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Nach dem BrandNeuer Dachstuhl für denkmalgeschützte Schule in Köln-Ehrenfeld

Lesezeit 2 Minuten
Ein neuer Dachstuhl aus vielen Holzbalken

Der neue Dachstuhl am denkmalgeschützten Schulgebäude in der Borsigstraße

Das Dach der denkmalgeschützten Schule in der Borsigstraße, das den Flammen zum Opfer fiel, wird wieder neu aufgebaut.

Von oben sieht es aus wie ein filigranes Werk aus Streichhölzern: Der neue Dachstuhl am Schulstandort Borsigstraße ist ein Meisterwerk des Zimmereihandwerks. Aus mehr als 500 Einzelelementen hat ein Zimmereibetrieb den Dachstuhl der Ehrenfelder Schule wieder aufgebaut. Der Dachstuhl des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Baujahr 1910 war in Folge eines technischen Defekts in einer Novembernacht 2021 abgebrannt. Würde man die hölzernen Dachbalken hintereinanderlegen, käme man auf eine Länge von 3,5 Kilometern.

Der zerstörte Dachstuhl eines Altbaus

Der Dachstuhl in der Borsigstraße nach dem Brand im November 2021

Das ebenfalls denkmalgeschützte Dach besteht aus drei Dachstühlen. Mit dem Brand waren rund 800 Quadratmeter zerstört worden. Das entspricht einem Viertel der Dachfläche. Der ganze neue Dachstuhl hat ein Gewicht von 37,5 Tonnen. Nachdem die Zimmereiarbeiten beendet sind, wird das Dach nun mit rheinischem Schiefer nach altdeutscher Art neu eingedeckt. Die Arbeiten an dem Dach werden - wenn alles planmäßig läuft - noch bis Anfang 2024 dauern. Rheinischer Schiefer wird nur noch in bundesweit zwei Gruben abgebaut. Der Schiefer für die Borsigstraße stammt aus der Grube in Altley.

Sobald der Dachstuhl vollständig wiederhergestellt und eingedeckt ist, werden auch die beiden Dachstühle neu eingedeckt, die von dem Brand verschont geblieben waren. Außerdem werden die Klassenräume, die durch das Löschwasser beschädigt worden waren, wiederhergestellt. Die Kosten für die Gerüstarbeiten sowie die Zimmerei und Dachdeckerei betragen rund 1,1 Millionen Euro.

Für die Helios-Gesamtschule hatte der Brand erhebliche Folgen: Die Sekundarstufe 2, die den besonders zerstörten Gebäudeteil in der Borsigstraße als Interim nutzte, musste nach einer Zeit im Homeschooling in ein weiteres Interim nach Vogelsang ausgelagert werden. Die Astrid-Lindgren-Grundschule, die den anderen Gebäudeteil nutzte, hatte mehr Glück: Sie konnte nach kurzer Unterrichtsunterbrechung wieder in ihre Räume zurückkehren. (ari)


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