Ermittlungen am EbertplatzOberstaatsanwalt wehrt sich gegen „Kuscheljustiz“-Begriff

Lesezeit 1 Minute
Treffen em kölsche boor

NRW-Innenminister Herbert Reul (von links), Kölns OB Henriette Reker, Polizeipräsident Uwe Jakob und Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer

Köln – Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer hat sich am Mittwochabend bei einem Veedelstreff des Bürgervereins Kölner Eigelstein im Gasthaus „Em Kölsche Boor“ zu dem gewaltsamen Tod eines 25 Jahre alten Somaliers aus Paderborn am Ebertplatz geäußert. Im Gespräch mit den Anwohnern sagte er, dass die Ermittlungen noch ganz am Anfang stünden, aber unter Hochdruck laufen würden. So sei es etwa notwendig, die DNA-Spuren vom Tatort mit denen des Tatverdächtigen, eines ebenfalls 25 Jahre alten Somaliers aus dem Kreis Düren, zu vergleichen. „Wir sind zuversichtlich, den Tatnachweis führen zu können“, sagte Bremer.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dass der Verdächtige überhaupt festgenommen werden konnte, sei der Arbeit der Polizei zu verdanken, die am Sonntagmorgen sehr schnell am Tatort gewesen sei. Zehn mutmaßlich an der Tat beteiligte waren nach Eintreffen der Polizei zunächst geflüchtet. Innerhalb kürzester Zeit seien 80 Beamte vor Ort im Einsatz gewesen, sagte Polizeipräsident Uwe Jacob. Sie stellten die zehn Männer, darunter den Tatverdächtigen, am Hansaring.

Oberstaatsanwalt Bremer verwehrte sich im Zusammenhang mit der Cannabis-Dealerszene am Ebertplatz gegen den Begriff „Kuscheljustiz“. „Man muss das unerlaubte Hantieren mit einer weichen Droge richtig einordnen – dafür gibt es bei kleinen Mengen keine hohen Haftstrafen“, sagte Bremer. Daher sammele die Behörde mehrere Taten.

KStA abonnieren