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Schulbeginn in Ehrenfeld und LindenthalSchulen rüsten sich für das Ferienende

Lesezeit 3 Minuten

Alice Seim(L) und Uta Schlömer besprechen den Stundenplan.

Ehrenfeld/Lindenthal – Wie ein kompliziertes Strategiespiel sieht es aus, wenn sich Rektorin Alice Seim und Konrektorin Uta Schlömer das Planungsboard vornehmen. Der Stundenplan für das gesamte Kollegium an der katholischen Grundschule Baadenberger Straße muss bis nächste Woche stehen. Eigentlich sind noch Sommerferien, aber für die meisten Pädagogen und andere Bedienstete an Schulen enden die Ferien etwa eineinhalb bis zwei Wochen vor Schuljahresbeginn.

Am kommenden Mittwoch sind die Sommerferien vorbei, und in den Schulen rufen die Klingeln wieder zum Unterricht. Deswegen ist in den letzten Tagen der Ferien schon mächtig Betrieb. Schulleiter brüten über Stundenplänen, Lehrer richten ihre Klassenzimmer her, Sekretärinnen nehmen Bücherlieferungen und anderes Unterrichtsmaterial in Empfang, Hausmeister inspizieren die Räume, Flure und Schulhöfe. Für alle enden die Sommerferien früher als für die meisten Schüler. Denn für die soll das Schuljahr möglichst vom Start weg ohne Ausfälle seinen Lauf nehmen. „Es ist schon seit einigen Jahren per Erlass des Kultusministeriums so geregelt, dass organisatorische Tätigkeiten und die erste Lehrerkonferenz in der letzten Ferienwoche stattfinden müssen“, erklärt Ulrike Heuer, Leiterin des Schulverwaltungsamtes. Früher einmal konnte dazu die erste Woche des neuen Schuljahres genutzt werden.

Einige wenige Schüler hatten allerdings ebenfalls verkürzte Sommerferien. Nämlich jene, die ihre Versetzung in die nächst höhere Klasse erst mit einer Nachprüfung unter Dach und Fach bringen müssen. Die notwendige Vorbereitung auf die Prüfungen dürfte ebenfalls manchen zeitweise davon abgehalten haben, den Urlaub zu genießen. Die Prüfungstermine – und damit die Entscheidung über die Versetzung – liegen unmittelbar vor dem Schuljahresbeginn.

Nicht nur an Gymnasien, Gesamt- und Realschulen bereiten sich die Kollegien mit Konferenzen oder sogar ganzen pädagogischen Tagen auf den Schulstart vor. Auch in den Fluren und Klassenzimmern der Grundschulen herrscht reges Treiben.

Alice Seim, die Rektorin von der Baadenberger Straße in Neuehrenfeld, begrüßte neue Lehrerinnen in Personalgesprächen und wird in den nächsten Tagen das gesamte Kollegium bei Konferenzen wiedersehen. Zwei bis drei Tage hat sie angesetzt. „Wir müssen schließlich das gesamte Schuljahr besprechen und planen“, erklärt die Rektorin. Zusammen mit Konrektorin Uta Schlömer widmet sie sich am ersten Arbeitstag nach ihrem Urlaub dem Stundenplan für die ganze Schule. Geduld ist gefragt, bis alles passt. „Beim Stundenplan wollen wir natürlich möglichst auf Wünsche Einzelner eingehen, aber das klappt leider nicht immer“, sagt Alice Seim.

Ein Stockwerk tiefer wartet die nächste Baustelle. In der Schulküche wurde eine neue Spüle installiert. Die alte hat das Geschirraufkommen nicht mehr bewältigen können. Jetzt glänzt zwar eine neue Edelstahl-Apparatur auf einer Seite des Raums, doch Alice Seim muss sich Gedanken machen, wo sie den Hängeschrank aus Holz unterbringt, der vorher dort angebracht war. „Bei der Dampfentwicklung der Spülmaschine können Sie keinen Holzschrank aufhängen“, sagt der Monteur.

Auf dem Rückweg zum Rektorenzimmer trifft Seim auf Schulhausmeister Dieter Schorn. Er hat schon anstrengende Tage hinter sich. Rund um das Gebäude musste Unkraut entfernt werden. Kehren war ebenfalls dringend nötig. Und hin und wieder muss er auch mit anpacken, wenn die Lehrerinnen ihre Klassenräume für das neue Schuljahr vorbereiten.

Eine von ihnen ist Eva Leißner. Sie packt Behälter, Unterrichtsmaterial, Stifte und vieles mehr in Umzugskartons. „Ich räume sozusagen das Feld“, erklärt sie. Vor kurzem Mutter geworden, geht sie das erste Schulhalbjahr in Elternzeit. In ihr Klassenzimmer, in dem sie bis zu den Ferien die 4a unterrichtet hatte, werden in einer Woche I-Dötzchen, also Erstklässler, mit ihrer Lehrerin einziehen. Eva Leißner kommt im Februar an die Schule zurück – die Kartons wird sie dann wieder mitbringen.