Mit „Para"-Star Roxana SamadiKölner Animationsfilm spielt auf dem Mond

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Peterchen und Anna (Stimme: Roxana Samadi) im Film.

Köln – Roter Teppich am Cinedom für die Premiere des Kinderanimationsfilms „Peterchens Mondfahrt“. Die deutsch-österreichische Ko-Produktion basiert auf dem gleichnamigen deutschen Märchen von Gerdt von Bassewitz. Der Kölner Regisseur Ali Samadi Ahadi (Deutscher Filmpreis 2006 für den Dokumentarfilm „Lost Children“) hat sich 110 Jahre später im Drehbuch mit Arne Nolting eng an das Original gehalten, es aber in die Jetzt-Zeit übertragen. Für Samadi der erste komplett animierte Film, seine „Petterson und Findus“-Trilogie war teilanimiert.

Kölner Regisseur gewann Deutschen Fernsehpreis

Zur Geschichte: Die lebensfrohe Anna trifft eines Nachts auf den sprechenden Maikäfer Sumsemann, der ihr erzählt, dass sein Zuhause, eine wunderschöne Birke, mitsamt seinem sechsten Bein auf den Mond verbannt wurde. Schuld daran sei der böse Mondmann.  Nur mit der Hilfe zweier tierlieber Kinder kann der Maikäfer seine Birke und das Beinchen zurück auf die Erde holen. Anna ist sofort Feuer und Flamme und verspricht ihm, zusammen mit ihrem großen Bruder Peter, zu helfen. Bald darauf finden sich Anna und Peter auf einer phantastischen Reise zum Mond, fahren Schlitten mit dem Sandmann, treffen Naturgeister und Sternenkinder, und müssen nicht weniger als das Universum retten. Das ist ein bisschen wie „Guardians of the Galaxy“ für kleine Kinder, aber sehr unterhaltsam.

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Premiere von „Peterchens Mondfahrt" im Cinedom: Der Kölner Regisseur Ali Samadi Ahad hat auch das Drehbuch geschrieben, seine Tochter, Roxana  Samadi, hat dem Mädchen Anna ihre Stimme geliehen.

Die Rolle der Anna hat Roxana Samadi gesprochen, Kölner Schauspielerin (zuletzt als Rasaq in der Serie „Para – Wir sind King“) und Tochter des Regisseurs. „Das hat sehr viel Spaß gemacht, denn Anna sieht die Welt aus so verspielten Augen“ sagt sie. Anna sei eine moderne Pipi Langstrumpf, eigenwillig, verträumt, aber stark. „Gerade jetzt, wo alles so ungewiss ist, können wir uns eine Scheibe von ihr abschneiden – sich das Leben versüßen, indem man auch kleine Dinge wertschätzt.“

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Roxana Samadi, hier in der U-Bahn-Station am Ebertplatz

Das Einlesen der Rolle habe etwa vier Tage gedauert, der Prozess vorher allerdings viel länger. Gemeinsam mit Vater und Mutter – Schauspielerin Caroline Schreiber, die vor Jahren mit Gerd Köster am Schauspielhaus brillierte, gibt die Blitzhexe – habe man das komplette Drehbuch für die Animatoren vorgelesen. Sieben Jahre insgesamt dauerte die Fertigstellung des Films. „Manche Kinder, die das jetzt sehen, waren noch gar nicht geboren, als mein Vater mit dem Projekt angefangen hat.“ Unter dem Titel „Moonbound lief er bereits erfolgreich in Australien und in Neuseeland, in Deutschland kommt „Peterchens Mondfahrt“ am 31. März in die Kinos.

Zweite Staffel von „Para - Wir sind King" wird gedreht

Roxana Samadi bereitet sich gerade in Berlin auf die zweite Staffel von „Para - Wir sind King“ vor (die erste Staffel ist neuerdings auch auf Amazon Prime zu sehen). Die Dreharbeiten für die Serie, die 2021 mit einem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde und für den Grimme-Preis nominiert ist, beginnen in Kürze und sollen etwa drei Monate dauern. Mit den Kolleginnen Jeanne Goursaud, Jobel Mokonzi und Soma Pysall wird sie dann wieder in einem Haus zusammen wohnen und arbeiten.

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Beste Freundinnen: Fanta (Jobel Mokonzi), Hajra (Soma Pysall), Rasaq (Roxana Samadi) und Jazz (Jeanne Goursaud)  in der Serie „Para – Wir sind King“. (v.l.)

Zuvor hat Samadi eine „unfassbare Zeit“ in New York erlebt. Vier Monate war sie auf der Schauspielschule von Lee Strasberg. Dort gab es viele Aufgaben und Übungen, um die Sinne zu schärfen. Gut für die Schauspielkunst, schwierig für den Alltag. „Ich habe viel Not und Elend gesehen. Sich da über Wasser zu halten, ist nicht einfach“, sagt Samadi, die aber auch nicht einfach wegschauen wollte. Sie versuchte, ihre eigene Balance zu finden zwischen der Armut am Straßenrand und dem Glanz des Broadway.

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„Der amerikanische Traum entpuppt sich oft als Irrtum“, sagt die junge Frau, die trotz allem von der kulturellen Vielfalt des Big Apple schwärmt. „Die Grenzerfahrungen dort tragen auf jeden Fall zu meiner Ausbildung bei, denn je mehr ich erfahre, umso besser kann ich das auch spielen.“ Neben der Schauspielerei folgt sie gerade auch den Spuren ihres Vaters und versucht sich an einem ersten Drehbuch. 

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