Der Streit um das Buchungsverfahren im Karneval hat Konsequenzen. Der Vorsitzende des Literatenstammtischs zieht sich zurück.
Folge des Karnevals-StreitsVorsitzender des Literatenstammtischs kündigt Rücktritt an

Michael Ströter, Vorsitzender des Literatenstammtischs, will sein Amt niederlegen.
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Das Chaos um die Buchungen von Künstlerinnen und Künstlern im Kölner Karneval führt zu einem ersten prominenten Rückzug: Michael Ströter, Vorsitzender (Baas) des Literatenstammtischs, hat angekündigt, sein Amt niederzulegen. Sein Rücktritt ist noch nicht vollzogen, da hierfür eine Versammlung der Mitglieder erforderlich ist.
„Ich werde definitiv mein Amt als Baas niederlegen, dafür muss aber eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, was wir am Donnerstagabend (17. Juli 2025) beschlossen haben. Danach wird sich der Literatenstammtisch und die nächste Generation neu sortieren“, sagte Ströter. Er stellte zudem die Frage, „ob der Literatenstammtisch in der heutigen Zeit nicht überbewertet wird.“
Probleme beim Buchungsprozess seit längerem bekannt
Hintergrund der Entscheidung sind die anhaltenden Schwierigkeiten beim Buchungsprozess für die Karnevalssitzungen. Zuletzt hatte auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn betont, dass sich ein Ablauf wie in der jüngsten Vergangenheit nicht wiederholen dürfe.
Ströter, der als ehemaliger Literat der Roten Funken über große Erfahrung verfügt, berichtete von Problemen, die bereits länger bestehen. „Bereits im letzten Jahr hat bei der Buchungsrunde nichts mehr funktioniert, sie ist da nur leise eskaliert. Nach dem ganzen Chaos, habe ich mich im letzten Oktober breitschlagen lassen, den Posten des Baas zu übernehmen und eine Lösung für die Probleme zu finden.“
„Leider haben wir uns sieben Monate im Kreis gedreht“
Dieser Versuch sei jedoch gescheitert. „Leider haben wir uns sieben Monate im Kreis gedreht. Obwohl alle Beteiligten mit am Tisch saßen. Ich mache keinem einen Vorwurf, aber es ist uns einfach nicht gelungen, einen Lösungsvorschlag für die Probleme zu finden“, so Ströter.
Er kritisierte den Verlauf der Gespräche: „Jede Absprache war nach Minuten Makulatur. Die gekniffenen sind die Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen. Obwohl: Jeder Künstler und jede Künstlerin ist frei zu buchen – warum ruft die Gesellschaft nicht einfach an und versucht ihr Glück? Ich werde mir diesen Stress als Baas und Ehrenamtler nicht weiter antun und mein Amt niederlegen.“ (red)