Umfrage zu EinkaufsmeilenIn diesen drei Veedeln shoppen Kölner besonders ungern

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Die belebte Kalker Hauptstraße.

Einzelhandel und Discounter prägen das Geschäftsleben in Kalk.

Die Agentur „Stadt + Handel“ hat 2400 Passanten und Passantinnen in insgesamt zwölf Kölner Veedeln befragt. 

Beim Thema Shopping in Köln denken viele natürlich zunächst an die großen Einkaufsmeilen in der Innenstadt: Schildergasse, Hohe Straße, Breite Straße und Ehrenstraße. Es gibt aber auch in den Veedeln Orte, an denen sich die Geschäfte Tür an Tür reihen. Im Auftrag der „Köln-Business Wirtschaftsförderung“ hat die Agentur „Stadt + Handel“ 2400 Passantinnen und Passanten in zwölf Veedeln gefragt, was sie von ihren „Bezirkszentren“ halten.

Für die Geschäftsleute hat Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer von „Köln-Business“, generell eine gute Nachricht: „Den Gewerbetreibenden in vielen Veedeln ist es gelungen, nach der Corona-Pandemie ihre Kundschaft zurückzuholen und enger zu binden. Wir sehen ebenfalls, dass die Befragten den lokalen Handel mehr unterstützen und weniger online einkaufen.“

Kalker Hauptstraße: Fast die Hälfte der Kundschaft kommt zu Fuß

Nicht überraschend: 86 Prozent schätzen ihr Zentrum wegen der kurzen Wege. 69 Prozent nennen es als Ort des täglichen Einkaufs. 58 Prozent gaben an, zwei bis fünf Geschäfte am Befragungstag besuchen zu wollen, 13 Prozent mehr als bei einer Umfrage 2021. 31 Prozent sagten, dass sie mehr als zwei Stunden an diesem Tag dort verbringen wollten, 15 Prozent mehr als 2021.

Auch das Bezirkszentrum Kalk hat das Umfrage-Institut unter die Lupe genommen. Dort ist die Hauptstraße mehr als dominant, was das Einkaufen angeht. 46 Prozent der Kalker besuchen die Geschäfte zu Fuß. Stadtweit liegt der Wert im Durchschnitt bei 36 Prozent. 20 Prozent kommen mit dem Rad, 14 Prozent mit dem Auto, 21 Prozent mit Bus und Bahn nach Kalk.

Ein Mann und eine Frau stehen vor einem Gemüsegeschäft.

In vielen Läden an der Kalker Hauptstraße wird Gemüse angeboten.

21 Prozent aller Befragten kommen täglich zum Einkaufen, 59 Prozent mehrmals die Woche. Ein Hauptanziehungspunkt sind die Kalk-Arcaden, deren Bedeutung weit über Kalk hinaus bis ins Bergische Land reicht. Dort bestehen sehr gute Parkmöglichkeiten.

Passanten nehmen Kalk als unattraktiv wahr

Wuselig ist es auf der Kalker Hauptstraße mit vielen kleinen Lebensmittelläden und Geschäften für den täglichen Bedarf. Ein Vollversorger, Discounter und Filialen von Drogerieketten findet man dort auch. Während also 80 Prozent der Befragten täglich oder mehrmals die Woche im Veedel einkauften, haben dies kölnweit im Durchschnitt 67 Prozent der Menschen gemacht.

Was die Attraktivität angeht, geben die Befragten Kalk die Durchschnittsnote 3,9. 42 Prozent geben ein ausreichend, 21 Prozent ein mangelhaft, zwei Prozent ein ungenügend. Ein „sehr gut“ sucht man vergeblich. Die Durchschnittsnote aller Bezirkszentren in Sachen Attraktivität ist 2,9. Da hat Kalk also noch deutlich Luft nach oben.

Kalk-Arcaden helfen bei vielfältigem Angebot in Kalk

Aber nicht nur da. 20 Prozent halten das Bezirkszentrum für zukunftsorientiert, 26 Prozent für online gut aufgestellt. Stadtweit glauben das doppelt so viele Befragten für ihr Veedel. Dabei sind die Kalker durchaus nicht unzufrieden mit den Möglichkeiten, die das Einkaufen vor Ort bietet. 69 Prozent vermissen nichts und halten das Angebot für ausreichend. Da sind die Kalk-Arcaden mit ihrem Branchen-Mix sicher Stimmungsaufheller.

In dem Fazit, das „Stadt + Handel“ zieht, spielt auch Kalk eine Rolle: „In Ehrenfeld und Kalk besuchen jeweils mehr als 35 Prozent drei Geschäfte oder mehr, sodass diese Zentren die Spitzenreiter stellen.“ In Sachen Attraktivität haben die Bezirkszentren in Lindenthal und Ehrenfeld, also Dürener und Venloer Straße, die Nase vorn. Beide Zentren wurden mit der Durchschnittsnote 2,0 bewertet.

Die schlechteste Note gaben die Dellbrücker mit 4,5. Kalk und Porz schlossen mit 3,9 unterdurchschnittlich ab. Die Erreichbarkeit mit Bus und Bahn wird zentrenübergreifend als gut bezeichnet. Auffällig: In Kalk wird sie am besten bewertet. Neben zahlreichen Buslinien verkehren dort die Stadtbahnlinien 1 und 9. Trotzdem kommen nur 20 Prozent der Besucher mit dem öffentlichen Verkehr.

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