Wohnraum in KölnGAG baut 214 neue Wohnungen in Kalker Siedlung

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GAG plant neue Wohnungen

GAG-Vorstand Kathrin Möller (l.) informierte über Modernisierung und Neubau.

  • Kannebäckerstraße-Siedlung wird modernisiert und erheblich erweitert – Spezieller Wohnraum auch für Senioren und Studenten

Humboldt-Gremberg – Gertrud Kolde ist beruhigt. Sie wohnt in der GAG-Siedlung Kannebäckerstraße, die zurzeit fast komplett saniert wird. An einem Informationsnachmittag, den die GAG mit einem Mieterfest kombiniert hatte, erfuhr sie, dass sie weder umziehen muss, noch große Belästigungen durch Bauarbeiten befürchten muss.

Gertrud Kolde

Gertrud Kolde wohnt in der GAG-Siedlung Kannebäckerstraße.

„Unser Haus wird nur aufgestockt und ich kann glücklicherweise in meiner Wohnung bleiben“, freute sie sich. Damit nicht genug, bekomme ihr Haus auch noch einen Aufzug. „Wie Gertrud Kolde wollen viele der Mieter, die teilweise seit Jahrzehnten hier leben, in der Siedlung bleiben“, betonte ihr Partner Norbert Behm. Etwa 800 der insgesamt 900 Wohnungen will das kommunale Wohnungsunternehmen energetisch sanieren. Dazu gehören der Einbau neuer Fenster und die Wärmedämmung von Fassaden, Kellerdecken und Dächern. Neue Eingangstüren mit Vordächern sind ebenfalls geplant.

Die größten Veränderungen stehen bevor

Zwar laufen die Modernisierungsarbeiten in der Siedlung bereits seit zwei Jahren, doch nun stehen die größten Veränderungen bevor. Um mehr – dringend benötigten – Wohnraum für Köln zu schaffen, sollen in der Siedlung 214 neue Wohnungen gebaut werden. Zu diesem Zweck werden mehrere der bestehenden Häuser aus den 1960er Jahren – so in der Vallendarer Straße 6-20 – abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Einige der dort entstehenden Wohnungen sind für Senioren vorgesehen. Durch Aufstockungen bestehende Gebäude sollen zudem 45 Studentenwohnungen entstehen. Die GAG will Hoch- und Tiefgaragen bauen, um mehr Stellplätze schaffen. Außerdem ist der Bau einer Altentageseinrichtung, einer Kindertagesstätte, einer Demenz-Wohngemeinschaft, Wohnungen für Taubblinde und die Einrichtung eines Quartierstreffs vorgesehen.

Abschluss im Jahr 2023 geplant

Die Gesamtmaßnahme soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. „Mit diesen besonderen Wohnformen schaffen wir Angebote im Quartier, die die Bewohner der Siedlung bisher vermisst haben“, erklärte GAG-Vorstand Kathrin Möller während der Vorstellung. Was die Mieter betreffe, die von den Abriss- und Neubaumaßnahmen betroffen sind, versicherte sie, dass alles unternommen werde, sie weiterhin in der Siedlung zu halten.

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Die GAG richtete mehrere Infopavillons ein, in denen jeweils die Vorhaben für die verschiedenen Bauabschnitte vorgestellt wurden. Jeder Bauabschnitt betrifft bestimmt Straßenabschnitte und Häuser. Deren Bewohner konnten sich auf diese Weise darüber informieren, was sie direkt betrifft. „Ich werde die Siedlung wohl verlassen“, sagte Armin de Brito-Toloti.

Er lebt seit mehr als 15 Jahren in einem der zum Abriss bestimmten Gebäude an der Vallendarer Straße. Damals sei er seiner Mutter und einer Tante gefolgt, die schon länger hier wohnen. Brito-Toloti: „Wenn ich hier bleiben wollte, müsste ich zwei Umzüge auf mich nehmen und außerdem mit einer höheren Miete als bisher rechnen.“ Das wolle er sich ersparen.

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