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Filiale in Köln-OssendorfNeuer Aldi hinter Spiegel-Fassade

Lesezeit 2 Minuten

Die neue Aldi-Filiale am Butzweilerhof in Köln.

Ossendorf – Zwischen München und Düsseldorf sehen fast alle frei stehenden Filialen der Einzelhandelskette Aldi Süd architektonisch identisch aus. Die Supermärkte bestehen aus Fertigbauteilen und sind auf exakt dieselbe Art und Weise angelegt, um den Kunden die Orientierung zu erleichtern. In Ossendorf hat das Unternehmen jetzt einen anderen Weg eingeschlagen und den Kölner Architekt Johannes Schilling engagiert. Am kommenden Donnerstag eröffnet an der Mathias-Brüggen-Straße am früheren Flughafen Butzweilerhof eine neue Filiale, bei der es sich um ein Unikat handelt.

Zunächst wurde der übliche Fertigbau mit Flachdach aufgestellt, allerdings im Gegensatz zu sonst in einer einheitlichen Höhe. „Normalerweise liegen einige Teile des Gebäudes etwas tiefer als die übrigen“, sagt Schilling. Das sei jedoch wegen des optischen Effektes unmöglich gewesen. Um einen Bezug zum ehemaligen Flughafen herzustellen, hatten sich Schilling und sein Team historische Flugzeugmodelle angeschaut. Darunter befanden sich unter anderem die oft als „Tante Ju“ titulierte Junkers Ju 52 sowie die Lockheed Super Constellation. „Wir haben uns von den Farben der Maschinen inspirieren lassen, um die Fassade zu entwerfen“, sagt Schilling. So wurde der Supermarkt an einigen Stellen Schwarz, an anderen Grau gestrichen und an einer Seite komplett verspiegelt. Je nach eigener Position ist das Gebäude auf den ersten Blick nicht zu erkennen, weil sich der Himmel oder andere Häuser darin spiegeln. Das funktioniere besonders gut im Bereich der Anlieferung, so Schilling.

Nebenan ist die Landebahn

„Das ist eine Architektur, die Spaß machen soll“, sagt er. So könnten die Kunden nach Belieben die Perspektive wechseln und immer neue Eindrücke von der Fassade bekommen. „Der Wunsch von Aldi nach einer individuellen Gestaltung steht im Zusammenhang mit dem besonderen und historischen Standort“, sagt Schilling. Die Verantwortlichen hätten es als wichtig empfunden, mit der Umgebung in einen Dialog zu treten. Direkt neben dem Supermarkt befindet sich ein Stück der ehemaligen Landebahn. „Mir hat gut gefallen, dass alles so schnell ging und unsere Ideen exakt umgesetzt wurden“, so Schilling. Das sei für einen Architekten nicht selbstverständlich.

Auch im Inneren gebe es einige Veränderungen gegenüber anderen Filialen. Welche das sind, weiß aber nicht einmal Schilling. „Das wollte Aldi vorab nicht verraten.“