4711-Haus in Köln110 Millionen Euro für Barthonia-Areal in Ehrenfeld

Das Barthonia-Forum, einst Sitz der Parfümfabrik Mülhens
Copyright: kra Lizenz
Ehrenfeld – Das britische Unternehmen Tristan Capital Partners und der deutsche Immobilieninvestor Freo Group haben nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für 110 Millionen Euro das Barthonia-Forum in Ehrenfeld gekauft. Das 70.000 Quadratmeter große Grundstück zwischen Vogelsanger und Venloer Straße gehörte seit 2006 der Terra-Heimbau. Gebaut wurde es 1996 von der Finanz-Treuhand-Gesellschaft (FTG) des verstorbenen Unternehmers Heinz Barth.
Auf dem ehemaligen Areal der Parfümfabrik Mülhens befinden sich zwölf Gebäude, darunter das denkmalgeschützte 4711-Haus, in dem vor allem Büros untergebracht sind. Hinzu kommen mehr als 200 Wohnungen sowie zahlreiche Einzelhandelsflächen. Die Firma Kaufland, die dort einen großen Supermarkt betreibt, ist der größte Mieter.
Mehr städtisches Leben
„Das Barthonia-Forum bietet die Möglichkeit, einen innerstädtischen Platz in ein pulsierendes Viertel umzuwandeln“, sagte Ali Otmar, Direktor bei Tristan Capital Partners. Das Ziel bestehe darin, attraktive Angebote für Büros, Wohnungen und den Einzelhandel zu entwickeln, da es eine große Nachfrage von potenziellen Mietern gebe. Welche konkreten baulichen Veränderungen die beiden neuen Investoren vornehmen wollen, steht allerdings noch nicht fest.
Um die Entwicklung will sich vor allem die Freo Group kümmern, da Tristan Capital Partners den Kauf vor allem als Investition für ihren Fonds „European Property Investors Special Opportunities 3 LP“ betrachtet.
Das Barthonia-Forum hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, weil Teile des Wohnkomplexes auf dem Dach undicht waren und die im Mai 2014 begonnenen Reparaturarbeiten ins Stocken gerieten. Ob das bereits im Zusammenhang mit dem Verkauf stand, ist unklar.
Der Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Josef Wirges ist angesichts der angekündigten Attraktivierung skeptisch: „Wenn das bedeuten sollte, dass die Mieten erhöht werden, wäre das natürlich keine gute Entwicklung“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Barthonia-Forum seien viele kleine Unternehmen aus der kreativen Szene ansässig, die dazu beitragen würden, Ehrenfeld bunt und lebendig zu machen. „Das soll auf jeden Fall erhalten bleiben“, meinte Wirges. Er hoffe darauf, dass die Investoren mit sich reden lassen.