Gezahlt wird mit dem „Lucky“In der Ehrenfelder Kinderstadt dreht sich alles um das Glück

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Zwei Kinder stehen vor einem gelben Plakat. Eins hat ein Glas mit bunten Bällen darin in der Hand.

Vince (l.) und Allen mit dem Behälter für die Bewertung.

Bei der Ferienaktion Kinderstadt in Ehrenfeld setzten 80 Kinder Ideen für eine bessere Welt um. Vorbild ist das Land Bhutan, das ein Glücksministerium hat. 

Was zum Bruttonationalglück gehört, verstanden die Kinder auf Anhieb: Schokolade. Also gründeten sie eine Manufaktur für Fruchtspießchen mit Schokoglasur, die prompt zum Verkaufsschlager wurden. In der Kinderstadt des gemeinnützigen Vereins Nomadenhilfe stand das Thema Glück im Mittelpunkt. Der Verein unterstützt Bildungsprojekte in Bhutan, wo das Glück der Einwohner oberstes Staatsziel ist.

Katholische Jugendagentur veranstaltet Kinderstadt in Ehrenfeld

Das Ferienprojekt für 80 Kinder aus Offenen Ganztagsschulen der Katholischen Jugendagentur fand im Bürgerzentrum Ehrenfeld statt. Gemeinschaftlich wurden täglich die Aufgaben und Aktivitäten verteilt. Der große Saal war das produktive Zentrum. Hier wurden nicht nur die leckeren Spießchen gefertigt, sondern auch Upcyclingprodukte aus Getränketüten oder andere Bastelarbeiten. Der Lohn der Arbeit wurde in eigener Währung dem „Lucky“ ausbezahlt.

Allen und Vince führen Besucher herum. „Hier messen wir täglich das Glück“, erklären sie und zeigen auf einen Tisch mit drei Behältern, die mit bunten Bällen gefüllt sind. Die Frage „Wie geht es Dir?“ kann mit gut, mittel und schlecht beantwortet werden, indem ein Ball in den dafür vorgesehenen Behälter gelegt wird. „Gut“ hat die meisten bekommen.

Yoga für Kinder in Köln-Ehrenfeld

Damit die Kinder während der einwöchigen Kinderstadt auch wirklich eine gute Zeit verbringen, ist das Angebot groß und vielfältig. Es dauert also, bis Allen und Vince die Gäste durch alle Räume geführt haben. Viel Rhythmusgefühl zeigen die Kinder im Musikcafé, engagiert und diskussionsfreudig geht es im Mediencafé zu. Thema der aktuellen Ausgabe „Wenn die anderen auf ihr Handy schauen. Wir haben Spaß“. In der ersten Etage wird Kinderyoga angeboten. Ein halbes Dutzend Kinder sitzt im Kreis. Lehrerin Sara Mostardi hat ein besonderes Übungsprogramm zusammengestellt: „Das muss vor allem abwechslungsreich sein, damit es nicht langweilig wird.“

Die Führung endet im Park vor dem Bürgerzentrum. Vince zeigt auf einen Pavillon: „Das ist der Safe Space hier können sich Kinder mal zurückziehen.“ Allen deutet in die andere Richtung: „Da machen sie gerade fairen Sport.“ Was es damit auf sich hat, wird rasch klar. Bälle müssen zielgenau geworfen werden, um Punkte zu sammeln. Als das letzte Kind an der Reihe ist, geben ihm die anderen Tipps, wie die fehlenden Punkte zum Gewinn geholt werden. Der Junge wirft daneben, ist aber glücklich, dass ihm alle die Daumen gedrückt haben.

Mit einem gemeinsamen Fest endete die Kinderstadt. Eingeladen waren Eltern und Freunde sowie Vertreter der Stiftung für Umwelt und Entwicklung und des Büros für Europa und Internationales der Stadt Köln, die das Projekt förderten.

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