Nebenverdienst als StudentKölner gibt Restaurant-Tipps auf Tiktok

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Foodblogger Horus Food Cologne (Ramon Bruschi) vor dem Chi Noo´s.

In seinem ersten Video über Essen stellte Ramon Bruschi das „Chi.Noo's“ am Chlodwigplatz vor.

Bis zu anderthalb Millionen Menschen sehen sich auf Tiktok an, wie Bruschi Restaurants in Köln vorstellt.

„Gute Foodspots unter zehn Euro in Köln“, „Frühstück für drei Euro in Köln“ und „Bester Inder in Köln“: Ramon Bruschi stellt als „Horus Food Cologne“ seit fast einem Jahr Restaurants auf sozialen Netzwerken vor. Dem 26-Jährigen folgen auf Tiktok mittlerweile mehr als 40.000 Menschen, auf Instagram sind es mehr als 44.000 Follower und seine Videos erreichen bis zu anderthalb Millionen Klicks.

„Es war nie meine Intention, das regelmäßig zu machen oder so viele Follower zu bekommen. Ich habe es einfach aus Spaß gemacht“, sagt Bruschi. Wir treffen den gebürtigen Kölner am Chlodwigplatz – hier hat er sein erstes Video als Foodblogger gemacht.

Vegane Restaurants erreichen geringe Reichweite

Bruschi sei selbst „faul, was das Kochen angeht“, sagt er. Deshalb gehe er oft außerhalb essen, was als Student finanziell nicht immer einfach sei. Sein erstes Video als Foodblogger – vorher habe er auf Tiktok schon mit „Quatschvideos“ experimentiert – ist deshalb auch der erste Teil seiner Reihe „Gute Foodspots unter zehn Euro in Köln“.

Vergangenen Sommer hat er bei „Chi.Noo's“, einem Imbiss am Chlodwigplatz, der für seine gebratenen Nudeln mit frittiertem Hühnchen bekannt ist, kurze Videoclips mit dem Handy gefilmt und anschließend die Aufnahmen mit seiner Stimme kommentiert. „Ich habe das einfach hochgeladen, ohne mir groß Gedanken zu machen“, sagt Bruschi.

Es folgten weitere Videos über günstige „Foodspots“, außerdem eine Reihe über Neueröffnungen in Köln. Eine große Rolle spielt aber auch da weiter der Preis. Bruschi wolle zwar gerne auch höherpreisige Restaurants erkunden, aber „für 100 Euro essen gehen tut schon weh.“ Und auch bei seinen Followern würden günstigere Locations besser ankommen. Nicht überraschend bei den vorwiegend jungen Followern auf Tiktok. Überraschend ist da eher, dass auch Videos zu veganen Restaurants wie Razzo Pizza bei ihm nicht gut ankommen und immer die wenigsten Klicks erreichen. „Das finde ich ein bisschen schade.“

Mit seinen Videos verdient Bruschi zwar Geld, zum Leben reiche das aber nicht. Zeitweise habe Tiktok ihm für ein Video mit rund einer halben Million Views bis zu 250 Euro gezahlt, mittlerweile zahle die Plattform des chinesischen Unternehmens Bytedance aber deutlich weniger. Auch einige Kooperationen hat der Kölner schon gemacht.

Derzeit produziert Bruschi seine Videos neben dem Studium und seinem Job als Werkstudent. Bald muss er anfangen, sich für eine Stelle zu bewerben – oder sich dazu entscheiden, es als Vollzeit-Influencer zu versuchen. Das Risiko ist groß, aber er wolle es versuchen. „Warum nicht? Es macht ja Spaß.“

Wenn er damit tatsächlich Geld verdienen könnte – nicht nur einen kleinen Nebenverdienst – wäre das „ein Träumchen“. Und: Bruschi ist immer noch auf der Suche nach einem Lieblingsrestaurant. Einen „Geheimtipp“ für Köln nennt er aber: Bei Peppe schmecke es „wirklich wie in Italien“, sagt Bruschi, dessen Vater immerhin Italiener ist.

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