20-jähriges BestehenFührungen, Vorträge, Wanderungen - Das passiert am „Tag des Forts“

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Chef-Organisator Robert Schwienbacher steht vor einer Leinwand.

Chef-Organisator Robert Schwienbacher stellte das Programm des „Tags der Forts“ am Sonntag, 4. Juni, vor.

Schon zum 20. Mal findet am 4. Juni der „Tag des Forts“ in Köln statt – inklusive kostenlosen Führungen und Vorträgen.

Wer die Geheimnisse bis zu 150 Jahre alter Festungsbauwerke kennenlernen möchte, hat dazu am Sonntag, 4. Juni, reichlich Gelegenheit. Dann veranstaltet der Verein „Kölner Festungsmuseum“ zum 20. Mal den „Tag der Forts“. Das Programm aus kostenlosen Führungen, Vorträgen, Wanderungen und Fahrradtouren führt zu den Relikten des inneren und äußeren Festungsgürtels aus preußischer Zeit. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Führung durch das Geißbockheim des 1. FC Köln

Am Freimersdorfer Weg in Bocklemünd kann etwa das Fort IV besichtigt werden (Beginn um 11 Uhr), das bereits als Kulisse für den Horrorfilm „Creep“ gedient hat. Dort startet um 10.30 Uhr auch eine 20 Kilometer lange Fahrradtour entlang mehrerer Festungen. Um 15 Uhr beginnt eine Führung durch das Geißbockheim des 1. FC Köln, dem nicht mehr anzusehen ist, dass es früher ebenfalls ein militärisches Bollwerk war (Zwischenwerk VI b).

Das Plakat des „Tags der Forts“ am Sonntag, 4. Juni.

Chef-Organisator Robert Schwienbacher stellte das Programm des "Tags der Forts" am Sonntag, 4. Juni, vor.

„Unten sieht man dort noch die Tonnengewölbe“, so Chef-Organisator Robert Schwienbacher am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Dazu gehören auch Führungen durch das Zwischenwerk VIII b in Marienburg, das der Verein als Festungsmuseum nutzt. Spezielle Kinderführungen sind dort für 16 Uhr und 17 Uhr angesetzt. Taschenlampen sollten mitgebracht werden. Robert Schwienbacher rät dazu, festes Schuhwerk nicht zu vergessen.

Köln feiert 20 Jahre „Tag der Forts“

Ein besonderer Programmpunkt ist für Samstag, 3. Juni, im Domforum geplant. Da der „Tag der Forts“ sein 20-jähriges Bestehen feiert, beginnt dort um 19 Uhr ein öffentlicher Festakt. Referenten werden zum Teil per Videokonferenz aus dem Ausland zugeschaltet, denn der „Tag der Forts“ wird nach Kölner Vorbild nicht nur in anderen deutschen Städten begangen, sondern auch in acht europäischen Ländern. Der Verein arbeite an nachhaltigen, grenzüberschreitenden Netzwerken, so Robert Schwienbacher: „Der Gedanke der Internationalität soll auch ein Bestandteil der Völkerverständigung sein.“

Der Verein schätzt, in den vergangenen 20 Jahren rund 50 000 Menschen die militärische Architektur aus der Preußenzeit näher gebracht zu haben. Die meisten Bauwerke wurden nach dem Ersten Weltkrieg beseitigt, einige jedoch haben überlebt und wurden neu genutzt.

Der Zustand der Relikte schwankt beträchtlich, manchmal herrscht zwischen den Gemäuern echte Gruselatmosphäre inklusive Modergeruch. In den 1970er und 1980er Jahren habe die Stadt viel Geld in die Bausubstanz investiert, so Robert Schwienbacher: „Aber in den letzten Jahren ist wenig Geld da.“

Rund 50 ehrenamtliche Helfer werden am kommenden Sonntag im Einsatz sein. Auch im Rechtsrheinischen. Denn der 42 Kilometer lange äußere Festungsgürtel sollte Köln auch dort vor allem vor französischen Invasoren schützen. Im Gremberger Wäldchen (Vingst) ist zum Beispiel das Zwischenwerk IXb erhalten geblieben, am Nohlenweg in Merheim das Fort X. Auch diese Relikte können am kommenden Sonntag erkundet werden.

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