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Auf der rheinischen Klangwelle

4 min

Die Wellenreiter von CBUS über den Dächern der Kölner Südstadt.

Schäumende Wellen, kilometerweite Sandstrände und scharfgeschliffene Felsriffe – auch wenn die Kölner Bucht nicht wirklich wie ein Surfparadies daherkommt – dank CBUS sind immerhin auf den Bühnen der Region die Klänge des „Surf“ zu hören. Dessen Rock’n’Roll-Variante mit Ursprung im Kalifornien der 60er Jahre bildet die Basis für die Songs der Band, die in der aktuellen Besetzung seit 2015 für positive Vibes im Rheinland sorgt.

Und auch wenn man sich den Bandnamen in lässigem, amerikanischem Englisch vorstellt – CBUS hat einen ganz anderen Ursprung. „Tatsächlich wird unser Name deutsch ausgesprochen, also wie ZEBUS“, so Bassist Florian. „Wir suchten zu Beginn nach einem Namen und stolperten dabei über die Bezeichnung einer Rinderart mit Höckern aus Indien. Die fanden wir cool und der Klang gefiel uns– ab dann waren wir auch CBUS.“

Ihre Songs spielen die Vier mit genretypischen, echolastigen Gitarrenparts, untermalt von E-Piano, Bass und dem souligen Gesang von Liane Steinke. Mit funkigen Abschnitten brechen sie dabei auch gelegentlich aus dem Surf-Style aus und scheuen auch vor Blues-Einflüssen nicht zurück. Die musikalische Vergangenheit der Band liegt im Kern nah beieinander: „Wir hatten alle mal unsere Phase im Grunge, Punk, Alternative oder Reggae gehabt“, so Schlagzeuger Thomas. „Aber mittlerweile sind wir zu einer richtigen „Surf“-Band gereift, die vor allem durch Lianes Einfluss auch Soul, Funk und Blues in ihrer DNA trägt.“

Doch der Reifeprozess brauchte seine Zeit. Schon im Jahr 2000 formierten sich die Schulfreunde Eugen, Thomas und Florian in Bonn zu einer eigenen Band – damals noch ohne Namen, Konzept oder genaues Ziel. „Wir haben einfach ein wenig gejammt und wer einigermaßen einen Bass halten konnte, der war auch schon dabei“, erinnert sich Thomas. „Das waren die Anfänge, da ging es eigentlich nur um den Spaß.“ Viele Gesichter kamen und gingen, Florian verschlug es für einige Jahre ins ferne Berlin. Doch Eugen und Thomas hielten im Rheinland die Stellung, gingen das Projekt nach der Schulzeit ernster an und komplettierten die Band 2015 mit der 26-jährigen Sängerin Liane.

Ein Aspekt von den frühen Anfängen hat sich bis heute gehalten. „In erster Linie geht es der Band um den Spaß beim Proben und bei den Auftritten – vor allem an außergewöhnlichen Orten.“ Davon hatten CBUS in ihrer Bandgeschichte schon einige. So feierten sie ihren ersten Auftritt Anfang 2016 zwischen Hanteln, und Rudergeräten im Fitnessstudio von Eugens Bruder Dimitri in Bonn. „Während des Auftritts haben die Leute dann auch die Finger von den Trainingsgeräten gelassen und uns zugehört“, erinnert sich Eugen mit einem Grinsen. Der Auftritt zur Eröffnung eines Skateparks in Bonn geriet zum bisherigen Highlight. „Während wir gespielt haben, skateten um uns herum die Besucher und machten ihre Tricks. Das hatte schon ein sehr kalifornisches Flair.“ Auch in Köln gehört Kurioses zum Bandrepertoire. Ob auf der Kegelbahn oder in der Kunstgalerie – keine Bühne ist zu ungewöhnlich. Diese Vielfalt im musikalischen und künstlerischen Bereich ist es auch, die die Vier an Köln so besonders fasziniert. Was natürlich nicht zu kurz kommen darf, ist das kühle Nass. „Für eine Großstadt bietet Köln nämlich nicht nur viel Grün, sondern begeistert vor allem durch den Rhein“, findet Liane. Und auch wenn die Wellen des Rheins nicht mit denen vor Hawaii mithalten können – für den Surf von CBUS sind sie genau das Richtige.

Thomas Lülsdorf, Schlagzeug

DIE BAND

In Köln geboren ist zwar kein Bandmitglied von CBUS, doch mit den Bühnen der Domstadt sind die Vier mittlerweile ganz gut vertraut. Liane Steinke (26, Gesang, Keyboard), Eugen Ott (35, E-Gitarre), Florian Bauer (36, Bass) und Thomas Lülsdorf (33, Schlagzeug) waren in den letzten Jahren meistens in und um Bonn anzutreffen. Mittlerweile hat es Florian und Liane nach Köln verschlagen, während Thomas und Eugen, der im russischen Tscheljabinsk geboren wurde und in Aachen studiert hat, noch immer in der Nähe von Bonn leben.

Für das Quartett ist die Musik nur ein Hobby – doch die lässige Leidenschaft des Surf-Rock strahlen sie mit jeder Faser aus.

Das nächste Mal live zu erleben sind CBUS am heutigen Donnerstag, 26. September, im Namenlos, Bornheimer Straße 20-22, 53111 Bonn, ab 20 Uhr. www.cbus-music.de

KLANGPROBE