Auch Vegetarier sollen beim Grillen auf ihre Kosten kommen. Wie das geht? Die besten Kniffe für Geschmack, Textur und Aroma geben Gemüseprofis.
Mais, Zucchini, LauchGemüse richtig grillen - So werden Veggie-Griller glücklich

Gemüse lässt sich wunderbar grillen, doch es gibt ein paar Kniffe zu beachten.
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Für Fleischesser ist häufig klar, was auf den Grill kommt: Bratwürste, Steaks, Koteletts und Co. machen den Grillabend für sie zum Schlemmerfest. Doch für Vegetarier oder auch als Beilage wird Gemüse auf den Plan, oder besser auf den Grill, gerufen. Doch wie beim Fleisch gibt es einiges zu beachten, damit es schmeckt.
Worauf es ankommt und wie die Komponenten aus Gemüse auf dem Rost gelingen, erklärt die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) auf ihrer Webseite „Deutschland - Mein Garten“:
Mais wie grillen?
Frischer Mais sollte zehn Minuten in kochendem Wasser vorgegart werden, bevor er auf dem Grill landet. Auf dem Rost selbst braucht er dann noch weitere 10 Minuten. Dabei öfter umdrehen. Gegrillter Mais schmeckt vor allem klassisch mit zerlassener Butter und Salz und ist insbesondere für Kinder eine unverzichtbare Grillbeilage.

Frischer Mais sollte nicht roh auf den Grill.
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Wie grillt man Zucchini und Chicorée?
Die länglichen Zucchini- oder Chicorée-Scheiben werden vor dem Grillen beidseitig mit einer Marinade aus Olivenöl, Limettensaft, Salz und Pfeffer eingepinselt, dann auf jeder Seite 2–3 Minuten gegrillt. Besonders lecker schmecken sie, wenn sie anschließend mit Pinienkernen und Parmesan bestreut werden.
Alternative: Halloumikäse in Stücke schneiden, mit hauchdünnen Zucchini-Scheiben umwickeln, aufspießen und ca. 10 Minuten grillen.
Lauchzwiebeln grillen
Für die Optik kann man die Wurzeln an Frühlingszwiebeln dranlassen. Diese dann komplett einölen und am Rand der Grillfläche ca. 10–15 Minuten grillen. Wenden nicht vergessen! Zwischendurch immer wieder mit Öl bestreichen und zum Schluss mit Thymian bestreuen.
Schwarzer Lauch vom Grill
Keine Angst vor schwarzem Lauch: Lauchstangen ohne Alufolie einfach auf den Grill legen bis die erste Lauchhaut schwarz ist, dann die schwarze Haut abziehen und leicht salzen. Dazu passt ein Kräuterquark-Dip.
Köstliche Alternative: Lauch im Wechsel mit Halloumi, roter und gelber Paprika auf einen Spieß stecken, mit einer Marinade aus Olivenöl, Thymian, Rosmarin, Salz und Pfeffer bepinseln und ca. 10 Minuten grillen.
Rezept für gegrillte Antipasti-Spieße mit Halloumi und Kräuterdip
Zutaten für 8 Spieße:
- 225 g Halloumi
- 200 g rote Paprika
- 250 g Zucchini
- 4 rote Zwiebeln
- 2 Zuckermaiskolben (vorgegart)
- 8 Spieße
Für den Kräuterdip:
- 1 Knoblauchzehe
- 5–6 EL Olivenöl
- Meersalz und Pfeffer
- jeweils 3 Zweige Minze, Basilikum und Petersilie
- 1 Limette
- 500 g Quark
- 3 TL Tahin-Paste
- 2–3 TL Honig

Die Antipasti-Spieße mit Halloumi sind nicht nur farbenfroh, sondern schmecken auch. Alle Zutaten sollten eine ähnliche Garzeit haben.
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Zubereitung:
- Während der Grill vorheizt, Halloumi in Würfel schneiden. Paprika und Zucchini putzen und ebenfalls würfeln.
- Zwiebeln schälen und vierteln. Mais mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden.
- Halloumi und Gemüse nacheinander auf Schaschlik-Spieße schieben.
- Knoblauch schälen, pressen und mit 3 EL Olivenöl und Salz und Pfeffer verrühren. Spieße damit bestreichen und 5 Min. ziehen lassen.
- Kräuter waschen und hacken. Limette auspressen und den Saft zusammen mit den gehackten Kräutern unter den Quark mischen.
- Tahini und Honig dazu geben, alles gut verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Spieße grillen, bis das Gemüse gar ist. Mit etwas Olivenöl beträufeln und zusammen mit dem Kräuterdip genießen.
Achtung: Holzspieße könnte auf dem Grill verbrennen. Deshalb raten die BVEO-Experten, die nackten Holzspieße am besten vorher eine gute Stunde in kaltes Wasser zu legen.
Und noch drei Extra-Tipps für den Grillabend
Tipp 1: Wer sein Gemüse vor dem Grillen marinieren will, sollte Salz und Zucker erst kurz vor oder sogar erst nach dem Grillen auf das Gemüse geben. So bleibt es knackiger.
Tipp 2: Kräuterzweige, wie Rosmarin, Thymian oder einen Wacholderzweig verleihen dem Grillgut – mit in die Glut gelegt – eine besondere Note. Die Kräuter dafür vorher in Wasser einweichen, damit sie nicht so schnell verbrennen. Gasgrill-Nutzer erzielen denselben Effekt, in dem sie eine feuerfeste Schale mit Kräutern und Wasser, nahe des Brenners unter dem Rost platzieren.
Tipp 3: Wer hungrig vor dem Grill sitzt, neigt gelegentlich dazu, das Grillgut im Übermaß zu wenden. Doch das ist eher kontraproduktiv, denn jedes „Wendemanöver“ unterbricht den Garprozess. Im schlimmsten Fall ist das Gemüse von außen bereits dunkel, aber von innen noch nicht gar. (dpa)