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Feuerwache 6Mehr Platz für Brandbekämpfer

Lesezeit 3 Minuten

Ein Fahrzeug muss ständig draußen bleiben.

Volkhoven/Weiler – Eines der zwölf Fahrzeuge steht immer draußen – in der Feuerwache 6 ist einfach nicht genug Platz. Weil nun noch zwei weitere Fahrzeuge hier stationiert werden sollen, errichtet die Stadt eine zusätzliche Wagenhalle auf dem 12 000 Quadratmeter großen Grundstück am Volkhovener Weg. Die Bezirksvertreter stimmten dem Baubeschluss in ihrer Sitzung zu. „Wir wissen, dass es Schwierigkeiten mit den Feuerwehr-Standorten im Bezirk gibt“, sagte Jürgen Kircher (SPD). Neben dem Platzproblem in der Wache wird in absehbarer Zukunft aber auch ein weiterer Missstand behoben sein. Einer der drei Rettungswagen ist zurzeit mit Besatzung in der Wagenhalle der Freiwilligen Feuerwehr in Esch untergebracht – „aber dort steht er falsch. Das Problem haben wir seit einigen Jahren“, erläuterte Frank Stobbe, für den Bezirk zuständiger Abteilungsleiter der Feuerwehr, den Bezirksvertretern. Er verkündete, dass der Rettungswagen in Zukunft in Worringen stationiert werde, von dort kann er noch schneller als bisher am Einsatzort sein. Das Liegenschaftsamt verhandle derzeit wegen des Kaufs eines Grundstücks an der St.-Tönnis-Straße – Stobbe zufolge ist es „ideal gelegen“.

Der Einsatzbereich der Feuerwache 6 ist – was die Fläche angeht – der größte in der Stadt. Die Brandexperten werden zu Notfällen im gesamten Bezirk Chorweiler gerufen. Zur Wache gehört auch das größte Grundstück aller Wachen in Köln. „Genug Platz auf dem Hof haben wir“, sagt Brandamtmann Rolf Buchmüller, diensthabender Wachführer am Volkhovener Weg, der seit gut einem Jahr hier arbeitet, aber schon seit 34 Jahren Feuerwehrmann ist. Er steht auf der Anlage und verfolgt aufmerksam, wie seine Kollegen die Fahrzeuge überprüfen. Knapp 40 Meter lang wird der Neubau mit sechs Garagen. Dank eines zusätzlichen Treppenhauses besteht zudem die Möglichkeit, die Wache später erneut zu erweitern.

Ständiges Rangieren

Buchmüller erläutert, warum sich die Brandschützer über den Anbau freuen. Ihre Schicht beginnt mit der Prüfung der Fahrzeuge. „Den Vormittag verbringen wir mit Kontrolle, Wartung und Säuberung“, sagt Buchmüller. Weil der Platz nicht ausreicht, müssen sie ständig rangieren. Doch nicht nur die Garagen sind zu klein. An vielen Stellen in der Wagenhalle stehen Geräte und Behälter, die woanders nicht verstaut werden können. Feuerwehrmänner aus der ganzen Stadt lernen hier zudem den Umgang mit Atemschutzgeräten; die Ausrüstung lagert ebenfalls in der Wache. Ersatzreifen liegen in Heizungskellern, Schläuche unter dem Car-Port im Hof. Darüber hinaus müssen sich einige Mitarbeiter die Schränke für ihre Habseligkeiten teilen. Eine separate Dusche für Frauen gibt es erst seit wenigen Wochen.

72 Feuerwehrmänner arbeiten auf der Wache, immer 17 in einer Schicht. Sie werden unterstützt von 30 männlichen und weiblichen Mitarbeitern des Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Sanitäter der Hilfsorganisation fahren einen der Rettungswagen. Ein Notarzt ist ebenfalls auf der Wache im Einsatz, sein Fahrzeug wird von den Feuerwehrleuten gesteuert. Die Erweiterung der Wache ist nötig, weil Aufgabenbereiche und Einwohnerzahl gewachsen sind. „In den 1980er Jahren gab es in Köln 20 Rettungswagen. Heute sind es 55“, so Buchmüller. Er vermutet, dass auch die kürzeren Behandlungszeiten in Krankenhäusern dazu beigetragen haben.