„Big Magic“ und Selbstermächtigung„Eat Pray Love“-Autorin Elizabeth Gilbert kommt nach Köln

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Elizabeth Gilbert im weißen Rollkragenpullover mit kurzen grauen Haaren: Sie ist die Autorin von „Eat Pray Love“.

Elizabeth Gilbert schreibt Bücher über Herausforderungen ihres Lebens und wie sie es schafft, sie zu überwinden.

Die US-amerikanische Autorin erzählt in ihren Reden von einschneidenden Erlebnisse und lässt ihre Fans an der Bewältigung teilhaben. 

Mit ihrem autobiografische Roman „Eat Pray Love“ machte sich die Autorin und Protagonistin Elizabeth Gilbert zum Inbegriff von Selbstermächtigung. Die Selbstfindungsreise von Liz durch Italien, Indien und Indonesien inspirierte Frauen en masse, spätestens seit der Verfilmung mit Julia Roberts. Am 22. April kommt die US-amerikanische Autorin für einen Abend nach Köln.

2006 erschien der Roman, der sie weltweit bekannt machte und an dessen Ende, sowie im tatsächlich erlebten Abenteuer, sie ihren zweiten Mann kennenlernte. Nach zehn Jahren trennte sich die Autorin von ihm und lernte ihre Partnerin Rayya Elias kennen. Ihr neues Buch, als Gilberts Memoiren angekündigt, handelt vom Verlust von Rayya Elias, die nach zweijähriger Beziehung an Krebs starb. Es werde um Vergebung und Gnade gehen, um das Lernen, mit dem Leben umzugehen, sagte Gilbert.

„Eat Pray Love“-Autorin verspricht Kölner Publikum Geschichten ihres Lebens und: Liebe

Eine klassische Lesung ist von Gilbert nicht zu erwarten. Sie will Geschichten ihres Lebens erzählen, von denen scheint sie ein unerschöpfliches Kontingent in Petto zu haben. Das kündigt die Autorin im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ an, vor allem aber verspricht sie, Liebe für ihre Leserinnen und Leser mitbringen. Klingt pathetisch, ist aber in ihrem Fall etwas konkreter gemeint: Gilbert betreibt das Projekt „Letters from Love“, für das Menschen regelmäßig wohlwollende, aufbauende Briefe an sich selbst schreiben. Damit spricht die Autorin seit Jahren erfolgreich ein großes Publikum an. Den Kampf gegen die kritische innere Stimme, mit der man sich allzu schnell selbst abwertet, führen eben viele.

Schon in „Eat Pray Love“, verarbeitete sie viel persönlichen Schmerz. „Die Reaktion der Welt zeigte, dass das auch für meine Leserinnen und Leser sehr hilfreich war“, sagte sie, „andere Leute fühlten sich gesehen.“ Jetzt versuche sie erneut herauszufinden, wie sie sich retten und transformieren könne – und lässt auch dieses Mal die Welt an dem Gedankenprozess teilhaben. 

Elizabeth Gilbert baut ihre Leserinnen und Leser mit positiver Philosophie auf

Dem Klischee des depressiven Autors versagt sich Gilbert dabei vehement. „In West-Europa gibt es diese lange Tradition der Auffassung, ein Künstler müsse leiden“, sagte Gilbert, „das ist maskuliner Egoismus.“ Die meisten Menschen machten Kunst als mystische und spirituelle Tätigkeit, sagt sie. In einem ihrer jüngeren Bücher schon verarbeitete sie den Aufbau eines emotionalen Konstrukts, das sie gegenüber den Herausforderungen im Leben stärkt. „Big Magic“ ist als Anleitung für Stärke und psychische Gesundheit zu verstehen.

Gilbert sagte im Gespräch, die Ideen kommen zu den Menschen. „Ich beginne jedes Buch damit, die Idee zu fragen, was sie von mir möchte. Wie kann ich der Idee dienen?“ Mit solchen Philosophien tritt die Autorin auch in ihren Reden, fast schon Coachings, auf. Und darum soll es auch in Köln gehen: um die Beziehung zu Kreativität.

„Ein Abend mit Elizabeth Gilbert“ findet am 22. April von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Gürzenich in der Martinstraße statt. Sie hält den Vortrag in englischer Sprache ohne Übersetzung. Karten sind für 47 Euro (regulär) auf eventbrite.ca erhältlich.

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