Knöllchen-ZoffLösung für Kölner Parkkonzerte in Sicht – Ordnungsamt macht Vorschlag

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Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada sitzen auf einer Bank und musizieren.

Bernd Delbrügge (l.) und Ebasa Pallada dürfen vorerst nicht mehr im Rochuspark spielen.

Dass das Ordnungsamt die Jazz-Konzerte im Rochuspark gestoppt hat, empört noch immer viele Musikfreunde. Jetzt gibt es einen interessanten Vorschlag.

Nach dem Aus für die Jazz-Konzerte im Rochuspark durch das Ordnungsamt ist eine Lösung in Sicht – und die stammt ausgerechnet aus dem Amt selbst.

Wie berichtet, hatte eine Streife des städtischen Ordnungsdiensts die beiden Profimusiker Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada mit einem Knöllchen belegt und eine Vorstellung gestoppt. Dabei fand die Konzert-Reihe bereits seit dem Lockdown während der Corona-Pandemie nahezu regelmäßig statt. Doch Musik mit Verstärker verstößt unter anderem gegen die Kölner Stadtordnung, begründet die Stadt den Einsatz.

Ordnungsamt Köln: Mitarbeiter macht Profimusikern Vorschlag

Damit aber künftig niemand auf Musik im Rochuspark verzichten muss, hat ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine kreative Lösung angestoßen, wie eine Stadtsprecherin gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet: „Er hat dem Vorstand seines Vereins vorgeschlagen, Kontakt zu den Musikern aufzunehmen. Das Gelände des Vereinsheims liegt im Rochuspark, es gilt dort aber nicht die Kölner Stadtordnung.“

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Bernd Delbrügge zeigt sich nicht abgeneigt, wie er sagt: „Das klingt nach einer guten Idee, zumal ich gerne im Park bleiben würde.“ Er müsse es aber zuerst in Augenschein nehmen. Zudem würde er ungern ein weiteres Mal beim Ordnungsamt auffällig werden und daher nicht als Veranstalter auftreten.

Rochuspark Köln: Kritik am Vorgehen des Ordnungsamts

Delbrügge und Pallada hatten in den sozialen Netzwerken viel Unterstützung erfahren. Auch andere Musiker beschwerten sich dort über das konsequente Vorgehen des Ordnungsamtes. So schrieb etwa Schlagzeuger Alex Vesper, der einst für Eldorado und jetzt für die Bläck Fööss trommelt: „Ich erinnere einen Kurzauftritt von Eldorado unmittelbar nach Corona vor dem Stadttreff. Alle hatten also knapp zwei Jahre Sende- und Empfangspause… Bereits nach dem Soundcheck gegen 16.30 Uhr waren die Kollegen von der aufschreibenden Zunft schon da.“

Auch die Politik schaltete sich ein. So forderte die Kölner FDP-Fraktion das Ordnungsamt auf, zukünftig mit Augenmaß zu handeln. „Bernd Delbrügge hatte im harten Lockdown mit seinen Parkkonzerten den Kölnerinnen und Kölnern Hoffnung gegeben“, stellte Fraktions-Vize Volker Görzel fest. Er habe eigentlich das „Kölner Verdienstkreuz“ verdient – aber kein Knöllchen.

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