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Köln-Ehrenfeld231 Wohnungen – Bau des „Kwartierwerks“ ist in den letzten Zügen

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Blick in einen der Kwartierwerk-Innenhöfe auf dem Areal des alten Güterbahnhofs.  Foto: Rösgen

Blick in einen der Kwartierwerk-Innenhöfe auf dem Areal des alten Güterbahnhofs. Foto: Rösgen

Im „Kwartierwerk“ entstehen 231 neue Wohnungen für Köln-Ehrenfeld. Das Wohnquartier soll Veedelsgeschichte und modernes Wohnen verbinden.

Jeder Farbtupfer fällt hier auf. Daher zieht das gelb-grüne Klettergerüst in einem der Innenhöfe des neuen „Kwartierwerks“ die Blicke auf sich. Bis Kinder darauf herumkraxeln, wird es noch eine Weile dauern, denn voraussichtlich bis zum Frühjahr ist die Wohnanlage auf dem Gelände des Alten Güterbahnhofs Ehrenfeld eine Baustelle.

„Ehrenveedel“: 231 neue Wohnungen für Köln

Spaziergänger können sich nur von weitem einen Eindruck von dem verschaffen, was auf dem Gelände zwischen Vogelsanger Straße, Bahndamm und Maarweg passiert.

Unter dem Namen „Ehrenveedel“ wurden die einzelnen Quartiersblöcke bislang vermarktet. Richtiges „Veedelsleben“ entwickelt sich aber erst allmählich. Noch sind längst nicht alle Menschen eingezogen. Es gibt noch Flächen, auf denen erst noch gebaut werden muss – sowohl Wohnhäuser als auch Bürogebäude.

Beim Rundgang mit Markus Kalscheuer, Büroleiter des Immobilienentwicklers BPD Bouwfonds, und Projektleiterin Annett Cachay ist festes Schuhwerk gefragt. Die Muttergesellschaft gehört zur niederländischen Rabobank.

Wohnquartier ist an Ehrenfelder Industriezeit angelehnt

Von daher erklärt sich auch die ungewöhnliche Schreibweise des Namens: „Kwartierwerk“. Pflaster ist noch nicht überall verlegt. Doch die Baugerüste sind verschwunden und der Blick auf die Fassaden ist frei. Man sieht Klinker, Klinker und nochmals Klinker.

Von ziegelrot über erdbraun bis zu hellen Sandtönen ist alles vertreten. „Dabei haben sich die Architekten schon an den Industriebauten des alten Ehrenfeld orientiert“, erklärt Annett Cachay. Überhaupt Ehrenfeld.

Dessen „Mischung“ wurde schon beschworen, bevor sich Planer Gedanken machten, was aus dem einst abgeschotteten Güterumschlagplatz, der dann zunächst Brachland und später zum Teil Veranstaltungsfläche war, einmal werden sollte.

„Kwartierwerk“: Innenhof soll sozialer Treffpunkt sein

„Ich glaube, wir bekommen das hier gut hin“, ist Markus Kalscheuer überzeugt. Mit der Gestaltung der Wohngebäude, den unterschiedlichen Klinkerfarben und Balkonformen wolle man Adressen schaffen, die die Individualität betonen.

Zugleich setzt das Konzept von Schultearchitekten aus Köln, die bei einem Teil des Projekts einen Entwurf des Hamburger Büros Lorenzen Mayer weiterentwickelten, auf gute Nachbarschaft. Markus Kalscheuer zeigt auf eine Fläche im Innenhof, die bereits von Steinquadern rechteckig eingefasst ist.

„Dort wird ein innen eingerichteter Seecontainer platziert, der als Treffpunkt für Feiern und sonstige Zusammenkünfte der künftigen Kwartierwerker dient“, sagt der Diplom-Ingenieur. Ein großer Baum, in dessen Schatten sich das alles abspielen soll, wird noch gesetzt.

Wenig Autos, viele Fahrräder für moderne Mobilität

Annett Cachay verweist auf das Mobilitätskonzept für das Viertel Die Zahl der Autostellplätze in den Tiefgaragen wurde so gering wie möglich gehalten, Dafür wird es ein Carsharing-Angebot und eine erhebliche Zahl an Fahrradstellplätzen geben.

Es werden einmal unterschiedlichste Menschen zusammenwohnen. 115 Eigentumswohnungen sowie sieben jeweils zweigeschossige kleine „Stadthäuser“, die quaderförmig auf dem parallel zum Bahndamm liegenden Baukörper ruhen.

Alle Wohnungen sind bereits verkauft

Mit ihren Wohnflächen von 87 bis über 160 Quadratmetern und den großzügigen, nach Süden ausgerichteten Dachterrassen wirken sie schon jetzt, im unfertigen Zustand ziemlich exklusiv. Alle Einheiten sind bereits verkauft.

Direkt angrenzend ist ein weiterer Quartiersblock ebenfalls fast fertig. Die Gebäude umfassen 65 frei finanzierte Mietwohnungen sowie 50 weitere, die öffentlich gefördert sind. Sie sind an das Immobilienunternehmen Abdrdn-Asset verkauft, die die Wohnungen vermarkten werden.

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