Wandern - TippeltourPanoramablick in die Ahrregion

Blick auf die Schuld
Copyright: Peter Squentz Lizenz
Bei Dümpelfeld erreicht die Oberahr ein breites Wiesental und schwenkt dort geradezu erleichtert nach Nordwest. So dass man den Adenauer Bach mit ihrem Oberlauf verwechseln könnte und ihren eigentlichen Oberlauf mit irgendeinem Zulauf. In Mäandern fräst sich der Fluss mühsam durch die faltenreiche Deckschicht des Rheinischen Schiefergebirges. An seiner schönsten Schleife liegt das Örtchen Schuld, und mitten auf der Engstelle dazwischen, wie der Silberpickel auf den Epauletten eines jungen Leutnants, sitzt seit dem 13. Jahrhundert die weiße Sankt-Gertrudis-Kirche. Schuld hat 1975 sein erstes Jahrtausend gefeiert, hierin treu der Ersterwähnung von „scolta“ in der sogenannten „Reifferscheider Urkunde“. Obwohl zehn Jahre zuvor, im Jahr 1965, in Schuld ein römischer Gutshof ausgegraben worden war, der auf noch älteren Ursprung hindeutet. Wer am Grat des Schulder Hausbergs aufwärts steigt, der kann den Römern nur zu dieser Lage gratulieren, auch wenn die Kirche damals fehlte, die inzwischen den Blick beherrscht. Dort, an der Chorseite der kleinen Kirche, machen wir uns auf den Weg. Wir gehen am Ortseingangsschild ein paar Schritte hinab bis ans Pfarramt und folgen bei dem hölzernen Gekreuzigten gegenüber dem anfangs asphaltierten Fußweg mit „A“ und einem schwarzen Keil. Der Wiesenweg beschreibt eine S-Kehre um den Mast der Stromleitung herum, vorbei an einem weißen Bildstock. Gleich oberhalb erreichen wir das Ende eines asphaltierten Fahrwegs (zur Linken ebenfalls ein kleiner Parkplatz).
Der beschriebene Rundweg misst 11 km; er weist zu Anfang eine erhebliche Steigung auf und verlangt insgesamt Trittsicherheit und sicheres Schuhwerk.
Anfahrt: Ab Kreuz Meckenheim B 257 über Altenahr bis Dümpelfeld, dann rechts L 73 bis Schuld, unmittelbar hinter der Kirche links in Richtung Winnerath. Parkplatz der katholischen Kirchengemeinde oberhalb der Kirche auf der linken Seite, bei Gottesdienst 60 Meter weiter rechts spitzwinklig hinauf zum Wanderparkplatz an der Strecke. Von dort folgt man, wo Ahrsteig/Ahrtalweg und der Wanderweg 2a sich trennen, dem schwarzen Keil des letzteren gleich links hinauf.
Einkehrmöglichkeiten: In Schuld mehrfach. An der Strecke in Winnerath Hotel „Dreimäderlhaus“, Ahrtalstraße 3, 53520 Winnerath, 0492695/804
Auskunft: Adenau 02691/3050
Mischwald
Hier zweigt der Weg zur Schorn-Kapelle ab. Wir gehen rechts („Türmchen“) und folgen nun dem schwarzen Keil des Wegs 2a bis auf den Berg. Weg A wird unser Rückweg sein. Der Weg hinauf verspricht uns „Aussichten“ im Plural, gezählt als römisch I und II. Im Zickzack geht es auf dem Felsengrat nach oben und rechts zu einem roten Aussichtspavillon. Dann weiter auf dem Felsensteig bergan. Von links kommt gleich ein zweiter Steig hinzu. So kommen wir im Mischwald bis an die zweite Aussicht mit einer kleinen roten Schutzhütte. An ihrer Rückwand geht es weiter mit dem Keil hinauf.Oben stoßen wir auf einen breiten Karrenweg und folgen ihm halbrechts, noch immer sacht bergauf. Der Sendeturm von Schuld, den wir von unten kurz gesehen haben, liegt nun schon hinter und auch unter uns. Nach kurzem Wegstück geht es wieder rechts am Oberrand der Böschung entlang, ohne Steigung. Knapp 100 Meter weiter schon verlassen wir auch diesen Weg und steigen links, dann rechts durch eine Doppelkehre weiter aufwärts mit dem Keil. Wer hier den weiten Panoramablick genießen will, für den steht eine Bank bereit.
Bäche im Tal
Noch einmal geht es sacht bergauf, zuletzt an einem Fichtenstück entlang. Vor weitem Grünland auf dem Buckel weist uns unser Zeichen links und sacht hinab. So stoßen wir nach gut 100 Metern auf einen Weg, der schräg heraufkommt, und folgen ihm halbrechts. Hier wandern wir nun hoch über dem Tal des Eizen- wie des Atzenbachs, das zur Linken immer steiler abfällt. Nach rund 400 Metern biegt bei einem Hochsitz rechts ein Weg ab und unser Weg verzweigt sich gleich darauf. Nun halten wir uns links, am Fichtenwald entlang und erstmals wieder mit dem Keil. Fünf Kilometer vor uns sehen wir den abgeflachten Kegel des Arembergs. So nähern wir uns jetzt der kleinen Straße an. Ehe wir sie ganz erreichen, stoßen wir auf eine Wegekreuzung und wandern vor dem Weidenbaum mit einer alten Holzbank ohne Zeichen nun halbrechts (nicht spitzwinklig zurück!) auf einem breiten Wiesenweg zwischen zwei Äckern der Höhe entgegen. Dort stoßen wir nach 200 Metern auf eine Kreuzung, an der bei einer Bank ein Kruzifix von hohen Thujastämmen umstellt ist. Hier wenden wir uns auf dem asphaltierten Weg nach links und wandern nun entlang der eingezäunten Äcker, nach 200 Metern sacht links geschwenkt, nach Winnerath.
Einkehr im „Dreimäderlhaus“
Bei einer gelben Bank erreichen wir den Ort, und unser Rundweg kreuzt hier nur die Straße und folgt dem Fahrweg geradeaus, wo außer uns allein der Schulbus passieren darf. Rechts wäre freilich im „Dreimäderlhaus“ die einzige Gelegenheit zur Einkehr. Immerhin sind wir schon 200 Höhenmeter gestiegen. Siggi Verdonk, der Wirt, hat sein Hotel und Gasthaus für drei Töchter umbenannt. Nach der Pause setzen wir den Rundweg fort, folgen nun dem namenlosen asphaltierten Weg in den Ort, wo wir nach gut 150 Metern die Kreuzung mit der „Gartenstraße“ (rechts „Mittelstraße“) erreichen. Wir wandern an der Pumpe geradewegs vorüber und folgen geradeaus und 20 Meter weiter rechts der „Mittelstraße“. Am Ende wenden wir uns rechts, vorüber an Haus 5 und einer bäuerlichen Plastik, und gelangen am Rinderstall vorbei bis zur Hauptstraße. Wir überqueren sie mit Umsicht – neben einem Stein mit dem allerfrömmsten Spruch des Volksmunds darauf – und folgen geradeaus der namenlosen Straße auf die Kiefern zu, vorüber an Haus 6 und dann im sachten Schwenk nach links am Wald entlang.
Abzweigungen im Wald
So kommen wir nach rund 200 Metern, wo das Gelände rechts als Kerbe abfällt, an eine flache Siloanlage, folgen hier nicht geradeaus der Rasenspur durch die Wiese hinauf bis an die Straße, die wir vor uns sehen, sondern gehen, ganz am Ende des Asphalts, mit dem fein geschotterten Weg nach rechts, noch eine Zeit entlang am Unterrand des Grünlands auf der Linken.Bei einem Hochsitz führt der breite Weg uns vollends in den Wald. Wir ignorieren, dass er sich hier gleich verzweigt (auch der linke, weniger deutliche Weg führt später auf unseren zurück), und schreiten zuversichtlich aus: Zur Rechten fällt die Landschaft ab. Der Weg folgt nur auf den Karten einem Zeichen (auch auf der jüngsten des Eifelvereins), doch er bringt uns ohne Zweifel gut voran. Auch bei der nächsten Abzweigung halten wir uns auf dem breiten Weg, der nicht so deutlich abfällt, also links. 300 Meter weiter, nach einem Linksschwenk, stößt von links der Weg hinzu, der uns im Wald nach links verlassen hatte, und unser breiter Weg beschreibt nun rechter Hand eine vollständige Kehre. So geht es neben einer Kerbe weiterhin hinab.
Weg vom Laufenbach zum Ahrtalweg
Nach abermals 300 Metern haben wir den kleinen Laufenbach erreicht und folgen seinem engen Kerbtal rechts, auf seinem rechten Ufer fast bis an die Ahr. Nach mehr als einem Kilometer gabelt sich der Weg bei einer mächtigen Buche: Rechts vorüber steigt er an. Wir bleiben links und nah am Fluss („2“). Nach wiederum 400 Metern gilt es aufzupassen: Hier erreichen wir den „Ahrtalweg“ („A“) und steigen mit ihm in der Böschung auf der Rechten an, hinweg vom Laufenbach. Das Ahrtal macht sich mit Motorradlärm bemerkbar, und bald sehen wir das flinke Wasser unter uns. Dann stößt von links und unterhalb bei einer Bank ein neuer Weg hinzu. Das ist der „Ahrsteig“, ein selbst ernannter „Prädikatsweg“ durch das Tal der Ahr, mit einem stilisierten Monogramm gekennzeichnet („AS“), hier indes identisch mit dem alten „Ahrtalweg“. Und mit beiden meistern wir die Steige durch die schräg gestellte Felsenwand nach „Schuld“, wie eine Tafel weist.Nach mehr als einem Kilometer verlassen wird den Wald und gelangen auf eine weitläufige Wiese. Gegenüber im steilen Prallhang des Rupenbergs erkennen wir die Faltenstruktur des Gesteins. Wir wandern durch die Wiese auf den Steilhang zu, passieren eine Schlehenhecke und erreichen dann ein Wegedreieck, wo wir uns im spitzen Winkel rechts zu halten haben, fast zurück und wieder aufwärts im Gelände.
Jägerpfad mit Steilhang
So kommen wir auf schmalem Steig im Buchenwald hinan, vorbei an einer ungeschützten Felsenkanzel mit einer Holzbank für die Rast oder den Blick hinunter auf den aufgeräumten Campingplatz zwischen Fluss und Straße. Der Volksmund nennt den Felsensteig der Schulder Hardt auch Jägerpfad. Beim nächsten Wegedreieck haben wir den Steilhang hinter uns. Nur ein paar Schritte links und wir haben schon das Ziel vor Augen, mit dem Zollstock durch die Lüfte einen Kilometer weit entfernt. Wir folgen nun dem wieder breiten Weg, bald vorbei an einer Abzweigung nach Winnerath. In einer Doppelkehre kommen wir ein wenig abwärts, vorbei an einem Schuppen und bald vorüber an der Tafel 2 des „Geo-Pfads“ von Schuld. Unter uns, noch vor der Straße, sehen wir die alte Brücke der Ahrtalbahn, die auf diesem Teilstück 1973 aufgegeben wurde. Und schon als nächstes sind wir an der Stelle, an der wir aufgebrochen sind, und müssen nur noch links hinunter oder geradeaus.