Mehr als ein SandkastenKinder aus Köln-Bocklemünd kämpfen für einen schöneren Spielplatz

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Fünf Mädchen stehen links und rechst von einem Wipptier in einem Sandkasten. Sie übergeben einem jungen Mann eine Liste mit Unterschriften.

Mädchen aus Bocklemünd überreichen gesammelte Unterschriften an Oliver Seeck.

Auf einem Bocklemünder Spielplatz herrscht Tristesse. Kinder aus der Nachbarschaft wollen sich nicht weiter mit einem Sandkasten und einem Wipptier zufrieden geben.

 Der Spielplatz an der Fliesteder Straße bietet einen trostlosen Anblick: Eine Sandkiste mit einem einzigen Wipptier, drum herum eine Rasenfläche, das war's. An diesem Samstag haben sich Kinder aus dem Viertel und ihre Eltern mit Oliver Seeck (SPD), der für Bocklemünd im Stadtrat sitzt und Vorsitzender des Sportausschusses ist, verabredet, um ihm eine Liste mit Unterschriften zu übergeben, damit sich dieser Zustand möglichst bald ändert. Eine Nachbarin berichtet, dass sie schon seit 2014 Briefe an die Stadt schreibt. Aber getan hat sich nichts.

Bocklemünder Kinder sammelten Unterschriften

Auch Eigeninitiative wird nicht geschätzt. Im März hatte ein engagierter Vater zwei Fußballtore auf der großen Wiese neben dem Sandkasten aufgestellt. Doch schon am nächsten Tag prangte ein Zettel an einem der Tore mit der Bitte, beide wieder mitzunehmen. Dann wollte eine Initiative den Platz für Urban Gardening nutzen, doch auch davon hätte die Stadt nicht viel gehalten, so die Eltern. „Wir haben dann einfach spontan  bei einem Fest an meiner ehemaligen Kita Unterschriften gesammelt“, berichtet die neunjährige Frida, die am liebsten mit einer Seilbahn über den Spielplatz fegen würde.

Sie und ihre Freundinnen wären aber auch schon mit einer Schaukel zufrieden. „Und ein Klettergerüst und eine Rutsche wären toll“, sagt die gleichaltrige Jette. Oliver Seeck, der den unbefriedigenden Zustand der Bocklemünder und Mengenicher Spielplätze seit Jahren verfolgt, will die Unterschriften-Liste dem Dezernenten für Bildung, Jugend und Sport, Robert Voigtsberger, überreichen. Die Kinder hoffen nun darauf, dass ihre Wünsche bald in Erfüllung gehen. Und einen Wunsch haben Jette, Frida, Luisa, Linn und Malu noch: „Am allertollsten wäre ein elternfreies Haus“. Vielleicht kann die Stadt ja eins liefern, komplett mit einem entsprechenden Schild, das den Zutritt für Erwachsene verbietet.

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