Der Siegeszug des Studentenfutters begann vermutlich im 17. Jahrhundert – mit einem Kater. Weil Studenten schon damals feierlustig waren, knabberten sie eine Mischung aus Rosinen und Mandeln. Letztere galten als Mittel gegen die Nachwehen eines Alkoholrauschs. Allerdings waren sie teuer. Ebenso wie das Studieren selbst konnten sich seinerzeit nur Wohlhabende den gesunden Katerkiller leisten.
Heute ist das anders. Der Knabberklassiker, zu dem sich mit der Zeit auch andere Nüsse gesellten, ist inzwischen ab 65 Cent pro 100 Gramm zu haben. Insgesamt 20 Studentenfutter hat die Stiftung Warentest geprüft. Alle bestehen aus Rosinen gemischt mit Mandeln, aber auch Hasel-, Wal-, Cashew- und/oder Paranüssen. Sechs Produkte enthalten Erdnüsse.
Rückstände unbedenklich
So unterschiedlich wie die Zusammensetzung der Nuss-Frucht-Mischungen sind auch die Testergebnisse. Die seltene Abschlussnote sehr gut bekommt das Studentenfutter von Seeberger (1,25 Euro pro 100 Gramm). Acht Testabsolventen schaffen ein Gut, acht ein Befriedigend und zwei ein Ausreichend. Die Mischung von Netto-Marken-Discount (65 Cent pro 100 Gramm) schneidet mangelhaft ab.
Wie sich Studentenfutter zusammensetzen sollte, ist – untypisch für Deutschland – nicht verbindlich geregelt. Im Test liegt das Verhältnis Nüsse zu Rosinen im Schnitt bei rund 60 zu 40. Die Unterschiede in der genauen Zusammensetzung sind allerdings groß. Die Mischungen ohne Erdnüsse bestehen aus vier bis fünf verschiedenen Nusssorten – je nach Anbieter – mit unterschiedlichen Anteilen. Bei den Produkten mit Erdnüssen sind meist nur zwei weitere Sorten enthalten. Die Erdnuss ist stets dominant.
Schimmelpilzgifte
Bei den sechs Studentenfuttern mit Erdnüssen fallen die sensorischen Noten meist gut aus, ein Produkt schafft sogar ein knappes Sehr gut. Eine glatte Eins in Aussehen, Geruch und Geschmack erreicht das klassische Studentenfutter ohne Erdnüsse von Seeberger.
Ganz anders lauten die Urteile für einige preiswerte Handelsmarken. Grund: Nüsse, die „alt“ schmecken oder „dumpf“ und einen „hohen Bruchanteil“ haben. Schadstoffe und Rückstände von Pestiziden fanden die Tester allenfalls in unbedenklichen Mengen. Geprüft wurde außerdem auf Ochratoxin A und Aflatoxine.
Diese Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) können Leber und Niere schädigen, Aflatoxine werden zudem als krebserregend eingestuft. Sie waren aber nur in wenigen Produkten und auch nur in unkritischen Mengen nachweisbar. Trotz dieser Ergebnisse: Mykotoxine sind nie ganz auszuschließen. Schimmelpilze bilden Nester, Schimmelpilzgifte können also in Lagern und Chargen ungleichmäßig verteilt sein. (td)