Für inklusives EngagementLVR zeichnet Kölner Schwulen- und Lesbentag e.V. aus

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V.l. Andreas Wolter, Jens Pielhau und Anne Henk-Hollstein.

Köln – Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den Kölner Schwulen- und Lesbentag e.V. (Klust e.V.) für sein inklusives Engagement mit dem Rheinlandtaler ausgzeichnet. Gewürdigt wurde vor allem der Aspekt der Barrierefreiheit. Bei allen Veranstaltungen werde großen Wert auf eine barrierefreie Teilnahme gelegt. Außerdem sei der „Cologne Pride" die einzige Veranstaltung zum Christopher Street Day in Deutschland, die sich auf seiner Homepage intensiv mit dem Thema Barrierefreiheit auf dem Event beschäftige.

Bei der feierlichen Preisverleihung vor geladenen Gästen, wie zum Beispiel Kölns ehemalige Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, wurde eine Urkunde und der Rheinlandtaler überreicht. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, betonte in ihrer Laudatio das breite Engagement des Preisträger-Vereins: „Der Klust akzeptiert und fördert nicht nur jede Liebes- und Lebensform, sondern er setzt sich innerhalb der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender für die Rechte und Bedürfnisse der LGBTIQ-Community ein."

Diskriminierung kenne keine Quarantäne

Mit der Organisation von Europas zweitgrößter CSD-Veranstaltung und Demonstration stehe der Verein „für eine bunte Gesellschaft", so Henk-Hollstein. Auch Andreas Wolter, Bürgermeister der Stadt Köln, bekräftigte den Wert der Arbeit des Vereins: „Gleichberechtigung und Inklusion treffen bei Klust uneingeschränkt zu." Die Arbeit sei auch in Zeiten der Corona-Pandemie enorm wichtig und weitergeführt worden. Diskriminierung kenne keine Quarantäne.

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Schönheit sei immer noch gleichbedeutend mit Makellosigkeit

Jens Pielhau ist Mitglied des Vorstands des Klust und nahm die Urkunde und den Rheinlandtaler stellvertretend entgegen. Bei all der Freude zeigte er sich allerdings auch nachdenklich: „Bei uns ist das keine Frage, dass unsere Veranstaltungen barrierefrei sind, aber reicht das für die Zukunft?" Gesellschaftliche Veränderungen seien immer auf zwischenmenschlichen Kontakt angewiesen. Außerdem sei der Begriff Schönheit immer noch zu sehr mit dem Begriff des Makellosen verbunden werden.

„Was macht die Suche nach dem Makellosen mit uns? Und was sind überhaupt Makel?", fragte er in die Runde. Dieses selbstreflektierte Handeln sei überaus wichtig aber auch die Chance einer eigenen inklusiven Entwicklung. Mit den Worten: „Wir machen weiter, wir werden besser", schloß er seine Danksagung ab.

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Seit 1991 engagiert sich der Kölner Lesben- und Schwulentag für Werte, Offenheit und ein gesellschaftliches Miteinander. Neben Demonstrationen organisiert der Verein mit mehr als 400 Helferinnen und Helfern in fast ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit vor allem das jährliche Event „ColognePride", einer zweiwöchigen Veranstaltungsreihe für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender.

Unter dem Motto „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ würdigt der LVR jedes Jahr verschiedene Projekte aus den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Kunst. Der Rheinlandtaler wurde 2020 insgesamt 27-mal in den Kategorien „Gesellschaft“ und „Kultur“ verliehen. Dabei geht es um Personen oder Organisationen, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren.

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