„Es läuft tierisch gut“Kölner Zirkus feiert Erfolg in New York

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Blick in die Manege und auf das Ensemble des Circus Roncalli in New York.

Eine Aufführung des Circus Roncalli in New York.

Der Circus Roncalli feierte am 11. November seine Premiere in New York. Publikum und Kritiker sind begeistert.

Der Circus Roncalli begeistert derzeit die New Yorkerinnen und New Yorker. „Es läuft tierisch gut. Das hätte ich nie erwartet“, sagt Zirkusdirektor Bernhard Paul. Seit wenigen Tagen ist er aus der US-Metropole zurück, am Wochenende feierte die „All for Art for All“-Show in Bremen Premiere. Bis dahin genoss Paul den Applaus in New York.

Idee für Gastspiel in New York von Andy Warhol

Roncalli gastierte schon in vielen Großstädten, darunter Zürich, Moskau, Sevilla und Barcelona. Aber New York, das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Seit knapp zwei Wochen steht der Kölner Zirkus auf dem Vorplatz des Kulturzentrums Lincoln Center, am 11. November feierte er unter dem Motto „Journey to the Rainbow“ seine offizielle Premiere.

Die Idee für das Gastspiel im Big Apple kam laut Paul von keinem Geringeren als Andy Warhol. Die New Yorker werden den Zirkus lieben, habe Warhol ihm bei einem seiner Besuche in seinem Wohnwagen prophezeit. „Seitdem schwirrte diese Idee immer im Hinterkopf“, verriet der 76-jährige Roncalli-Direktor dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

New York Times lobt Circus Roncalli

Und offenbar sollte Warhol mit seiner Prophezeiung Recht behalten: Trotz enorm hoher Ticketpreise, laut Paul kostet eine Zirkusvorstellung 200 Dollar, laufe der Verkauf sehr gut. Und das Publikum sei begeistert. „Die erste Überraschung sind die Kinder. Die sind dermaßen begeisterungsfähig“, sagt Paul. Sobald das Licht ausgeht, kreischten die Kinder, als hätten sie im Lotto gewonnen. Und auch Kritiker hat der Zirkus begeistert. Die New York Times schrieb etwa: „Roncalli ist ein gekonntes und liebenswertes Beispiel für die Form, ein Unternehmen, das von Zirkusklassikern durchdrungen ist und dennoch in den meisten, wenn nicht in allen Bereichen, mit der Zeit geht.“

Besonders gut fand die Times-Journalistin offenbar Iryna Galenchyk und Vladyslav Drobinko, deren Luftartistik ein „Wunder der Kraft und Anmut“ sei. Und die vier Clowns seien „wirklich lustig, eine Seltenheit im Zirkus“. Die Kritik werde auf jeden Fall an eine Wand gehängt und archiviert, sowie im Buch zum 50-jährigen Jubiläum aufgegriffen, sagt Paul.

Eine Nummer, welche die New Yorker seines Eindrucks nach besonders lieben: „Seifenblasen“. Die Einfachheit, die schimmernden Farben und die Fantasie, die damit ausgelöst werden, ergreife nicht nur ihn jedes Mal. „Die Kinder kreischen und die Erwachsenen haben glänzende Augen.“

Der Circus Roncalli bleibt noch bis Anfang Januar in New York. Ob aus dem Gastspiel eine längere Zusammenarbeit zwischen Roncalli und dem US-amerikanischen Veranstalter wird, ist noch offen. Der Veranstalter sei jedenfalls begeistert, meint Paul. Aber vor Ende des Gastspiels wolle er noch nichts entscheiden.

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