Eklatanter MangelWas sich in Kölns Freibädern dringend ändern muss – ein Kommentar

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Das Stadion-Freibad ist eines der beliebtesten in Köln. 

Köln – „Komm mit deinen Pommes vom Beckenrand weg!" Kabarettist Fritz Eckenga mit Sonnenbrille und in zu engen weißen Badeshorts oder Comedy-Figuren wie „Bademeister Schaluppke“ sorgen für oft Lacher, wenn sie den wichtigsten Job im Schwimmbad aufs Korn nehmen. Dabei sieht die Realität ganz und gar traurig aus: Der Personalmangel ist so eklatant, dass auch in diesem Sommer wieder Kölner Freibäder nicht geöffnet haben werden, obwohl das Wetter dazu beste Voraussetzungen bietet.

Es fehlt sowohl an Schwimmmeistern als auch an Rettungsschwimmern - ein Zustand, der nicht neu ist. Seit Jahren sind viele Stellen unbesetzt. Corona hat die Lage noch einmal verschlimmert. Durch die Pandemie sind Ausbildungskurse für den erforderlichen Rettungsschein ausgefallen, auch sorgte die Kurzarbeit bei vielen Beschäftigten in der Region für eine berufliche Umorientierung.

Freibäder in Köln: Es fehlt an Personal

Hinzu kommt, dass der so genannte Bademeister früher noch Respektsperson war, heute jedoch zunehmend beschimpft und sogar angegangen wird. Dass die Köln-Bäder nach kreativen Lösungen suchen, indem sie etwa bei einem Speed-Dating geübten Schwimmern eine schnelle interne Ausbildung mit anschließender Prüfung anbieten, ist löblich, löst aber das Grundproblem nicht.

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Zudem stellt es eine Abwertung des gesamten Berufsstands dar. Um wieder mehr Fachangestellte im Bäderbetrieb beschäftigen zu können, muss der Job ganz einfach attraktiver werden, - indem er besser bezahlt wird. Auch deshalb gibt es einen erheblichen Mangel an Schwimmkursen in Köln. Jeder Mensch muss schwimmen können oder lernen. Und wenn sich Kinder in so genannten Spaßbädern vergnügen, dann muss ihre Sicherheit höchste Priorität haben.

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