Das Projekt „Offene Schulhöfe“ wurde nach einem Proteststurm doch nicht eingestellt von der Stadt Köln. Ehrenfelder Politiker wünschen einen Ausbau.
Köln-EhrenfeldMehr Schulen sollen ihre Höfe nachmittags öffnen

Der FC Campeones standen Anfang des Jahres an der Schule an der Baadenberger Straße nachmittags plötzlich vor verschlossenem Tor.
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Einstimmig begrüßten die Ehrenfelder Bezirksvertreter die Entscheidung des Schulausschusses, das Projekt „Offene Schulhöfe“ fortzusetzen. Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sollen die Flächen „kurzfristig“ wieder außerhalb der Schulzeiten für Sport und Spiel nutzen können. Ende Dezember hatte die Verwaltung die Öffnung von stadtweit neun Schulhöfen nach gut drei Jahren aus Kostengründen beendet.
Der Ausschuss hatte dabei gleich einige Vorschläge zur Reduzierung der Kosten in Höhe von knapp 500.000 Euro pro Jahr gemacht. Diese wurden im gemeinsamen Antrag der Grünen, SPD, CDU, Die Linke/Die Partei und FDP in der Ehrenfelder Bezirksvertretung (BV) teils übernommen. Etwa die Anpassung der Öffnungszeiten an die Dienstpläne der jeweiligen Hausmeister oder der Aufbau eines Patenschaftsmodells mit lokalen Vereinen, die etwa die Sporthallen der Schulen nutzen.
Aber auch Jugendorganisationen, Senioren und engagierte Eltern können sich nach Ansicht der BV „um Aufsicht, Pflege und Instandhaltung der Schulhöfe“ kümmern. Zusätzlich sollte ein Programm zur Einbindung von älteren Schülern und Nachbarn geprüft werden, „um die eigenverantwortliche Schulhofnutzung zu fördern.“ Auch an Workshops und sonstige Aufklärungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche denken die Bezirksvertreter. Sie könnten der „Förderung von Achtsamkeit, Müllvermeidung und Sicherheit“ dienen.
Geprüft werden solle auch die Aufstellung von geeigneten Sportgeräten, „die sowohl dem Vereins- als auch dem Schulbetrieb zugutekommen“ auf allen Schulhöfen, die zum Programm gehören. Die Verwaltung wird außerdem beauftragt, „die bisherigen Pilotprojekte sowie die vorgeschlagenen Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren und die Ergebnisse dem Ausschuss vorzustellen“. Ausdrückliche Zustimmung findet auch die Forderung des Schulausschusses, dieses Konzept der Schulhofnutzung nach und nach auf weitere Standorte in der mit Spielplätzen unterversorgten Stadt auszudehnen.
Einige konkrete Vorschläge für ihren Bezirk macht die BV auch, demnach kommen die Bertha-von-Suttner Realschule und die KGS Kardinal-Frings-Schule in Vogelsang in Frage, die Max-Ernst-Gesamtschule in Bocklemünd, die GGS Nußbaumerstraße in Neuehrenfeld oder das Montessori-Gymnasium in Bickendorf. Auch bei Schulen, die sich noch im Stadium der Planung oder im Bau befinden, wie die auf dem Max-Becker-Areal vorgesehene neue Grundschule, müsse die Verwaltung „das erfolgreiche Projekt Offene Schulhöfe“ von vornherein mitdenken.