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Allerweltshaus KölnMit Hoffest wirbt die Einrichtung um Spenden

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen stehen unter einem Vordach, eine hält einen Zettel, die andere ein Mikrofon in der Hand.

Ferdos Dini von der deutsch-iranischen Frauengruppe trägt ein Gedicht auf das Allerweltshaus vor

Mit einem Hoffest machte das Allerweltshaus noch einmal auf seine Belange aufmerksam: 1 Million Euro kostet die Renovierung, Spenden sind nötig. 

Für sein großes Hoffest hatte sich das Allerweltshaus den einzigen regnerischen Nachmittag seit Wochen ausgesucht, aber ein der Einrichtung gewidmetes Gedicht wärmte die Herzen der Besucher auf dem ehemaligen Schulhof: „Alle tragen in diesem Haus denselben Namen: Mensch“, trug Ferdos Dini die selbst verfassten Zeilen vor. „Du bist unsere Zuflucht und Du hast eine Brücke gebaut zwischen dem Schmerz von gestern und dem Traum von morgen.“

Ferdos Dini kann das beurteilen, denn sie gehört der deutsch-iranischen Frauengruppe an. Und die, erzählt Dini, treffe sich schon „seit den Anfängen“ des Allerweltshauses in dessen Räumen, zunächst in der Wahlenstraße, danach in der Körnerstraße und seit 2022 in der Geisselstraße. Der Geist des Beratungs- und Bildungszentrums, in dem kulturelle Vielfalt gefeiert und Gerechtigkeit hochgehalten wird, prägte auch die Anliegen, für die an den verschiedenen Ständen geworben wurde.

Allerweltshaus braucht Geld für notwendige Renovierungarbeiten

Der Kulturverein Pambazuka Swahili etwa bot Informationen zur Kultur Ostafrikas an, Space Lama rief zum Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger auf, im Café Palestine Cologne konnte man über die Situation im Gaza-Streifen diskutieren. Die Sozialistische Alternative forderte zur Solidarität mit Daniel Akande auf, der in Nigeria gegen die hohen Lebenskosten protestiert hatte und dem nun die Todesstrafe droht.

Solidarität braucht aber auch das Allerweltshaus selbst. Zwar möchte die Stadt dem Verein das alte Schulhaus in der Geisselstraße für 80 Jahre in Erbpacht überlassen, doch werden selbst die allernotwendigsten Renovierungsarbeiten geschätzt 1 Million Euro kosten. In den Innenräumen, wo viele Gruppen und Initiativen Speisen aus ihren Herkunftsländern anboten und Zaubervorführungen, Trommelworkshops und Bewegungsspiele auf die Kinder warteten, erklärte Eva Schaaf vom Vorstand des Allerweltshauses, wie es mit der aktuellen Spendenaktion aussieht, die noch bis zum 9. Juli läuft: „Super, wir hatten relativ schnell 50.000 Euro zusammen.“

Verschiedene Musiker stehen auf einer niedrigen Bühne.

Die Band des äthiopischen Musikers Samson Kidane (im Hintergrund, schwarzer Hut) sorgte für die musikalische Unterhaltung.

Das ist die Summe, zu deren Verdoppelung sich die Bethe-Stiftung bereit erklärt hatte. Also hat das Allerweltshaus jetzt schon real 100.000 Euro zur Verfügung. „Wir wollen aber die Motivation hochhalten und weiter Spenden sammeln, um am Ende auf 150.000 Euro zu kommen“, so Schaaf. Je mehr Eigenkapital der Verein vorweisen könne, desto attraktiver sei er für andere potenzielle Zuschussgeber, Stiftungen wie die Aktion Mensch etwa.

Außerdem werde sich der Verein als gemeinnützige GmbH neu gründen, an der sich andere Vereine mit ähnlichen Arbeitsfeldern beteiligen können. „Die würden dann 40 Prozent der Zeiten im Haus nutzen, das Allerweltshaus behielte 60 Prozent.“ Hilfreich seien auch die 200.000 Euro, die die Stadt für die Renovierung zugesagt hat. In Kürze stehe ein Termin im Liegenschaftsamt an: „Einige Fragen sind noch zu klären“, sagt Eva Schaaf, „aber ich denke, das kriegen wir hin.“

www.allerweltshaus.de/aktuelles/