Anlaufstelle für alleEhrenfelder Körnerstraßenfest kehrt nach Coronapause zurück

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Nach der Corona-Pause konnte das berühmte Körnerstraßenfest in diesem Jahr wieder stattfinden.

Ehrenfeld – Das Körnerstraßenfest fand 1998 zum ersten Mal statt und zählt heute zu den Events des Veedels schlechthin. Was nämlich als familiäres Treffen für die Nachbarschaft begann, hat sich mit den Jahren zu einer Anlaufstelle für alle Ehrenfelder und Menschen aus anderen Stadtteilen entwickelt - die Trödelstände, Cocktailbars und Verkaufsflächen von Ehrenfelder Künstlern lockten immer mehr Menschen in die berühmte und bunte Körnerstraße.

Nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie konnte das Fest nun wieder stattfinden - wie Mitinitiator Jan-Marc Kutscher vom Kunstraum K18 erklärte, sei das auch für die Anwohner der Straße enorm wichtig gewesen: „Sich mit den Nachbarn zu treffen und das Fest zu organisieren stärkt den Zusammenhalt in der Straße ungemein”, sagte der Produktdesigner und Künstler, der selbst seit Mitte der 90er-Jahre in der Körnerstraße wohnt. Dadurch hat er auch das Fest stets hautnah mitbekommen, das zwischenzeitlich eher einem Festival glich, als einem Nachbarschaftstreffen: „2009, 2010 ging es hier sehr wild zu, es wurde bis in die späten Nachtstunden gefeiert. Und am nächsten Tag war die Straße voller Müll”, erinnert sich Kutscher.

Familiärer Charakter: Von Nachbarn für Nachbarn

Wie er weiter erzählt, hätten die Körnerstraße und ihr Straßenfest dadurch an Bekanntheit gewonnen, der familiäre Charakter aber sei ein Stück weit verloren gegangen: „Dieses Jahr hatten wir deswegen den Wunsch, das Fest wieder etwas nachbarschaftlicher zu gestalten und wieder zu den Anfängen zurück zu kehren”, so Kutscher. Wie er sagte, mache die Stimmung schließlich aus, dass das Fest von Nachbarn für Nachbarn organisiert würde - der Spaß der Anwohner steht im Vordergrund: „Die ganze Angelegenheit ist ja auch unkommerziell. Viele Nachbarn spenden das Geld, das sie mit ihren Ständen einnehmen an Hilfsorganisationen. Es geht nicht um das Finanzielle, sondern um die Freude, etwas in der Straße auf die Beine zu stellen.”

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Die beiden Künstler Klaus Schäfer und Jörn Keseberg verkauften auf dem Straßenfest ihre Kunstwerke.

Wie sonst auch gestaltete sich das Angebot des Körnerstraßenfestes dabei bunt und vielfältig: Neben Schallplatten und Vintage-Klamotten konnten die Besucher auch durch die Werke lokaler Künstlerinnen und Künstler stöbern. So etwa am Hochbunker k101, wo die beiden Kunstschaffenden Klaus Schäfer und Jörn Keseberg eine Auswahl ihrer Arbeiten präsentierten: „Für mich ist es das erste Mal, dass ich bei dem Straßenfest dabei bin, aber die Stimmung ist wirklich klasse”, meinte Klaus Schäfer.

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Sein Kollege Keseberg hingegen hat schon häufiger am Straßenfest teilgenommen und schätzt die nachbarschaftliche Atmosphäre der diesjährigen Ausgabe sehr. Beworben wurde das Fest im Vorfeld kaum, Besucher von außerhalb schlenderten aber natürlich ebenfalls über die Körnerstraße. Schließlich ist das örtliche Straßenfest doch eine feste Institution, die auch über die Grenzen Ehrenfelds hinaus für viele zum Pflichtprogramm gehört.

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