtes Fleisch, doch Bio ist nicht gleich Bio!

Denn zwischen den Anforderungen des EU-Bio-Siegels und den Zertifizierungen der Anbauverbände gibt es gravierende Unterschiede. Wer wirklich sichergehen will, dass die Tiere nach den höchsten Standards gehalten werden, sollte daher Fleisch kaufen, das mit dem Bioland-, Naturland oder Demeter-Siegel zertifiziert ist. Welche Möglichkeiten gibt es noch? Drei Alternativen, wo Sie in Köln und der Region fair und nachhaltig produziertes Fleisch kaufen können:

1. Kleine Metzgereien:

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Sabine und Werner Eckart führen in fünfter Generation die Metzgerei Eckart.

Fleisch vom Metzger bedeutet nicht automatisch, dass es nicht aus Massentierhaltung kommt. Man sollte daher immer genau nachfragen, woher das Fleisch stammt. Metzger, die auf die Herkunft und Haltungsbedingungen achten, geben darüber auch gerne Auskunft. In Köln bekommen Sie Fleisch aus artgerechter Haltung etwa bei der Natur-Metzgerei Hennes, die ihr Fleisch beim Naturverbund Niederrhein bezieht. Dort wird auf regionale und artgerechte Haltung, ohne Antibiotika oder Gentechnik geachtet.

Bio-Fleisch gibt es bei der Metzgerei Krentzel in Braunsfeld und Dellbrück. Fleisch von kleinen Bauernhöfen aus der Region kann man bei der Fleischerei Eckart auf der Dürener Straße kaufen. Hier können Kunden und Kundinnen zudem Schinken, Fleischwurst oder Kotelett von Schweinen bekommen, die ihr Leben im Freiland genießen durften. Das ist eine absolute Rarität, denn heutzutage darf kaum noch ein Schwein so leben!

Die Fleischerei bezieht das Schweinefleisch von den Ruhrtaler Freilandschweinen. Die Tiere werden im Ruhrtal bei Essen ganzjährig draußen auf der Wiese gehalten. Dort bekommen sie viel Stroh zum Knabbern, Spielen und Wühlen. Im Sommer gibt es zudem große Matschpfützen, in denen sie sich suhlen und abkühlen können. Denn all das brauchen Schweine für ein artgerechtes Leben.

  • Natur-Metzgerei Hennes, Severinstraße 20, 50678 Köln
  • Metzgerei Krentzel, Aachener Str. 567, 50933 Köln und Dellbrücker Hauptstraße 112, 51069 Köln
  • Fleischerei Eckart, Dürener Str. 233, 50931 Köln

2. Schweineleasing

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Im Freiland dürfen heutzutage so gut wie keine Schweine mehr leben.

Ein weiteres besonderes Konzept ist das sogenannte Schweineleasing. Auf bestimmten Höfen ist es möglich, sich ein Ferkel auszusuchen und die Kosten für Aufzucht, Pflege und Futter zu übernehmen. Auch die Kosten für die Schlachtung und Zerlegung werden selber übernommen.

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Für die Landwirtinnen und Landwirte ist dieses Konzept von Vorteil, weil sie schon während der Lebenszeit der Tiere einen Teil gesichertes Einkommen und sichere Abnehmer für ihre Tiere haben. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglicht das Schweineleasing wieder einen persönlicheren Bezug zu den Tieren zu erleben, die man später isst. So ist man viel stärker mit der Realität hinter den sonst heute meist völlig anonymen Produkten, wie Schnitzel oder der Bratwurst, konfrontiert. Das stärkt auch die Wertschätzung. Möglich ist das zum Beispiel bei Wiesmanns Dinkelschwein, einem kleinen Hof in Selm im Ruhrgebiet.

3. Hofläden

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Der Millianshof in Bergheim.

Eine weitere Möglichkeit, direkt beim Erzeuger einzukaufen, sind Hofläden. Hier kann man auch immer nachfragen, wie die Tiere gehalten werden – oder gleich selbst einen Blick auf den Hof werfen. Herzlich eingeladen sind Kinder und Erwachsene zum Beispiel im Bergischen Land auf dem Klefhof. Dem Bioland-Hof ist es ein Anliegen, Einblicke in die landwirtschaftliche Arbeit und artgerechte Tierhaltung zu vermitteln. Auch ein Besuch auf dem Millianshof in Bergheim lohnt sich. Auf dem Familienbauernhof gibt es neben einem Hofladen auch einen Streichelzoo und ein Hofcafé. Fleisch kann man hier zu bestimmten Terminen von den eigenen Tieren kaufen.

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