646 Teststellen in KölnWie entsteht eigentlich ein Testzentrum?

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Coronatest Studio Dumont

Testzentrum im studio dumont

Köln – Die Teststellen im Stadtgebiet schießen wie Pilze aus dem Boden. Kölnerinnen und Kölner können mittlerweile in insgesamt 646 Teststellen den kostenlosen Bürgertest in Anspruch nehmen, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Dazu gehören neben Apotheken und Arztpraxen auch private Corona-Testzentren. Verantwortlich für die stark wachsende Zahl ist vermutlich das Bestreben der Stadt, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger möglichst häufig zu testen, sowie der Gewinn, den sich einige private Anbieter wohl von den Bürgertests erhoffen.

Neben den Sachkosten für die Tests, einem „Einrichtungszuschuss“ von 1000 Euro und einer monatlichen Pauschale von 1000 Euro zahle der Bund eine Pauschale von zwölf Euro beziehungsweise 15 Euro pro Test, wie eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums Anfang April gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte. Den höheren Beitrag von 15 Euro erhalten demnach lediglich Ärzte und Zahnärzte.

Land NRW macht Vorgaben

Die Betreibenden der Teststellen sind dafür verantwortlich, dass die Antigenschnelltests korrekt durchgeführt werden. Eine solche Teststelle kann aber nicht ohne weiteres eröffnet werden, auch wenn die schnell wachsende Zahl einen anderen Eindruck vermitteln könnte. Die Betreibenden müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen, um vom Gesundheitsamt zertifiziert zu werden. Maßgeblich sind sie an die Corona-Teststruktur-Verordnung des Landes NRW gebunden.

In der Verordnung ist festgehalten, dass das Gesundheitsamt die Teststellen beauftragt und ihnen eine Teststellennummer zuteilt, „wenn diese aus ihrer Sicht die Einhaltung der Mindeststandards gewährleisten können“. So muss beispielsweise ein Kölner Unternehmen, das ein Testzentrum eröffnen möchte, in einem formlosen Antrag an das Gesundheitsamt schildern, wie die Räumlichkeiten für das geplante Testzentrum aussehen und wie die Testungen durchgeführt werden sollen.

Testpersonal muss geschult werden

Es kann auch nicht jeder eine Teststelle betreiben: Betreibende müssen entweder selbst eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf absolviert haben oder die medizinische Expertise von anderen Beschäftigten oder durch eine Kooperationsvereinbarung einbeziehen. Das Testpersonal muss nicht zwingend eine medizinische Ausbildung genossen haben, aber in jedem Fall eine spezielle Schulung durch medizinisches Personal absolvieren. Inhalte dieser Schulung sind beispielsweise Hygiene, Kenntnisse der Anatomie und praktische Übungen zur Durchführung der Tests. Welche Antigentests verwendet werden dürfen, wird durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geregelt.

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Die Corona-Teststruktur-Verordnung des Landes gibt auch vor, welche persönliche Schutzausrüstung das Testpersonal tragen muss und welche Hygienemaßnahmen bei der Testung vorgenommen werden müssen. Auch für die Ausstattung in den Teststellen, wie zum Beispiel Müllbehälter und Aushänge mit Arbeitsanweisungen, gibt es Vorgaben vom Land. So wird zum Beispiel vorausgesetzt, dass „Sammelbehälter für Abfall mit dickwandigem Müllsack oder Doppelsack-Methode“ im Testbereich vorhanden sind.

Insbesondere bei großen Testzentren muss auch eine gewisse technische Infrastruktur vorhanden sein: Die Teststellen sind verpflichtet, dem Gesundheitsamt bis 24 Uhr eines Tages die durchgeführten Bürgertests und die Zahl der positiven Testergebnisse zu melden. Außerdem müssen sie mindestens den Namen, die Anschrift und das Geburtsdatum der getesteten Personen dokumentieren.

Sie brauchen einen Corona-Test? Der kostenlose Test ist unter anderem im studio dumont in der Breite Straße 72 in der Kölner Innenstadt verfügbar.

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