Club Conference Day in EhrenfeldClubs wollen rechtlich als Kulturstätten anerkannt werden

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Klubkomm-Mitglieder sitzen an Tischen.

In Ehrenfeld sprachen Mitglieder der Klubkomm, dem Verband der Kölner Clubs, über Möglichkeiten, den Clubbetrieb zu verbessern.

Die Clubs wollen rechtlich als Kulturstätten anerkannt werden. Dies hätte konkrete Folgen, etwa bei der Bewertung von Schallemissionen.

Gestiegene Energiepreise, Personalmangel, Nachhaltigkeit: Auch die Clubszene debattiert über die Probleme der Zeit. Darüber wie man etwa im laufenden Betrieb Müll vermeiden kann oder wie die Veranstalter faire Bezahlung ermöglichen können, sprechen Akteure bei der zweiten Ausgabe der „Cologne Club Days“. Der Freitag stand dabei im Zeichen von Vorträgen im Ehrenfelder Bumann & Sohn, während Samstag und Sonntag Konzerte und weitere Veranstaltungen geplant sind.

Verband fordert: Clubs sollen rechtlich zur Kulturstätte werden

„Während Corona haben wir gemerkt, dass wir ein regionales Forum brauchen, um uns auszutauschen“, sagte Mankel Brinkmann, erster Vorsitzender der Klubkomm, dem Verband der Kölner Clubs. Es freue ihn, dass unter den 150 Gästen am ausgebuchten Freitag nicht nur lokale Vertreter kamen, sondern auch Gäste von außerhalb. Schließlich stehe am Ende ein gemeinsames, überregionales Ziel: Die Clubs rechtlich aus der Kategorie der Vergnügungsstätten in den Status der Kulturstätten zu überführen. Dies hätte konkrete Folgen, etwa bei der Bewertung von Schallemissionen oder bei baurechtlichen Fragen.

Bauprojekt am Ehrenfeldgürtel gefährdete zwei Kölner Clubs

„Kulturschall wird anders behandelt als Lärm, der vom Verkehr stammt“, sagt Jens Ponke von der Bar „Die Wohngemeinschaft“. Zwar gebe es dazu bereits einen Bundestagsbeschluss, dennoch lasse die Umsetzung auf sich warten. Bedeutend wäre der Statuswechsel insbesondere auch für die Stadtentwicklung: Bei aufwändigen Bauprojekten müssten nämlich Clubs von Anfang an integriert werden, um diese nicht in ihrem Bestand zu gefährden. Einen Teilerfolg erzielte die hiesige Clubszene im Juni, als der Stadtentwicklungsausschuss die Zukunft der zwei Clubs Bumann & Sohn und Artheater sicherte. Diese hatten ihr Aus wegen eines Bauprojekts am Ehrenfeldgürtel 125 befürchtet. „Das war ein wegweisender Beschluss“, so Brinkmann.

Samstag finden im Veedelclub, Stereo Wonderland und im Luxor im Kwartier Latäng Konzerte mit Künstlerinnen und Künstlern wie Nilua, She-Dog, Soda Frizzante und anderen statt. Im Anschluss folgt eine Partynacht in allen drei Clubs. „Das Tolle ist, dass man mit einem Bändchen überall reinkommt und einfach die Location wechseln kann, wenn man doch lieber etwas anderes sehen möchte“, so Paulina Rduch vom Klubkomm-Vorstand.

Eine Ausstellung von lokalen Künstlern im Greatlive an der Luxemburger Straße gibt es am Sonntag von 14 bis 16 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei. (Samstag kostet das Ticket 20 Euro an der Abendkasse für Parties und Konzerte, zehn nur für die Konzerte oder nur für die Parties). Das Programm des Clubs ist abrufbar unter www.klubkomm.de.

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