KarnevalskollektionKölner Designer von Hollywood-Klassiker inspiriert

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Kostüme zum Filmklassiker: Pianistin Julia Klein und Karsten Speck (M)

Kostüme zum Filmklassiker: Pianistin Julia Klein und Karsten Speck (M)

Köln – „Dieses Kostüm möchte ich am liebsten in den nächsten Tagen gar nicht mehr ausziehen“, sagte Karsten Speck. „Als Schauspieler merkt man doch auch direkt, welch hochwertige Materialien da verarbeit worden sind.“ Speck, der ab 8. Februar in der Komödie „Auf Herz und Niere“ im Theater am Dom auf der Bühne stehen wird, war vorab schon mal von Berlin nach Köln gereist.

Bei der Präsentation der neuen Karnevalskollektion von Modedesignerin Maria Lucas und ihrem Junior-Partner Andre Schwope schlüpfte Speck in die Fußstapfen von Hollywood-Legende Clark Gable und dessen Rolle als Baumwoll-Plantageninhaber Rhett Butler in der mit zehn Oscars prämierten Literaturverfilmung „Vom Winde verweht“ (Gone with the wind).

Butlers Frau Scarlett O’Hara – im Filmklassiker gespielt von Vivien Leigh – mimte bei der opulenten Kostümparade im Atelier an der Scheidtweilerstraße die Siegburger Pianistin Jelena Klein, die an einem Flügel mehrfach die Titelmelodie des Film erklingen ließ, zu der dann noch drei Tanzpaare aus Tanzschulen und Fastelovend in der Kleidung der US-Südstaaten Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Raum tanzten.

Kölner Designer arbeiteten sich in Stil der Südstaaten des Jahres 1860 ein

Neben neuen Kostüm-Versionen zur Geschichte der Drei Musketiere, die das Schaufenster zieren, hatten sich Lucas und Schwope von der Filmromanze mit ihren großen Emotionen inspirieren klassen und sich in die originalen Kleider und Anzüge aus dem Film sowie in den Stil der Südstaaten des Jahres 1860 eingearbeitet.

Für die Männer sind doppelreihige Gehröcke oder sogenannte Diplomaten-Fräcke vorgesehen und dazu breitkrempige Hüte; die Damen schlüpfen in Blusen mit Blumenmustern und einen Reifrock. „Damals hatte man ja Platz. Da hatten die Häuser auch Doppel-Flügeltüren“, weiß Schwope. „Gut, für den Kneipenkarneval ist das in der Form natürlich nichts.“ Aber da könne man die Reifen entfernen, dann habe man nur noch ein schmales Kleid.

Zudem seien Blusen und Korsagen, so Lucas, auch mit Hosen und Stiefeln kombinierbar. Preislich liegt man beim kompletten Outfit – jedes ist ein Unikat – mit allerlei Accessoires zwischen 400 und 600 Euro, in der Herren-Variante etwas darunter.

Unverkäufliches Ausstellungsstück

Für Pianistin Klein hatten Lucas und Schwope für die Präsentation eine aufwendige Robe der Scarlett O’Hara nachgearbeitet. „Da sind rund 30 Meter Stoff draufgegangen. Vorwiegend Samt und Seide“, sagte Lucas sichtlich stolz. „Von der Arbeitszeit oder einem Preis wollen wir gar nicht reden.“ Dieses Kleid bleibt unverkäuflich und als Ausstellungsstück im Laden, hieß es.

Vielleicht kann es sich die Pianistin ja mal für ein Konzert ausleihen. „Auf der Bühne trage ich doch gerne solch elegante und edle Roben. Ich habe auch schon einige Kreationen von Maria Lucas im Schrank.“

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Schauspieler Speck bislang noch nicht. „Ich hätte sie in meiner langen Karriere bei Film und Fernsehen gerne mal als Kostümbildnerin gehabt. Aber es hat bisher nie geklappt.“ Bei Boulevard-Theater trage er ja zumeist normale Alltagskleidung. Aber solch ein Kostüm mache schon „Lust auf eine große historische Rolle. Als Schauspieler fühlt man sich gleich in die zugehörige Zeit ein. Man bewegt sich passend zum Outfit und geht auch so.“

Zum Karneval will er den Südstaaten-Gehrock wohl noch einige Male anziehen. „Ich möchte mir während der Spielzeit in Köln eine Sitzung angucken und am Rosenmontag haben wir ja sicher auch spielfrei. Da gehe ich dann zum Zoch.“

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