Zahlreiche Abschiebungen storniert6000 ausreisepflichtige Menschen leben in Köln

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Szene vom Bahnhof: Eine Gruppe kommt nach der Flucht an

Szene vom Bahnhof: Eine Gruppe kommt nach der Flucht an

Köln – Einem neuen Bericht der Stadt zufolge lebten Ende Dezember 6000 geflüchtete Menschen in Köln, die eigentlich ausreisen müssten. Die Zahl habe sich binnen eines Jahres nicht verändert. Sie machen aber nur einen kleinen Teil der insgesamt 223.000 Menschen aus, die ohne deutschen Pass in Köln wohnen. 203.200 verfügen über die nötigen Aufenthaltspapiere. Bei 19.800 muss der Status noch überprüft werden.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im ersten Halbjahr 2019 von in Köln lebenden Asylantragstellern 210 Anträge abgelehnt – sie müssen ausreisen, sofern keine dringenden Gründe dagegen sprechen. 2019 wurden 229 Personen abgeschoben (2018: 228), davon waren 75 Straftäter oder galten als Gefährder.

276 Menschen haben Köln freiwillig verlassen

167 Abschiebungen mussten storniert werden (2018: 196), weil eine freiwillige Ausreise erfolgte, aus gesundheitlichen und juristischen Gründen oder weil die Geflüchteten untergetaucht sind. 2019 ist die freiwillige Ausreise von 276 Personen (2018: 196) dokumentiert. Davon nahmen 102 Personen (2018: 162) die staatlich im Rahmen der Rückkehrberatung bereitgestellten Fördermittel in Anspruch.

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Zudem geht die Stadt davon aus, dass weitere freiwillige Ausreisen stattgefunden haben, die gegenüber den Behörden nicht angezeigt wurden. Ende Dezember seien 530 Personen nach unbekannt verzogen, die zuvor im Besitz einer Duldung waren (2018: 293). In der Regel handele es sich dabei um Ausreisen aus Deutschland. Die hohe Zahl erklärt sich die Stadt mit den vielen unerlaubt eingereisten Menschen im Winter 2018/2019, die nun zurück in ihre Heimatstaaten gereist seien. 

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