Die 11 ausgesetzten Katzen leiden unter neurologischen Krankheiten. Schon vorher war das Dellbrücker Tierheim stark überlastet.
„Alles andere als gesund“Dellbrücker Tierheim nimmt erneut 11 ausgesetzte Katzen auf

Auch eine Katzenfamilie, die ein Mann Ende Mai in einer S-Bahn verschenken wollte, lebt jetzt beim Dellbrücker Tierheim.
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Erst vergangene Woche hatte das Dellbrücker Tierheim 23 Katzen aufgenommen, um die sich eine überforderte Züchterin nicht mehr kümmern konnte. Am Samstag, 12. Juli wartete dann schon der nächste Notfall: Elf Katzen waren in einem Karton vor einer Tierarztpraxis ausgesetzt worden, wie das Dellbrücker Tierheim auf seinem Instagram-Kanal schreibt.
Wer die Tiere ausgesetzt hat, ist unklar. Einige der Katzen leiden unterheftiger Ataxie, teilt das Tierheim mit - eine neurologische Erkrankung, die die Koordination und das Gleichgewicht stark beeinträchtigt.
Jungtiere waren voller Flöhe, litten an Blutarmut und Ataxie
Dass die Tiere stark zittern und auch im Stehen schwanken, sieht man auf einem Video, das das Dellbrücker Tierheim in den sozialen Medien gepostet hat. „Wie ich mit bloßem Auge sehe, sind diese Tiere alles andere als gesund“, sagt eine Pflegerin hier. Die Katzen seien stark verfloht aufgefunden worden, einige haben an Blutarmut gelitten.
Zum Großteil handele es sich um Jungtiere, es sei aber auch eine Mutter und eine halbwüchsige Katze dabei. Das Tierheim fragt nach Hinweisen zu diesem Fall. Zu den vielen Jungtieren müsse es noch Eltern geben, über die man keine Informationen habe.
Drückt bitte alle Daumen, dass die Katzen keine Parvovirose haben. Das wäre eine absolute Katastrophe für uns
Den Kot der Tiere habe das Tierheim in ein Labor geschickt, aktuell warte es auf Ergebnisse, so die Pflegerin im dem Video. „Drückt bitte alle Daumen, dass die Katzen keine Parvovirose haben“, schreibt das Tierheim unter dem Post, „das wäre eine absolute Katastrophe für uns.“
Parvovirose, umgangssprachlich als „Katzenseuche“ bezeichnet, ist eine lebensgefährliche Krankheit, die wegen ihres hohen Ansteckungsrisikos schwerwiegende Folgen für das Dellbrücker Tierheim hätte.
Insgesamt beschreibt das Tierheim seine Situation als stark überlastet - in guten zwei Wochen habe man fast 50 neue Katzen aufnehmen müssen. Schon vor dem 11-köpfigen Neuzugang sei das Team mit der Tierpflege kaum hinterhergekommen.