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Einsendungen bis 8. August25 Jahre Imhoff-Stiftung – Kölner Bessermacher gesucht

Lesezeit 4 Minuten
16.05.2025, Köln: Interview mit Susanne Imhoff aus Anlass von „25 Jahre Imhoff-Stiftung“. Foto: Arton Krasniqi

Susanne Imhoff leitet seit 2018 die Imhoff Stiftung.

Hans Imhoff, Kölner Schokoladenfabrikant, wollte seiner Heimatstadt mit seiner Stiftung etwas zurückgeben. Zum 25-Jährigen sollen „Bessermacher“ ausgezeichnet werden.

Hans Imhoff hat sich gleich mehrfach in Köln verewigt: als erfolgreicher Schokoladenfabrikant, der in den 70ern Stollwerck übernommen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Konzern ausgebaut hat. Als Gründer des Schokoladenmuseums, das 1993 eröffnet wurde und 2024 mit mehr als 700.000 Besuchern einen Rekord aufgestellt hat. Als Kölner Ehrenbürger und als Mäzen, der seiner Heimatstadt und den Kölnerinnen und Kölnern über die Imhoff-Stiftung etwas zurückgeben wollte. Im Dezember dieses Jahres feiert die Stiftung ihren 25. Geburtstag – und das mit einer ganz besonderen Aktion.

„Es war sein Herzenswunsch, für Köln bedeutsam zu sein. Nicht in, sondern für Köln. Ihm war immer klar, dass es Bereiche in Köln gibt, die unterstützt werden müssen“, erinnert sich Imhoffs Tochter Susanne, die die Stiftung heute leitet, an die Beweggründe ihres Vaters. Gefördert wurden damals und werden bis heute Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Heimatkunde und Brauchtum, Denkmalpflege sowie öffentlicher Gesundheitspflege. Dazu gehört auch das Therapeutische Reiten. „Mein Vater wollte Köln etwas zurückgeben“, sagt Imhoff.

Seit dem Gründungsjahr wurden ungefähr 450 Projekte mit einer Gesamthöhe von rund 21 Millionen Euro gefördert. Das erste Projekt, das  2001 unterstützt wurde, war die Sanierung der Ruine St. Alban, das Denkmal zwischen Gürzenich und Wallraf-Richartz-Museum. „Dafür stellte die Stiftung zwei Millionen D-Mark zur Verfügung“, sagt Imhoff.

Wichtig: Ausgeschüttet werden kann nur, was das Stiftungskapital erwirtschaftet. Der Stiftung gehören das Gebäude des Schokoladenmuseums und die Plätze. Das Museum selbst wird von einer eigenen GmbH betrieben, sie zahlt Miete an die Stiftung – und die wiederum profitiert von den Einnahmen des Museums. „Je besser es dem Museum geht, desto mehr hat die Stiftung davon“, sagt Imhoff.

19.08.2024
Köln: 
Schokoladenmuseum
(vom Riesenrad aus fotografiert)
Foto: Martina Goyert

1993 eröffnete Hans Imhoff das Schokoladenmuseum direkt am Rhein. (Archivbild)

Hans Imhoff selbst kannte Armut, er wurde 1922 in eine einfache Schlosserfamilie geboren – und er wusste seinen Wohlstand zu schätzen. „Es war für ihn nicht selbstverständlich, dass man viel Geld hat. Das mag in Familien, in denen Vermögen von Generation zu Generation vererbt wird, anders sein, für meinen Vater war das aber keine Selbstverständlichkeit, und das hat er uns auch immer so vermittelt“, sagt Susanne Imhoff. 

Eine Sache ist Imhoff, die seit 2018 an der Spitze der Stiftung steht, mit Blick auf das 25-Jährige extrem wichtig: „Um uns als Stiftung soll es da nicht gehen. Es geht um Vereine und gemeinnützige Organisationen, denn sie sind es, die Köln besser machen. Deswegen steht das Jubiläum unter dem Motto ‚Bessermacher für Köln gesucht‘.“ 

Kölnerinnen und Kölner sind jetzt aufgerufen, konkret Vereine oder Organisationen vorzuschlagen, die für sie „Bessermacher“ sind: „Wir suchen Tippgeber, die sich bedanken möchten. Menschen, die Vorschläge einreichen und die Geschichten erzählen. Weil wir glauben, dass das die Menschen in Köln am ehesten beurteilen können, die von diesen Vereinen profitieren“, erklärt Susanne Imhoff.  Was sie sich von den Einsendern und Einsenderinnen wünscht? „Lustige oder berührende Erlebnisse, überraschende oder lebensverändernde Dinge – oder einfach nur eine schöne Geschichte.“ Die Tippgeber sollen erzählen, was durch das Projekt und das Engagement des Vereins in ihrem Leben besser geworden ist. 

Sämtliche Vorschläge werden einer Jury vorgelegt, die diese dann mit Punkten bewertet. Die 25 „Bessermacher“ mit den meisten Punkten bekommen eine Jubiläumsprämie von 5000 Euro. Zudem werden aus dem Kreis der 25 weitere drei gelost, die zusätzlich 20.000 Euro bekommen. „Das Geld ist ein Dankeschön für das, was die Vereine und Organisationen in der Vergangenheit gemacht haben“, sagt Susanne Imhoff. Wichtig ist: Die Vereine oder Organisationen, die vorgeschlagen werden, müssen aus den Bereichen Kunst und Kultur oder Kulturvermittlung, Bildung, Gesundheitsförderung mit Therapeutischem Reiten, Wissenschaft, Heimatkunde oder Denkmalerhalt kommen. 

Die Preisträger werden im November bekannt gegeben. Beim Festakt zum Jubiläum der Stiftung am 4. Dezember im Rathaus werden die Lose gezogen. Susanne Imhoff freut sich auf die Aktion und die Einsendungen: „Ich sehe ganz viel, was gut funktioniert. Es gibt in Köln eine Menge großartiger Menschen.“


Mitmachen und vorschlagen

Mitmachen Vorschläge können online unter www.imhoff-stiftung.de/bessermacher eingereicht werden oder bei Instagram und Facebook

Frist Wer einen Tipp für einen Bessermacher geben möchte, muss das bis zum 31. August 2025 tun.


Zur Person

Bildnummer: 57881427  Datum: 31.10.1993  Copyright: imago/Horst Galuschka
Hans Imhoff

Hans Imhoff 1993 am Schokoladenbrunnen seines Museums. (Archivbild)

1922: Geburt in Köln, Sohn eines Schlossermeisters

1948: Gründung seiner ersten Schokoladen- und Pralinenfabrik „Teddy“ in Bullay an der Mosel

1972: Übernahme und Sanierung der angeschlagenen Traditionsfirma Stollwerck in Köln

1970er–1980er: Ausbau des Unternehmens durch Übernahme weiterer Marken wie Sarotti, Eszet, Sprengel und Scho-Ka-Kola

1993: Eröffnung des Schokoladenmuseums Köln im Rheinauhafen, finanziert aus eigenen Mitteln.

2000: Gründung der gemeinnützigen Imhoff Stiftung mit dem Ziel der nachhaltigen Förderung kultureller und sozialer Projekte in Köln

2007: Hans Imhoff stirbt mit 85 Jahren