Besonders ein Tabakshop fiel auf: Dort wurden illegale E-Zigaretten an Minderjährige verkauft – mehr als 800 Stück stellten die Einsatzkräfte sicher.
Razzia in Köln-EhrenfeldTestkäufer überführen Personal – Stadt und Zoll stellen Vapes und Tabak sicher

Das Ordnungsamt und weitere Behörden haben in Ehrenfeld Geschäfte kontrolliert und mehrere Verstöße festgestellt. (Symbolbild)
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Bei einer Schwerpunktkontrolle in Köln-Ehrenfeld haben Stadt, Zoll und Steuerfahndung am Montag mehrere Verstöße festgestellt. Im Visier der Beamten standen fünf Gewerbebetriebe – ein Supermarkt, ein Einzelhandel, ein Bistro sowie zwei Kioske. Koordiniert wurde die Aktion vom Ordnungsamt.
Besonders auffällig war nach Angaben der Stadt das Einzelhandelsgeschäft, das unter anderem E-Zigaretten und Shisha-Tabak verkauft. Laut Mitteilung der Stadtverwaltung gab es dort bereits Hinweise auf illegale Verkäufe an Minderjährige. Also wurden nun Testkäuferinnen und -käufer im Teenager-Alter vorgeschickt – und bekamen tatsächlich Vapes angeboten, die zudem in der EU nicht zugelassen sind.
Köln: Zoll ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tabaksteuergesetz
Bei der anschließenden Durchsuchung des Ladens stießen die Einsatzkräfte auf rund 830 unversteuerte E-Zigaretten, 20 Dosen in Deutschland verbotenen Oraltabaks aus Skandinavien („Snus“) sowie zehn Produkte mit Cannabis oder Cannabidiol, ein nicht berauschender Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Sämtliche Waren wurden sichergestellt.
Das Hauptzollamt hat ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Tabaksteuergesetz eingeleitet. Der Schaden wird auf etwa 4300 Euro geschätzt. Zudem erwartet die Betreiberin oder den Betreiber ein Bußgeldverfahren der Stadt – unter anderem wegen Jugendschutzverstößen und dem Verkauf nicht verkehrsfähiger Produkte. Auch die Zuverlässigkeit der Gewerbetreibenden wird geprüft; im äußersten Fall könnte die Genehmigung zum Weiterbetrieb entzogen werden.
In den anderen vier Betrieben fielen die Ergebnisse der Kontrollen weniger gravierend aus: Zwei Verwarngelder wurden verhängt, weil unter anderem Pfandpreise nicht korrekt ausgezeichnet waren. Außerdem wurde ein Geldspielautomat wegen abgelaufener Zulassung versiegelt. In einem Fall leitete die Stadt ebenfalls ein Bußgeldverfahren ein – dort war Alkohol an Minderjährige verkauft worden.