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Bonner StraßeVerantwortliche nach Kran-Unglück verwarnt

2 min
Kran Bonner straße

In Köln-Marienburg ist im August 2014 ein Kran umgestürzt.

Köln – Es war mitten in der Nacht, als im August 2014 plötzlich ein tonnenschwerer Baukran auf ein Mehrfamilienhaus in Marienburg stürzte und wie durch ein Wunder niemand ernsthaft verletzt wurde. Ein 34-jähriger Bewohner wurde zwischen Kran und Hauswand eingeklemmt, er konnte leicht verletzt von der Feuerwehr befreit werden.

Die Einsatzkräfte retteten außerdem vier weitere Mieter über eine Drehleiter und brachten einen Hund und zwei Meerschweinchen in Sicherheit.

Prozess im Mai ohne Ergebnis

Drei Jahre später wurden die Verantwortlichen jetzt vor Gericht zur Rechenschaft gezogen. Ein erster Prozess im Mai dieses Jahres gegen einen Geschäftsführer und einen Polier war ergebnislos verlaufen. Die beiden waren für das Fundament, auf dem der Kran stand, verantwortlich gewesen. Die Anklagebehörde hatte den beiden Männern Baugefährdung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.

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Ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Kranunternehmens war bereits im Vorfeld mangels Tatnachweises eingestellt worden. Der Geschäftsführer und der Polier waren laut Anklage für die ordnungsgemäße Befestigung der Betonplatte zuständig, auf der der Kran stand.

Weil das Fundament offenkundig fehlerhaft gegossen wurde und viel zu sandig war, hatte es den Kran nicht gehalten, so dass es zum Einsturz kam.

Fahrlässige Körperverletzung

Einer von vier Stützpfeilern war damals abgesackt, in der Folge hatte der Kran das Gleichgewicht verloren und war auf das Haus gestürzt. Während ein Rechtsgespräch im Mai ergebnislos verlief, kam es nun in Abwesenheit der Angeklagten zu einem Strafbefehl.

Danach verzichtete das Gericht auf eine Verurteilung wegen Baugefährdung und hielt lediglich eine fahrlässige Körperverletzung für nachgewiesen, die Schuld der Angeklagten jedoch für derart gering, dass nur eine Verwarnung ausgesprochen wurde. Darüber hinaus müssen beide Angeklagte zusammen 7500 Euro Geldauflage zahlen.