Deutsche BahnArbeit an vier Zügen gleichzeitig

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Fast fertig: die neue Werkstatthalle in Nippes

Fast fertig: die neue Werkstatthalle in Nippes

Nippes – Die Deutsche Bahn wird im Herbst die neue S-Bahn-Werkstatt mit einer Reinigungsanlage auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks in Nippes in Betrieb nehmen. „Bis auf ein paar Elektroinstallationen sind die Arbeiten abgeschlossen. Wir planen zur Eröffnung einen Tag der offenen Tür. Nur der genaue Termin steht noch nicht fest“, so ein Bahnsprecher in Düsseldorf.

Rund 24 Millionen Euro hat die neue Anlage gekostet, in der die S-Bahnen gewartet werden. Sie soll dazu beitragen, die Wartungszeiten zu verkürzen. „Auf den beiden Gleisen können wir an vier Zügen gleichzeitig arbeiten“, sagt Projektleiter Thorsten Priesner. Die Züge werden direkt neben der Halle abgestellt. Neben der Wartungshalle und einer Waschanlage gibt es zusätzlich eine Halle, in der Graffiti entfernt werden. „Das ist erforderlich, weil die Schmierereien immer immer mehr zunehmen. Sie werden mit einem Spezial-Gel entfernt. Das Abwasser mit den Farbresten muss extra entsorgt werden.“

Das neue S-Bahnwerk ersetzt eine alte Anlage in Deutz. Damit ist der zweite Schritt der Bahn zur Modernisierung ihrer Werkstätten abgeschlossen. Auf dem Deutzerfeld wurde Ende 2013 eine Wartungshalle für die 56 neuen Triebzüge des Herstellers Alstom in Betrieb genommen, die ab sofort auf den Strecken des Kölner Dieselnetzes fahren werden. In diesen Bau hat die DB rund zwölf Millionen Euro investiert, nachdem sie die europaweite Ausschreibung für die sechs Regional-Linien in der Eifel, dem Ahrtal und dem Bergischen Land gewonnen hatte.

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Das größte Bauvorhaben steht jedoch noch bevor: Die Planungen für das neue Instandhaltungswerk für Hochgeschwindigkeitszüge auf dem Bahngelände zwischen der Longericher und der Etzelstraße in Nippes laufen auf Hochtouren. Dort sollen von 2017 an die ersten Züge der neuen ICE-Generation gewartet werden. Rund 220 Millionen Euro wird die Anlage kosten, bis zu 400 neue Jobs vom Wagenreiniger über Facharbeiter aus technischen Berufen bis hin zum Fertigungsingenieur entstehen. Sie werden ab 2017 ihren neuen Arbeitsplatz mit dem Zug erreichen. Es soll einen Shuttle-Service vom Hauptbahnhof geben. Die Entscheidung für den Standort in Nippes hatte viele Gründe. Die Nähe zum Hauptbahnhof garantiert kurze Einsatz- und Wechselzeiten, das Gelände musste nicht gekauft werden, weil es sich in Bahnbesitz befindet. Im Bahnknoten Köln werden überdies viele Züge für den Fernverkehr bereitgestellt. Die neue Anlage wird die erste sein, in der die 400 Meter langen Züge der neuen Baureihe einfahren können. Das neue Werk soll als Einheit mit dem schon bestehenden Betriebsbahnhof am Gladbacher Wall geführt werden, dort sollen künftig Kontrollen und Kurz-Reparaturen durchgeführt werden. „Wir warten jetzt auf den Planfeststellungsbeschluss und gehen davon aus, dass wir 2015 mit dem Bau beginnen können“, sagte ein Bahnsprecher. Zwischen sieben und 13 Zügen sollen pro Nacht auf vier Gleisen gewartet werden. Möglich sind bis zu 20 Züge.

Sechs Millionen Euro für den Lärmschutz

Allein sechs Millionen Euro wird die Bahn in den Lärmschutz investieren. Ihr Versprechen: Obwohl künftig mehr Züge gewartet werden, soll die Lärmbelastung entlang des Schienenstranges sogar sinken. Das hat ein unabhängiges Gutachten ergeben, das alle Zugfahrten des Fern-, Regional- und S-Bahnverkehrs, die Rangierfahrten und die Züge der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) einbezogen hat.

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