Kölner VeedelHeizungsausfall in mehreren Seniorenzentren

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Isolde Raubach (l.) und Gerda Weitz mussten tagelang ohne Heizung auskommen.

Bocklemünd-Mengenich – Aufregung im Seniorenzentrum. Etliche Bewohner der Häuser Görlinger-Zentrum 30a und b sowie Tollerstraße 1 wollten es in Anbetracht der fallenden Temperaturen gern warm haben. Doch die Heizkörper blieben kalt. Viele der älteren Menschen saßen in ihren Wohnungen und froren. Sogar von Erkältungen wird berichtet. Verzweifelt wandten sie sich an Angehörige oder an die Pflegedienstleitung der Sozialbetriebe Köln (SBK).

Die SBK betreut und pflegt Menschen, die oder deren Angehörige dies möchten. Auch das SBK-Dienstzimmer im Erdgeschoss blieb tagelang ungeheizt. Die Häuser gehören der GAG Immobilien AG. Dort herrschte offenbar zunächst auch Ratlosigkeit über die Ursache der nicht funktionierenden Heizungen. Bewohnerin Gerda Weitz bekam telefonisch immer wieder andere Auskünfte, während es in ihrer Wohnung merklich abkühlte. „Eine ganze Woche ging das so. Man wird hingehalten und angelogen“, wirft sie der GAG vor.

Ältere fühlen sich alleine gelassen

Und irgendwann habe niemand mehr auf ihre Anrufe reagiert. Dabei habe sie sich eigentlich bislang sehr wohlgefühlt. Seit zehn Jahren lebt sie in dem Haus. Auf Anfrage betonte ein Sprecher des Immobilienunternehmens: „Wir bedauern außerordentlich, dass es zu Unannehmlichkeiten gekommen ist.“ Man habe alles daran gesetzt, um den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnanlage den gewohnten Wohnkomfort zu bieten.“

Was war passiert? Im Zuge der Modernisierung der Häuser Görlinger Zentrum 30 a/b ist, laut GAG-Sprecher, auch die zentrale Heizungsanlage überprüft worden. Die Häuser werden von der Rhein-Energie mit Fernwärme versorgt.

Vielerorts blieb es auch nach den Reperaturen kalt

Beim Einbau eines neuen Zählers sei aber ein Fehler passiert, weshalb die gesamte Anlage heruntergefahren werden musste. Dies sei aber am vergangenen Mittwoch behoben worden und die Heizung sei wieder in Betrieb. Auf Nachfrage hieß es von einer Rhein-Energie-Sprecherin, dass von Seiten des Energieversorgers alles in Ordnung sei und es eigentlich warm werden müsste in den Häusern. Zugleich räumte der GAG-Sprecher ein, dass es dennoch in einzelnen Wohnungen zu Problemen kommen könne, da die Heizungen noch entlüftet und Ventile überprüft werden müssten. Das Seniorenwohnhaus im Görlinger-Zentrum hat 13 Stockwerke. In der benachbarten Seniorenwohnanlage Tollerstraße 1 sei zu allem Unglück ganz unabhängig davon die so genannte Druckerhöhungsanlage ausgefallen.

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Doch auch dies sei zwischenzeitlich behoben. In den Wohnungen von Gerda Weitz und ihrer Nachbarin Isolde Raubach blieben die Heizkörper auch nach der vermeintlichen Reparatur noch kalt oder wurden nur ganz mäßig warm. Das Vertrauen ist jedenfalls dahin: „Ich habe das Gefühl, dass sich keiner richtig gekümmert hat. Und jetzt steht auch noch das Wochenende bevor. Mit uns Alten kann man es ja machen“, sagt Gerda Weitz verbittert.

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