Gehobene Küche seit 1993Vor 30 Jahren eröffnete der Kölner Christoph Paul sein erstes Restaurant

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Das Ehepaar Paul an der Theke ihres Restaurants,

Christoph und Juliane Paul sind seit 30 Jahren in der Kölner Gastro selbstständig.

Vor 30 Jahren eröffnete Christoph Paul sein erstes Restaurant in Köln. Schon immer setzte er auf regionale und hochwertige Küche.

30 Jahre durchzuhalten schafft längst nicht jeder in der kräftezehrenden Gastronomiebranche. Christoph Paul ist einer, der er geschafft hat – am 1. September 1993, also vor 30 Jahren, machte er sich mit dem nach ihm benannten Restaurant in Köln-Nippes selbstständig. „Es ist schon nicht unanstrengend“, gibt er zu, „aber nichtsdestotrotz haben wir noch Spaß weiterzuarbeiten.“ Wir, das sind Christoph Paul und seine Frau Juliane. Gemeinsam betreiben sie „Christoph Pauls Restaurant“, das mittlerweile auf der Brüsseler Straße im Belgischen Viertel beheimatet ist. Die Wände sind der ehemaligen Kapelle, die hier einst war, detailgetreu nachempfunden.

Tische und Stühle stehen vor einer Wand, die wie die Kapelle bemalt ist.

In dem Gebäude befand sich früher eine Kapelle.

Nicht nur die Pauls verbindet eine lange Geschichte. „Wir haben Stammgäste vom ersten Tag. Da haben wir teilweise die Kinder groß werden sehen. Die haben mittlerweile bei uns geheiratet oder Kommunion gefeiert“, sagt Christoph Paul. Juliane Paul fügt hinzu: „Das über die Jahrzehnte zu begleiten, ist wirklich schön. Und es sind ja nicht wenige.“

Die Stammgäste folgten den Pauls beim Wegzug aus dem Lokal in Nippes, das sie mangels Außengastronomie verließen, zum Restaurant in einem Pulheimer Golfclub, und zurück nach Köln ins damalige Hopper-Hotel im Belgischen Viertel. Das große Lokal im Golfclub verlangte ihnen viel ab. „Da haben wir rund um die Uhr gearbeitet“, sagt Christoph Paul.

Christoph Pauls Restaurant: Rote Haube vom Gault Millau

„Wir haben uns dann bewusst dafür entschieden, uns zu verkleinern. Heute sind wir wieder ein Familienbetrieb.“ Das Hopper-Hotel derweil machte 2019 dicht, inzwischen gibt es hier Mikro-Appartments. Dass das Hotel schloss, stellte die Pauls kurzzeitig vor Probleme, weil die Gäste dachten, auch das Restaurant hätte geschlossen. Kurz darauf folgt die Corona-Krise, Inflation, Personalmangel – dazu der Druck, der auf der Küche lastet.

Blick von oben auf die erste Etage, die Wand ist der ehemaligen Kapelle nachempfunden.

Über zwei Stockwerke breitet sich das Restaurant in der ehemaligen Kapelle aus.

„Wir haben immer zu den gehobenen Restaurants in Köln gehört. Da muss man Leistung bringen“, so Paul. 2022 und 2023 erkochte sich Paul die „Rote Haube“ im Restaurantführer Gault Millau – „sehr empfehlenswert“ lautete das Urteil. Es laufe gut, sagt Paul. „Wir können uns nicht beklagen und haben gut zu tun.“ Man müsse innovativ sein. „Krisen birgen ja auch Chancen“, sagt Paul.

Gänge-Menüs zum Mitnehmen

Er stellte nach Corona um auf ein wöchentlich wechselndes Menükonzept. Schon während des Lockdowns gab es bei ihm vier Gänge to go, die Speisen hauptsächlich aus regionalen Zutaten. „Darauf haben wir seit Beginn unseres Bestehens gesetzt. Wir arbeiten fast nur mit ortsansässigen Lieferanten und Bauern aus dem Umland.“

Auch wenn es aktuell gut läuft, Sorge bereitet Paul die Kostenfrage. „Wenn das mit der Mehrwertsteuer jetzt kommt, wäre das eine Katastrophe.“ Die während der Pandemie auf sieben Prozent gesenkte Steuer soll zum neuen Jahr wieder auf 19 Prozent steigen. Zwischen 53 und 64 Euro kostet ein Drei- beziehungsweise Vier-Gang-Menü bei Paul derzeit. Das könne man kaum halten, sollte die Steuer wieder erhöht werden.


Außenansicht des Hauses mit Backstein und Pflanzen.

Das Restaurant ist im Innenhof gelegen.

Christoph Pauls Restaurant, Brüsseler Straße 26, 50674 Köln. Mittwochs bis sonntags täglich ab 18 Uhr geöffnet.

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