Zirkus 2.0Die Gruppe „Impuls“ tritt in den Köln-Kalker Abenteuerhallen auf

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Schauspieler stehen auf einer Bühne, drei bilden eine Art Menschenpyramide, drei weitere posieren auf zwei Baugerüsten.

Die Theatergruppe Impuls bei den Proben zum neuen Stück „Hundertzehen“.

Die Artisten von „Impuls“ zeigen ihr neues Programm erstmals am Donnerstag. Die acht Szenen interpretieren klassische Zirkusnummern neu.

Zwei Rohbauten, Jugendliche hängen gelangweilt auf den Gerüsten herum, bis plötzlich ein Trapez zwischen den beiden Häusern heruntergelassen wird. Ein Mädchen versucht sich an dem Gerät, macht ein paar Übungen, bis auch die übrigen nach und nach herabsteigen. Sie werfen sich einen Ball zu, dann wird es akrobatisch, einige steigen sogar auf die Schultern ihrer Freunde oder Freundinnen.

Vielleicht stellt der Auftritt ja dar, wie die Artistik-Gruppe „Impuls“ zusammenfand, seit sie sich Anfang Januar erstmals in der gegenwärtigen Besetzung in der Abenteuerhalle Kalk (AHK) traf. Jedenfalls steht die kleine, mit windschiefen Klavierklängen untermalte Szene am Anfang des neuen Programms „Hundertzehen“, das am Donnerstag (7. Dezember) uraufgeführt wird. „Die Ideen für die einzelnen Szenen gingen immer von einem oder zwei Mitgliedern aus. Sie sollen schon ein bestimmtes Gefühl oder eine Stimmung ausdrücken, aber wie die Zuschauer darauf reagieren oder das interpretieren, möchten wir ihnen überlassen“, sagt eine der jungen Frauen.

Acht Szenen mit zehn Akteuren in der Abenteuerhalle in Kalk

Überschriften tragen die insgesamt acht Szenen und die kurzen Übergänge dazwischen deshalb höchstens für den internen Gebrauch. Wichtig sei aber gewesen, betonen alle, dass in die Ausarbeitung der Szenen, bei der sie  unterstützt wurden durch Gesine Jäger, Dominikus Moss und Tim Megaw vom Artistik-Bereich der AHK, immer die ganze Gruppe mit einbezogen war. „Hundertzehen“ heißt das Programm nämlich, weil die Gruppe aus zehn jungen  Männern und Frauen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren besteht: „Diese zehn sind auch meistens alle auf der Bühne zu sehen“, sagt Jäger.

Es sei darum gegangen, bekannte Zirkus-Nummern einzuüben, aber dann in neuen Zusammenhängen zu zeigen. Das kann poetisch, manchmal auch geradewegs absurd werden, das Publikum darf sich auf einige Überraschungen gefasst machen. „Am Anfang stand für uns die Frage, was Zirkus eigentlich für uns bedeutet“, sagt ein Teilnehmer. Der Versuch, dies zu klären, habe sehr viel Spaß gemacht und sowohl die Kreativität als auch das Zusammengehörigkeitsgefühl befeuert.

„Etwa 80 Prozent der Aufführung finden in der Kletterhalle der AHK statt, 20 Prozent an einem anderen Ort, den wir aber nicht verraten möchten“, erzählt Tim Megaw. Auch die Zuschauer sollen einbezogen werden. „Aber niemand muss Angst haben, dass er etwas machen muss, das er nicht machen möchte“, versichert eine Teilnehmerin schnell. Das Programm verspricht so bunt und vielfältig zu werden wie die Kostüme, die schon zu Anfang auf dem Baugerüst zu sehen sind. 


Von Donnerstag, 7. Dezember, bis Montag, 11. Dezember, findet täglich eine Aufführung von „Hundertzehen“ in der Abenteuerhalle Kalk, Christian-Sünner-Straße 8, statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, außer am Sonntag (17 Uhr), aber der ist ohnehin schon ausverkauft. Die Karten kosten 10, ermäßigt 7 Euro, und wem‘s richtig gut gefällt, darf auch 13 Euro zahlen.

www.abenteuerhallenkalk.de

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