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LieblingsortWas die Bar „Toddy Tapper“ im Agnesviertel einzigartig macht

Lesezeit 3 Minuten
Barchef Samuel Antonio-Bernardo gießt Flüssigkeit in ein Cocktailglas.

Barchef Samuel Antonio-Bernardo

Das Toddy Tapper im Agnesviertel hat sich längst vom Geheimtipp zur Bar-Institution gemausert. Der kleine Laden ist freitags und samstags rappelvoll. Das Team ist sehr aufmerksam, serviert Wasser und Nüsschen und hilft bei Fragen. Allen voran Samuel Antonio-Bernardo. Der Barchef aus Angola schüttelt und rührt parallel, begrüßt dennoch lächelnd die Neuankömmlinge und achtet vor allem darauf, dass kein halbherziger Drink den Tresen verlässt.

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Das Toddy Tapper setzt sich durch eine besondere Zutat von der Konkurrenz ab: Arrak. Arrak wird aus fermentiertem Palmsaft destilliert und hat seinen Ursprung in Indonesien, Südostasien und Sri Lanka. Dieses hochprozentige Alleinstellungsmerkmal geht auf den Inhaber Indika Silva zurück. Indika kommt aus Sri Lanka und hat seinen kulturellen Wurzeln ein wunderbares Denkmal gesetzt. Genauer, den Arbeitern, die in waghalsiger Höhe den Palmsaft ernten, aus dem später Arrak gebrannt wird, den Toddy Tappers.

Alles zum Thema Agnesviertel

Traum von der eigenen Bar

Indika kennt die Kölner Bar- und Gastrolandschaft seit Jahren (wohl eher Jahrzehnten) und hat sich 2016 den Traum von der eigenen Bar mit eigenem Konzept erfüllt. Barchef Sam kam ein Jahr später dazu.

Auf der Karte stehen wilde Kombination aus Weinbergpfirsich und Jägermeister oder Lemon Curd und indischem Whiskey – ich empfehle, alle Zweifel beiseite zu schieben und sich der Situation beziehungsweise der Getränkekarte zu ergeben. Die Drinks im Toddy Tapper sind verspielt, fruchtig, würzig, aber immer komplex.

Ceylon Mule als Einstiegsdrink

Der Ceylon Mule ist ein wunderbarer Einstiegsdrink: frisch, süß, scharf, sauer. Auf dem Emaille-Becher wird ein kleiner Löffel mit Yuzu-Perlen serviert. Yuzu ist eine japanische Zitrusfrucht, die zwar wie eine gelbe, schrumpelige Orange aussieht, aber eigentlich eine Kreuzung aus sauren Mandarinen und chinesischen Zitronen ist. Das Yuzu-Aroma ist sehr intensiv, duftend und einzigartig. Die kleinen Perlen zerplatzen auf der Zunge und breiten den Geschmack der besonderen Zitrusfrucht im Mund aus. Beim Trinken verbinden sich die restlichen Komponenten des Ceylon Mules mit eben dieser Yuzu-Power zu einer köstlichen, perfekt ausbalancierten Mischung.

Cocktail mit Zuckerwatte-Topping

Der Irishman ist da schon etwas kantiger: Kalamansi (süß-saure Kreuzung aus Mandarinen und Kumquat) trifft auf Pistazie, Ingwer und irischen Whiskey. Getoppt wird dieser Kelch mit einem Berg Zuckerwatte, die den Gast den Süßegrad des Getränks selbst bestimmen lässt. Der Irishman ist weniger „easy drinking“ und mehr Sudoku für die Geschmacksnerven. Straighte, also geradlinige Drinks, das heißt, pur, ohne Gewürze, Säfte und Zuckerwatte gibt’s im Toddy Tapper natürlich auch. Einfach fragen und die Menschen hinter der Theke haben einen Vorschlag.

Einer meiner Favoriten ist der Amrita: Süße Zitrusnoten, leichter Rauch und eine Prise Salz – ein Lieblingsdrink im Lieblingsort.

Toddy Tapper, Schillingstraße 27, 50670 Köln, Öffnungszeiten: Di-Do 18-0 Uhr + Fr-Sa 18-1 Uhr

Julias Auswahl im Toddy Tappy

Ceylon Mule // Yuzu, Palmblütenzucker, Zitrus, Ingwerlimo, Arrak // 12,50 Euro

The Irishman // Kalamansi, Pistazie, Gewürze, Zitrus, Ingwerlimonade, Irischer Whiskey // 12,50 Euro

Amrita // Lemon Curd, Ceylon Gewürze, Zitrus, Meersalz, Arrak, Indischer Whiskey // 12,50 Euro

Glamorous Colada // Exotischer Frucht-Curd, Zitrus, Piment, Vanille, Cremant, Gin // 13 Euro

Under the Clouds // Weinbergpfirsich, Jägermeister, Zitrus, Minz-Espuma, schottischer Whiskey // 12 Euro   

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