„Ich freue mich, so richtig lesen zu lernen“Mehr als 10.000 I-Dötzchen starten an 149 Kölner Grundschulen

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Vier Erstklässler posieren mit ihren Schultaschen und den Ranzen in ihrer Klasse.

Die Kölner I-Dötzchen Liya, Jarle, Anna und Milo (v.l.) in der GGS Lindenbornstraße.

Viele Monate hatte es gedauert, bis alle Kölner Grundschulkinder einen Platz hatten. Jetzt ging das Lernen los. 

Endlich war er da, der große Tag: 10.338 Kölner I-Dötzchen hatten am Dienstag an den 149 Kölner Grundschulen ihren ersten Schultag. „Ich freue mich am meisten darauf, so richtig lesen zu lernen“, erzählt Anna (6) und Erwartungsfreude strahlt aus ihrem Gesicht. Als Ranzen hat sie sich ein Modell mit Unterwasserwelten ausgesucht, das sie stolz auf dem Rücken trägt.

Stolze I-Dötzchen mit Respekt vor dem Neuen

Auch für Jarle (5) ist die Sache eindeutig: Das mit dem Lesenlernen, das scheint ihm am attraktivsten. Milo (6) kann schon seinen Namen schreiben „und sogar schon ein paar Wörter mehr“, wie er stolz verkündet. Gemeinsam mit Liya und den anderen gehören sie jetzt zur Erdmännchenklasse der Lindenbornschule in Ehrenfeld. Da dort jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, hat jedes Erstklässlerkind in seiner Klasse eine Patin oder einen Paten. „Meine heißt Mia. Die hilft mir“, sagt Anna.

Neben der Erwartung und dem Stolz war den I-Dötzchen aber auch der Respekt vor dem Neuen anzumerken, das auf sie als frisch gebackene Schulkinder einstürzt. An der Lindenbornschule bereiteten die Schülerinnen und Schüler ebenso wie an allen anderen Grundschulen den Neuen daher ein warmes Willkommen. „Jedes Jahr aufs Neue sind wir wieder gespannt, welche kleinen Menschen zu uns kommen“, begrüßte der stellvertretende Schulleiter Thomas Süß die neuen Schulkinder in der Schulgemeinschaft.

Kölner Politik fordert von der Stadt nächstes Jahr verlässlichere Planung

Dabei machte das Schullied der Lindenbornschule – gesungen von der Löwenklasse – deutlich, worum es gehen soll: Mit Kopf, Herz und Hand soll hier gelernt werden. „Schwarz, weiß und bunt – groß und klein: Es ist normal, verschieden zu sein“, sangen die Kinder und animierten die Eltern, kräftig mitzusingen. „Hier lernen Kinder aus viel Kulturen gemeinsam“, sagte Schulleiter Süß stolz, was die Schule hier – genauso wie viele anderen Kölner Grundschulen - ausmacht. Die Kinder seien das Herz der Schule. „Und die Wurzeln sind Sie als Eltern“, sprach er den vielen anwesenden Familien an.

Dabei war es in diesem Jahr ein besonders langer Weg, bis wirklich für jedes Kölner Schulkind ein Platz vorhanden war. Erstmals gab es in der wachsenden Stadt nicht nur bei den weiterführenden Schulen, sondern auch bei den Grundschulen einen massiven Schulplatzmangel. Zwar gingen mit der Grundschule Gaedestraße in Marienburg und der Grundschule in der Alfons-Nowak-Straße in Junkersdorf in diesem Jahr zwei Grundschulen neu an den Start. Doch das reichte bei weitem nicht: Immer wieder mussten weitere Mehrklassen eingerichtet werden: Zunächst gab es elf Mehrklassen in den bereits bestehenden Kölner Schulgebäuden.

Dann wurde die Zahl kurz vor den Sommerferien auf 23 Mehrklassen aufgestockt, da noch immer Plätze fehlten. Von diesen Mehrklassen wurden dann acht noch während der Sommerferien wieder aufgelöst, weil der Bedarf doch geringer war. In den Schulen sorgte das für viel Verdruss.

Nun ist die Verteilung für dieses Jahr geschafft und die Kölner Politik mahnt bei der Verwaltung für das kommende Jahr eindringlich zusätzliche Schulplätze, mehr Planbarkeit und verlässliche Erstklässler-Zahlen an.

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