Schwimmen in Köln-ChorweilerFDP fordert Kurse für Kinder

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Schwimmlernprogramm Chorweiler (1)

Gefahrenstelle und Erholungsort zugleich: Der Fühlinger See 

Chorweiler – Die Serie von teils tödlich verlaufenen Badeunfällen an Rhein und Fühlinger See, die im Juni Schlagzeilen gemacht hatten, waren auch den Mitgliedern der Bezirksvertretung Chorweiler unter die Haut gegangen. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen sie einen Antrag des FDP-Vertreters Joshua Schlimgen, in dem die Verwaltung beauftragt wurde, in den Sommerferien ein „sofortiges Sonder-Schwimmlern-Programm“ für alle Kölner Grundschülerinnen und Grundschüler aufzulegen.

Nichtschwimmer-Quote steigt durch Corona

Schon seit längerer Zeit steige die Nichtschwimmer-Quote in Deutschland drastisch an, schrieb Schlimgen in dem Antrag. Die Corona-Pandemie habe dieses Problem noch einmal drastisch verschärft, da währenddessen kaum Schwimmunterricht in den Schulen stattgefunden habe. Auch bereits Gelerntes könne nach einer so langen Zeit wieder vergessen sein, weshalb Schlimgen in diesem Sommer eine weitere Zunahme von erheblichen Badeunfällen befürchtet. „Es muss alles dafür getan werden, dass die Kinder in Chorweiler schwimmen lernen, sonst werden wir noch viel mehr solcher Fälle haben“, so Schlimgen.

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Das Chorweilerbad ist wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. 

Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner pflichtete ihm bei und warnte vor allem vor dem Schwimmen im Rhein. „Es sind die Schifffahrt und die Größe der Schiffe, die sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt haben. Diese großen Kähne sorgen für gefährlichen Sogströmungen, die von vielen unterschätzt werden. Selbst, wenn man nur bis zu den Knien hinein geht, ist es schon gefährlich“, so Zöllner. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen, finanziert werden soll das Programm aus Mitteln des städtischen Programms „Sicher Schwimmen“.

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Wo das Programm durchgeführt werden soll, wurde im Antrag nicht festgelegt – im Chorweilerbad jedenfalls nicht, denn dieses wird mindestens bis zum Ende der Sommerferien geschlossen bleiben. Das geht aus einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Grünen aus der gleichen Sitzung hervor. Zum einen werde im Zeitraum der Ferien eine lange geplante und dringend erforderliche Sanierung der Duschen durchgeführt, die wegen der Notwendigkeit von Planung und Ausschreibung nicht auf die Zeit des Lockdowns hatte vorgezogen werden können. Erschwerend hinzu komme ein Wasserschaden, der durch den sintflutartigen Starkregen Anfang Juni entstanden sei und Teile der technischen Anlagen in Mitleidenschaft gezogen habe. Weitere Schließungen seien in diesem Jahr nicht geplant – der zweite Teil der Erneuerung solle in den Sommerferien 2022 erfolgen. In ihrer Anfrage hatten die Grünen bedauert, dass es „durch die anscheinend nachrangige Stellung unter den Bädern der KölnBäder GmbH“ oft Schließungen des Chorweilerbades gebe, obwohl Chorweiler ein Stadtteil mit ausgewiesen besonderem Förderungsbedarf sei.

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