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Verkehr in WorringenBauarbeiten an der B9 führen zu Staus auf Seitenstraßen

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Auf dem ersten Bauabschnitt zwischen Dornstraße und Kurzer Damm ist der Asphalt der Neusser Land Straße bereits abgetragen worden.

Die Neusser Landstraße (B9)  in Worringen ist derzeit eine Baustelle.

Die lang erwartete Sanierung der Neusser Landstraße hat begonnen. In einer Aktuellen Stunde sprachen Bezirksvertreter die damit einhergehenden Probleme an. 

Seit Anfang Mai ist die Sanierung und Umgestaltung der Neusser Landstraße auf ihrem durch Worringen führendem Abschnitt im Gang. Lange war sie von den Worringern sowohl herbeigesehnt worden – etwa, weil die Schäden des Straßenbelags dafür sorgten, dass der Verkehrslärm den Anwohnern den Schlaf raubte – als auch befürchtet, denn in den Info-Veranstaltungen im Vorfeld war klar geworden, dass die Baumaßnahme mit vielen Einschränkungen verbunden sein und sich lange hinziehen würde: Insgesamt soll die in zwei jeweils sieben Monate währenden Bauphasen verlaufende Sanierung gut eineinhalb Jahre dauern.

Baustellen und Verkehrsumleitungen aber „führen für Anwohner, Verkehrsteilnehmer und Anlieger regelmäßig zu unübersichtlichen und teilweise chaotischen Situationen“, schreibt die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Chorweiler, die daher in der letzten Sitzung vor der Sommerpause eine Aktuelle Stunde zum Thema anberaumt hatte. „Wir wollen gemeinsam überlegen, was man besser machen kann“, so Rainer Stuhlweißenburg, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion.

Vertreter der Stadt Köln nehmen Stellung in der Aktuellen Stunde der Bezirksvertretung Chorweiler

Seitens des Amts für Straßen und Radwegebau hatten Mert Kuyumcu, Bauleiter der Sanierung, und Abteilungsleiter Kai Lachmann teilgenommen. Kuyumcu versicherte, dass alle Häuser im Bereich des ersten Bauabschnitts fußläufig erreichbar seien und auch die Erreichbarkeit der Supermärkte gewährleistet sei. „Mit dem Penny-Markt im nördlichen Bereich haben wir vereinbart, dass die Anwohner Parkausweise für den Parkplatz des Marktes bekommen“, sagte Kuyumcu zum Problem der wegfallenden Parkplätze. Die Umleitung für Lkw sei sehr großräumig geplant, generell sei der Schwerlastverkehr angehalten, den Ort zu meiden und die A57 zu nutzen – „daran halten sich auch die meisten Fahrer.“ Dennoch war er sich der Probleme bewusst, die sich etwa in der Straße Lievergesberg zeigen. „Viele Pendler nutzen diese für den Weg nach Hause, dafür ist diese schmale Straße nicht ausgelegt“, sagte Kuyumcu.  Anwohner berichten, dass auch Lkw diesen Schleichweg nutzen. Mit verschiedenen Maßnahmen, wie Geschwindigkeitsmesstafeln, werde versucht, gegenzuarbeiten.  „Wir haben die Straße zu einer Anliegerstraße gemacht, aber viele halten sich nicht daran.“

Lange Bauzeit erstaunt Politiker aus Chorweiler

„Was wir alle nicht verstehen: Wie kann es sein, dass eine vergleichsweise kleine Maßnahme eineinhalb Jahre dauern soll? “ fragte Rainer Stuhlweißenburg weiter. Das jedoch sei relativ einfach zu erklären, so Kai Lachmann. „Je kleinteiliger man baut, desto länger ist die Bauzeit“, sagte er. „Wir müssen uns mit den Versorgungsträgern koordinieren, die die Haushaltsanschlüsse erneuern, und wir haben kein freies Baufeld. Es sind furchtbar viele Einschränkungen zu berücksichtigen“.

Wolfgang Kleinjans, Fraktionsvorsitzender der Grünen, machte auf ein anderes Problem aufmerksam: „An der Bruchstraße wurden beim Anbringen der Umleitungsmarkierungen Seitenbegrenzungen entfernt“, machte er geltend, „wer dort mit dem Fahrrad entlangfährt, kann schwer stürzen“, sagt er. Gerhard Wolff (SPD), selbst Worringer, berichtete, dass es im Lievergesberg abends gar zu Stau komme. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Inan Gökpinar seinerseits hielt die Kompensation für wegfallende Parkplätze für nicht ausreichend. „Die Situation ist absolut dramatisch, die Leute kämpfen regelrecht um Parkplätze“, sagte er. Norbert Schott, Fraktionsvorsitzender der CDU, sah „die ganze Info-Politik kritisch. Es sind im laufenden Verfahren Änderungen gemacht worden, die nicht an alle Haushalte kommuniziert wurden“. Und Stuhlweißenburg wollte wissen: „Können Sie zusagen, dass es bei den jeweils sieben Monaten Bauzeit bleibt und sie nicht überziehen werden?“

Eine Garantie mochte Kuyumcu nicht abgeben. „Es können immer unvorhergesehene Dinge geschehen, die zu Verzögerungen führen“, sagte er. „Aber wir werden versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, das kann ich fest zusagen.“