Venloer StraßeIm Frühjahr gelten neue Regeln in Köln-Ehrenfeld

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Die Verkehrsdichte auf der Venloer Straße soll sich bald verringern. 

Köln-Ehrenfeld – Die neuen Regelungen für die Venloer Straße in Ehrenfeld rücken näher. Zunächst ist für den Abschnitt zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel ein zweiphasiger Verkehrsversuch von etwa zwei Jahren Dauer geplant. Er soll im Frühjahr starten.

Das genaue Datum steht noch nicht fest. Vor dem Start soll es aber Informationsflyer in den Briefkästen sowie eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geben.

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Abbiegende Autos und Radler: Viel Konfliktpotenzial auf der Venloer Straße

Die Menschen im Stadtteil sollen außerdem für die Dauer des Versuchs die Möglichkeit bekommen, ihre Fragen, Kritik und Anregungen loszuwerden. Hierzu hatte es in der Bezirksvertretung Ehrenfeld zunächst Irritationen zwischen den Grünen und der SPD-Fraktion gegeben. Die Sozialdemokraten forderten die Einrichtung eines „Runden Tischs“ für die Venloer Straße, „um die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden zu lassen“, so Fraktionsvorsitzende Petra Bossinger.

Dem erteilte Grünen-Bezirksvertreterin Bettina Tull eine klare Absage: „Damit würden wir den Leuten etwas vorgaukeln, denn mitentscheiden können sie nicht. Die Beschlüsse für die Venloer Straße sind schließlich gefasst“, betonte Tull.

20 km/h auf der Venloer Straße

Das bedeutet, dass das bald versuchsweise angeordnete Tempolimit von 20 Stundenkilometern, die Einbahnstraßenregelung für den Autoverkehr in Fahrtrichtung Innenstadt sowie der Wegfall zahlreicher Parkplätze und die großzügiger markierten Fahrradstreifen bis auf Korrekturen im Detail auf jeden Fall über den Versuch hinaus beibehalten werden sollen.

Wer bislang davon ausgegangen war, dass am Ende des Versuchs eventuell doch wieder alles beim Alten bleiben könnte, falls die Regelungen nicht gut funktionieren und die Nachteile für das Viertel überwiegen, muss sich also eines Besseren belehren lassen.

Unabhängig davon, wie sich die Verkehrssituation in den Seitenstraßen sowie den parallel verlaufenden Ein- und Ausfallstraßen am Ende darstellt: Eine Rückkehr zum Zweirichtungsverkehr ist ausgeschlossen. Denn so hat es der Rat beschlossen. 

Alpener Platz wird verkehrsberuhigter Bereich

Nach Abschluss des Versuchs soll auch der Verkehr auf dem westlichen Teil der Venloer Straße (Gürtel bis Äußere Kanalstraße) anders geregelt werden. Hier soll die Fahrtrichtung der Einbahnstraße stadtauswärts führen. Zudem sind verkehrsberuhigte Bereiche an Bahnhof, Büze und Alpener Platz beabsichtigt.

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Blick auf die Venloer vom 4711 Haus

Zunächst aber ging es den Bezirksvertretern darum, weitere Details vor Beginn des Versuchs festzulegen. Die erste Phase umfasst die Verkehrsberuhigung und Neuregelung der Park-und Lieferzonen. In der zweiten Phase, die voraussichtlich Anfang 2023 beginnt, soll dann die Einbahnstraßenregelung – Fahrtrichtung von Gürtel in Richtung Innere Kanalstraße – eingeführt werden. Unter anderem will die Bezirksvertretung, dass zwei Drittel der vorhandenen Kurzzeit-Parkplätze an der Straße für die Nutzung durch Autofahrer wegfallen sollen.

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Hier sollen Abstellplätze für Fahrräder und Lastenräder eingerichtet werden. Es darf aber auch Außengastronomie dort hin, denn vor allem die SPD will, dass der gewonnene Raum spürbar dem Fußverkehr zugute kommt. Weiterhin solle darauf geachtet werden, dass der Fußweg nicht von unzulässigen Reklameschildern oder ähnlichem zugestellt wird.

Freie Parkflächen nicht kommerziell nutzen

Die freien Parkflächen, so die SPD, könnten überdies auch nicht kommerziell genutzt werden. Es müsse „ein möglichst unbürokratischer Spielraum zum Experimentieren mit diesen Flächen gewährleistet werden“. Zugleich müsse gewährleistet sein, dass Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, Arztpraxen oder Apotheken immer noch gut erreichen können.

Damit diejenigen, die zu Fuß unterwegs sind, die Straßenseiten wechseln können, soll es Querungsmöglichkeiten an fünf Stellen geben – jeweils in Höhe von Leostraße, Simrockstraße, Körnerstraße, Philippstraße und Hansemannstraße. Die CDU zeigte sich enttäuscht von der Vorlage: „Wir sind zwar die Initiatoren der Einbahnstraßenregelung“, erinnerte Fraktionsvorsitzender Martin Berg, „aber wir vermissen jegliche Regelung für die Seitenstraßen.“ Die Christdemokraten stimmten gegen das Maßnahmenpaket, die FDP-Vertreterin enthielt sich meistens der Stimme.

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